Capuet31 schrieb:Ist Denken etwa unlogisch?
Logik ist ein Teil des Denkens.
Capuet31 schrieb:Jeder der denkt, setzt bestimmte „wahre“ Gesetzmäßigkeiten voraus
Es geht nun aber darum, das "wahr" fundiert zu bemessen. Und das geht nicht, indem man halt was annimmt, was einem gerade gefällt.
Das ändert aber nichts daran, dass Du nicht einfach Dir Deine Begriffe selbst definieren kannst. Jedenfalls nicht, wenn Du verstanden werden möchtest.
Capuet31 schrieb:Nein ich setzte nicht „auf die Realität aufbauen“ an, da verstehst du was falsch.
So wie es da steht, ist es aber kaum anders zu interpretieren.
Capuet31 schrieb:Denn wir sind dazu verdammt, eben das nicht tun zu können.
Wir können das natürlich nicht absolut. Aber eben eingeschränkt durch unsere begrenzten, aber doch vorhandenen Mittel, die Welt um uns herum zu verstehen.
Capuet31 schrieb:Wir müssen also von hinten argumentieren, das bedeutet, das zu interpretieren, was wir vorfinden, und das alles dann in einem System zusammenzupacken, der die uns bekannten Dinge sinnvoll erklärt!
Das ist nur teilweise richtig. Du willst schon wieder auf Schlüssigkeit als Beleg für Wahrheit hinaus und das ist halt falsch. Man kann sehr viele schlüssige Interpretationen für eine Wahrnehmung finden.
Capuet31 schrieb:indem man dieses zusammengestellte System auf die Probe stellt und schaut, ob es wirklich eine geeignete Grundlage bietet
Schon. Aber die logische Prüfung auf Folgerichtigkeit genügt halt nicht.
Capuet31 schrieb:Welches System ist also in der Lage, die Welt zu erklären?
Nur eines, das zunächst die Grundlagen erforscht.
Capuet31 schrieb:Sag mal, geht es dir darum die uns gegebene Welt zu erforschen und sie aktiv zu manipulieren und danach zu erforschen?
Aktuell geht es mir darum, Dir Deine Denkfehler aufzuzeigen.
Capuet31 schrieb:Ich habe nie etwas anders behauptet.
Eigentlich schon. Nämlich genau das Gegenteil.
Capuet31 schrieb:Dann habe ich dich missverstanden.
Absolut. Der Grund liegt darin, dass Du noch immer diese Aussage und deren Umkehrschluss als gleichwertig betrachtest. Das ist Dein großer Denkfehler, den Du nun fortwährend weiter begehst. Du muss einfach akzeptieren oder es verstehen, dass Umkehrschlüsse wahrer Aussagen nicht notwendigerweise auch wahr sind.
Wenn gilt: Wahre Aussagen sind plausibel", bedeutetet es gerade NICHT, dass auch gilt: "Plausible Aussagen sind wahr".
An dieser Stelle muss Du unbedingt die Sache verstehen, sonst ist jede weitere Diskussion darüber weitgehend sinnlos.
Capuet31 schrieb:Diese gegenseitigen Abhängigkeiten nennt man Logik, sie sind ein Mittel um die Ursache zu finden.
Du meinst Kausalität. Es hilft wirklich nicht, hier Begriffe nach freiem Ermessen zu benutzen.
Zum Inhalt Deiner Aussage:
Du hast nicht unrecht - aber diese Aussage bringt Dich halt nicht weiter bei der Wahrheitssuche. Sie setzt nämlich voraus, alle Kausalverknüpfungen zu kennen, damit sie funktioniert. Sobald man auch nur eine nicht kennt, ist das System wertlos.
Das ist der typische Sherlock-Holmes-Denkfehler. "Wenn man alles ausschließt ..." Man kann halt mit unseren Mitteln nicht alles ausschließen. Es ist daher leider so, dass logische Herleitung alleine nicht genügt, die Welt zu verstehen.
Capuet31 schrieb:wir nehmen die uns bekannten Tatsachen und Umstände und kommen so zu diesem Schluss.
Eben. Das ist der Punkt. Wir brauchen eine erforschte Grundlage. Und hier fallen Laien auf die Nase.
Capuet31 schrieb:Wenn du mit Realität die uns vorliegenden Tatsachen meinst, dann ja, und das erkunden ist eben auch immer Interpretationssache
Mit Realität meine ich Realität. Und natürlich können wir diese nicht absolut erkennen. Aber eben mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln so gut wir möglich annähern. Und ja, das ist eine Interpretation.
Aber Interpretationen sind nicht gleichwertig. Auch hier wird ein Laie eher versagen als ein Experte.
Capuet31 schrieb:Das sollte alles Hand in Hand gehen, sonst wäre das in der Tat problematisch. Anders ausgedrückt: für Wahrheiten und Tatsachen gibt es Belege. Das ist eine vernünftige Grundannahme.
Eben.
Aber das ist der Knackpunkt, warum jemand ohne dieses Wissen und nur mit Logik überhaupt nicht weiter kommt.
Das war doch der Ausgangspunkt der Diskussion. Du hast behauptet, ein Laie könne alleine durch logische Herangehensweise einen Sachverhalt beurteilen. Und das ist halt falsch. Weil ihm eben nur das Mittel der Logik zur Verfügung steht und das alleine nicht genügt.
Capuet31 schrieb:Und dieses Vorwissen muss andauernd auf die Probe gestellt werden
Aber durch Leute, die das können. Ein Laie kann bei einem komplexen Thema in aller Regel das nicht leisten. Erneut: Nur mit Logik ein Problem zu betrachten genügt nicht. Logik ist ein Teil des Prozesses zum Erkenntnisgewinn. Aber - und das ist der Knackpunkt - alleine nicht ausreichend. Und zwar, gerade bei komplexeren Themen, nicht mal ausreichend, um auch nur ungefähr zu wissen, ob etwas stimmt oder nicht.