Freimaurer

@ Haegen

Interpretiere ich dein "war" richtig, wenn ich damit annehme, daß es die "Strikte Observanz" nicht mehr gibt, oder wird sie noch praktiziert?

PS: Kein Wunder, wenn man die FM mit verschiedenen klösterlichen Ordensbewegungen zusammenwirft.... verwenden sie doch die gleichen Begriffe. z.B. die "Strikte Observanz" gibts ja auch bei den Zisterziensern.... gg... Sorry, mußte sein. Ich hoffe ich habe jetzt nicht wieder Öl auf die Flammen der Mühle im Wasser gekippt.

Die erste Frage war aber ernst gemeint.

@ tekton

Was verstehst du unter dem Transzendenten?

Hab mich da verschrieben - Transzendent

Wikipedia: Transzendenz

@snoogans:
Ich will es mal so formulieren.

Der Freimaurer Gottlieb Imhof definiert im einen Buch (I, 128) Symbol als „bildlich dargestellte Idee“. „Das Symbol ist also nicht Abbild eines konkreten Gegenstandes, sondern sinnfällige Darstellung eines abstrakten Gedankens oder eines seelischen Wertes oder Zustandes. Symbol ist aber nicht gleichbedeutend mit dem griechischen Wort ‚Allegorie’, denn dieses ist eine verstandesmässige und künstliche Bildbezeichnung ohne innere zwingende Beziehung ... Demgegenüber ist das Symbol der lebendige und gemeinschaftsgebundene Ausdruck für einen überindividuellen und immateriellen Wert.“

Den letzten Satz übernahm Imhof in das zweite Buch (II, 58), ersetzte aber immateriell durch „transzendent“ – und braucht gerade im nächsten Satz auch noch das Wort „transzendental“.

Im „Buch des Meisters“ (III, 23) mahnt er die „vernunftmässigen“ Modernisierer der Maurerei: „Unsere ganze Unterweisung ist symbolisch; wenn uns aber die Symbole nichts lehren wenn sie, indem sie uns zwingen, den Sinn zu erfassen, uns nicht auf den Weg zu den tiefsten Mysterien der menschlichen Gedanken führen, dann wird unsere Haltung grotesk.“

Und weiter (III, 36-37): „Es muss immer wieder darauf hingewiesen werden, dass Symbole blosse Hilfsmittel darstellen, die zur Vermittlung bestimmter Gedankenverbindungen dienen, und dass man sich nicht mit dem Symbol als Geheimzeichen begnügen darf. Als Mittel zum Zweck muss es seine Funktion ausüben und darf nicht zum Selbstzweck degradiert oder erhoben werden. – Unsere Rituale wiederum haben die Aufgabe, uns die Symbole näherzubringen.“

@snoogans,

ja, die Strikte Observanz ist nur noch ein geschichtliches Thema, zum Glück. Sie ist an sich selbst zerbrochen - an einer geldgeilen, zerstrittenen Führungsspitze, die ihren "Mitgliedern" irgendwann nichts mehr vormachen konnte. Wie gesagt, eine Schande, das auch so eine Fehlentwicklung im Kontext der Freimaurerei gesehen werden muss...

Aber das machen Semiotiker mehr oder weniger auch, wenn sie unsere Sprache und Bilder als ein Abstraktum und nicht als reales deuten. Sie definieren sogar Symbole teilweise auch nur als Hilfsmittel der Verständigung. Aber ich denke doch, daß jeder einen eigenen Begriff für Transzendenz im Leben/ Alltag hat, dem er bewußt oder unbewußt auch nachgeht. Auf diese wollte ich hinaus.

P.S.: Ich schrieb doch gerade nicht nachgeht, sondern nachtgeht... soviel zum Unbewußtem.
P.S.S.: Es lebe das Präteritum!!!! :o)))

Aber die Frage nach der Transzendenz ist natürlich nicht nur an tekton gerichtet... sie dürfte ja fast jeden Menschen betreffen....

Habe mich da unglücklich ausgedrückt! Ich meine nur, dass sich viele nicht damit und auch nicht Theologie, Philosophie und den Wurzeln dieser Lehre beschäftigen oder sich interessieren. Was soll man da ein tiefers Gespräch beginnen, wenn das Interesse daran fehlt, speziell zu den Wurzeln. Woher kam das alles, was ist daraus geworden und was haben die Alten vielleicht verstanden.

+n bei Lehre

Das ist ein Thema welches mich beschäftigt und auch staunen lies.

