@allZitiert aus einem andern Forum:
Fehler 4 & 5: Albert Pike war nie dasOberhaupt aller Freimaurer der Welt (weil es so etwas gar nicht gibt) und hat auch nichtden Ku-Klux-Klan gegründet!
Alex Jones, 'The Order of Death', 38:52 min hat folgendesgeschrieben:
"Albert Pike, who was the Supreme Grand Mason of the entire world,founded the Ku-Klux-Klan."
Bei diesem Satz stimmen nur Grammatik unRechtschreibung.
Der Reihe nach:
Albert Pike war natürlich nicht der"Supreme Grand Mason of the entire world" -- so etwas zu behaupten ist vollkommenhanebüchen.
Albert Pike war von 1859-1891 der Sovereign Grand Commander dersüdlichen Jurisdiktion des Schottischen Ritus der USA. Um zu verstehen was das beudetet,muss man zweierlei zur Kenntnis nehmen, nämlich, dass...
Nur 20% deramerikanischen Freimaurer unter diese Jurisdiktion fallen.
Der Titel des SouvereignGrand Commander keinerlei Befehlsgewalt o.ä. ausdrückt, also keine Weisungsgebundenheitbesteht, weil es solche Strukturen in Bezug auf Freimaurerei schlichtweg nicht gibt.
Pike ist also weder "Chef" der amerikanischen Freimaurerei, noch "Chef" desSchottischen Ritus, sondern vor mehr als hundert Jahren "Chef" des südlichen Zweigs desSchottischen Ritus' gewesen.
Die Behauptung, dass Albert Pike Mitglied -- odersogar Gründer -- des KKK geween sein soll, ist nicht überprüfbar. Das bedeutet: es gibtkeine Beweise, dass er der Gründer, oder überhaupt jemals Mitglied des KKK war -- es gibtaber natürlich ebenso wenig Beweise, dass er keines von beidem war. Das ist aucheigentlich ganz einleuchtend, wenn man da mal eine Sekunde drüber nachdenkt: Wie soll manbeweisen, dass man etwas nicht ist? Könntest du, lieber Leser, beweisen, dass du keinheimliches Mitglied, sagen wir, der 'Church of Satan' bist?
Kommen wir -- andersals Jones -- zu den Quellen für die Behauptung, Pike wäre Mitglied des KKK gewesen. Aberzunächst zur Historie des KKK:
Gegründet wurde der KKK Weihnachten 1865, seinerster (und in Bezug auf diesen ersten, originalen KKK einziger) "Grand Wizard" warNathan Bedford Forrest. Eben dieser Nathan Bedford Forrest war Freimaurer, ein "EnteredApprentice" (entspricht dem 1.°, also Gesellengrad, wenn ich mich nicht täusche) derAngorona Lodge No. 168 in Memphis, Tennessee. Er war also alles andere als einHochgradmaurer, scheinbar eher eine "Karteileiche". Forrest hatte sich bereits 1870 ausdem Klan ausgeklinkt, nachdem sich die Mitglieder des Klans einiger Bundesstaatengeweigert hatten den Klan wie von ihm befohlen aufzulösen. Forrest wollte den Klanauflösen um die Übergriffe und Gewalttaten zu beenden.
1882 wurde der KKK danndurch einen Erlass offiziell verboten und aufgelöst. Anschließend gab es zwischen 1882und 1915 keinen KKK -- der KKK wie wir ihn heute kennen ist eine Neu-Auflage aus demJahre 1915. Auch diese (noch) rassistische(re) Version wurde (leider) von einemFreimaurer, nämlich Colonel William Joseph Simmons, gegründet. Der Fairness halber sollteman aber erwähnen und bedenken, dass Simmons nicht nur ein Freimaurer, sondern auchMitglied vieler anderer Bruderschaften und Organisationen war; u.a. war er Mitgliedzweier Kirchen, der Knights Templar, der Knights of the Pythias, der Odd Fellows und acht(!) anderer Logen. Bei den Freimaurern hat er jedoch nie irgendeine Funktion in einer derGroßlogen ausgeübt.
Weiterhin sollte man, bevor man pauschal alle Freimaurerbeschuldigt Rassisten zu sein, im Kopf behalten, dass sowohl die Leute, die den KKK habenverbieten lassen, als auch viele von denjenigen, die massgeblich an der Abschaffung derSklaverei beteiligt waren (wie etwa John Brown) ebenfalls Freimaurer waren.
Freimaurerei hat nichts mit Politik zu tun, was dazu führt, dass dieunterschiedlichsten Leute mit vollkommen verschiedenen Meinungen und ÜberzeugungenFreimaurer sein können. Bei einem Fussballverein würde ja auch niemand erwarten, dassalle die gleiche Partei wählen -- noch weniger würde man darauf kommen, den SportFussball als solches oder generell alle Fussballer für Rassisten zu halten, sollte manfeststellen, dass ein Spieler einer Mannschaft ein Rassist ist.
DieEntstehungsgeschichte der Behauptung, dass Pike den Klan gegründet haben soll, lässt sichrecht gut nachvollziehen denn alle Publikationen zu diesem Thema beziehen sich direktoder indirekt auf das Buch Ku Klux Klan: Its Origin, Growth and Disbandment von Dr.Walter E. Fleming.
Das Buch ist allerdings selbst nur eine Neuauflage einerälteren Apologie des Klans durch zwei seiner Gründer. Kurzum: Fleming nennt keineQuellen, die Pikes Rolle im KKK belegen. Alle Bücher, die von Verschwörungstheoretikernspäter geschrieben wurden und Pike als Mitglied oder Gründer des KKK bezeichnen, beziehensich entweder auf besagtes Buch von Fleming oder ein Buch von Susan L. Davis, die sichkritisch mit Flemings Buch auseinandersetzt -- oder auf Bücher, die sich ihrerseits aufFleming oder Davis berufen.