Freki2.0 schrieb:Ich weiß dass Steuern nicht zweckgebunden sind
Das bedeutet, dass alles in einen Topf kommt und aus diesem Topf wird alles bezahlt. Insofern zahlt jeder, der irgendwo Steuern bezahlt, für alle möglichen Dinge, die er nicht gut findet bzw. die ihm nichts nutzen.
Der Beitrag "GEZ", ist im Grund das selbe, der einzige Unterschied ist, dass eben nur eine bestimmte Sache damit bezahlt wird. Nicht viele verschiedene.
Der Gedanke ist aber der selbe: Alle zahlen für etwas, dass (nach einem gesellschaftlichen Konsens) allen nutzt. Sicher nicht jedem einzelnen, aber eben in der Gesamtheit.
Betrachte es doch einfach mal losgelöst von dem Dir verhassten Beitrag:
Du möchtest eine Medienlandschaft, die möglichst frei von äußeren Einflüssen ist. Also die nicht übermäßig Rücksicht auf Wirtschaft oder Politik nehmen müssen. Ich denke, das willst Du. ist ja vernünftig.
Jetzt die Gretchenfrage: Wie machst Du das?
Dein Problem ist, dass Du ja Geld brauchst, um Journalisten zu bezahlen, zu recherchieren etc. Der Punkt ist nun aber, dass es dafür keinen "festen Preis" gibt, den Menschen bereit sind, für so etwas zu zahlen. Menschen bezahlen lieber für Dinge, die sie gut finden. Das sind nun mal aber nicht unbedingt Wahrheiten.
Also musst Du es subventionieren. Du kannst von Werbung leben - aber dann möchten die Werbenden über Inhalte bestimmen. Du kannst vom Staat leben - aber dann möchte der Staat ggf. über Inhalte bestimmen.
Der einzige Ausweg: Alle beteiligen sich mit einem Beitrag daran, dass solche Fremdfinanzierung nicht (oder nicht so umfassend) erforderlich ist. Alle legen zusammen, gehen hin und sagen: Da ist Geld, dafür wollen wir unabhängigen Journalismus (soweit das in der Realität halt möglich ist).
Das ist die Systematik dieser Sache.
Wenn Du eine bessere Idee hast, wie man es hinbekommen, Medien möglichst unabhängig zu bekommen, nur zu. Ich fände es sehr spannend.
Nachtrag:
Freki2.0 schrieb:Aber: Als Unternehmen in der Industrie ist man schnell weg vom Fenster wenn man schlechter ist als der Wettbewerb und man keine Käufer/ Konsumenten mehr hat.
Das ist halt nicht richtig. Es setzt sich nicht unbedingt das für den Käufer beste Produkt durch. In vielen Fällen eben gerade nicht.