Ich denke mal, die die zu begreiffen was die Logen einst mal waren, die finden vielleicht auch den Weg zum Austausch, aber ob das in einem Verschwörungstheorien-Forum gelingt *ggg*...Die Freimaurerei tut mir eigendlich Leid, muss sie sich doch von alten Vorurteilen und Mythen immer erneut freimauern ;)

Mich interessiert dieses Thema auch, aber ich komme, was die Erziehung und das soziale Umfald angeht aus einer eher materialistischen Umgebung ( materialistisch im Sinne hegelscher Dialektik). Das bedeutet für mich auch, das ich an sehr viele Dinge rational herangehe (rational als eine sehr weit gefaßter Begriff). Dementsprechend versuche mir natürlich auch die Welt zu erklären, wobei ich von der Existenz von Grundbedürfnissen ausgehe ( essen, schlafen, trinken, etc.). Aber dann bleibt dennoch die Frage, warum Menschen glauben? Es ist ja als solches dem alltäglichen Leben nicht zwangsläufig zuträglich. Warum werden Menschen zum Fanatiker ihres Glaubens? Aber auch z.B. Wie funktioniert Glaube? Ich denke, das sich dies auch durchaus Freimaurer fragen, vor allen Dingen, weil sie sich ja nicht als konfessionell gebunden sehen. Und hier fängt dann die Transzendenz aus meiner Sicht an. Sie bedarf der Akzeptanz eines "Höheren". Deshalb auch die Frage, bei der ich hoffe, daß mehr Menschen in diesem Forum angesprochen fühlen. Deshalb auch hier, weil wie oben schon erwähnt, es sich nicht um eine rein religiöse Angelegenheit handelt, sondern sich mit dem Thema Mensch und Menschenrechten beschäftigt. Stichwort: Gleichheit, Freiheit, Brüderlichkeit.

da fehtl tein beginnen zwischen "begreiffen" und "was" !

Es geht um Antworten und Selbst- Verantwortung.
Es geht um gute eigene Ergebnisse und die einer Organisation, um gemeinsame Ergebnisse von Teams.
Es geht um' s Lernen- Können, damit "eingeschliffene" Muster sich nicht ständig wiederholen.
Es geht darum, suchend und neugierig, auch sich selbst noch ein bisschen mehr "auf die Spur" zu kommen, damit man nicht allzu sehr über die eigenen Fall-Stricke stolpert und über die von anderen. Fallstricke sind meist gut getarnt.
Es geht auch darum, zu sehen, wann man selbst die Fallstricke auslegt - für sich selbst oder andere!

"Es geht um Antworten und Selbst- Verantwortung."

Aber da fängt ja schon das Problem an, denn wenn es Antworten für dich/mich gibt, dann bist du doch nicht mehr auf der Suche?
Und die Selbst-Verantwortung bedarf vielleicht auch die Notwendigkeit der bewußten Lüge, weil sie deiner Existenz zuträglich ist?

"Es geht um' s Lernen- Können, damit "eingeschliffene" Muster sich nicht ständig wiederholen."

Aber sind die Muster, die wir gelernt haben, wirklich so schlecht? Sie haben ja auch eine Zweck, wie z.B. die Vermeidungsstrategie oder auch nur rudimentäre Lerneffekte wie der "Man sollte nicht auf Herdplatten fassen, weil sie heiß sein können"

>>Ich denke mal, die die zu begreiffen was die Logen einst mal waren, die finden vielleicht auch den Weg zum Austausch, aber ob das in einem Verschwörungstheorien-Forum gelingt *ggg*...Die Freimaurerei tut mir eigendlich Leid, muss sie sich doch von alten Vorurteilen und Mythen immer erneut freimauern<<

Sich mit Verstehenden zu unterhalten kann sehr tiefgreifend sein, manchmal aber auch zu beweihräucherung werden.
Es ist durchaus interessant, wenn immer wieder auch neue Denkansätze oder auch kritische Dinge hinzu kommen, so lange es sachlich bleibt. Es treffen dann auf so einem offenen Forum immer wieder Menschen aufeinander, die sich gegenseitig ungeheuerlich geistig befruchten.
Man hat hier die Möglichkeit fremde Menschen zu treffen, die nicht unbedingt immer einer Meinung sind, aber über das gleiche Thema sprechen wollen. Wenn diese dann noch eine gute Diskussionskultur mit bringen, dann wird dies ungemein den Horizont weiten.

@tekton: Dem kann ich nur Zustimmen. In einem offenem Forum geht es m.E. befruchtender zu, als in einem konformen Forum, wo alle versuchen im Gleichschritt zu marschieren.

@snoogans

>>Aber da fängt ja schon das Problem an, denn wenn es Antworten für dich/mich gibt...

Die letzte Antwort, wird man nie finden können, sonst wäre man erleuchtet, wie es ein Buddha vielleicht war!

Eine Lüge die der Existens zuträglich oder notwendig ist, wird wohl niemand bestrafen, es möchte ja keiner. dass man sich auflöst oder von der Klippe springt. Diese Lüge zu erkennen und zu wissen das es sie gibt, kann einen aber auch wieder auf ganz neue Wege bringen.

>>Aber sind die Muster, die wir gelernt haben, wirklich so schlecht? Sie haben ja auch eine Zweck, wie z.B. die Vermeidungsstrategie oder auch nur rudimentäre Lerneffekte wie der "Man sollte nicht auf Herdplatten fassen, weil sie heiß sein können"

Wenn ich jedesmal Einem "Arschloch" bei geschlossen Wagenfenster hinterher rufe, nur weil er einen kleinen Verkehrsfehler begangen hat, weis ich nicht, ob ich dieses Muster behalten muss. Interessanter ist es da über sich nach zu denken und dem jenigen mit einem Lächeln zu verstehen geben, dass man auch nicht unfehlbar ist (oooooook das gelingt mir auch noch nicht immer *gg*). Da entstehen manchmal recht angenehme Situationen.

@gläubiger

Du musst es ja wissen *gg*!