behind_eyes schrieb:Nö. Chinas Exporte stehen still, niemand hat mehr Produktionen die es notwendig machen bei den Chinesen Rohstoffe und Zulieferteile zu kaufen.
Zumindest nicht in dem Maße das man konstatieren kann das bei denen irgendwas rollt.
Die Grafik oben spricht für sich.
Ich würde gerne mal auf Deine Grafik eingehen denn meiner Ansicht nach deutest Du die falsch.
Zunächst einmal halte ich es für einen Fehler, China mit unseren Maßstäben zu betrachten und anhand einer Momentaufnahme Rückschlüsse ziehen zu wollen, denn, so tickt China nicht.
parabol schrieb:China ist hart im Nehmen.
So ist es und China hätte auch gar kein Problem damit, wenn sich diese Krise noch über mehrere Jahre hinziehen würde. Die müssen nicht auf Deubel komm raus Konsumgüter für den Export produzieren um überleben zu können, die könnten stattdessen auch ihre Abermillionen von Arbeitern (Ameisen) mit Schaufeln ausstatten, auf die Felder schicken, um dort dann einfachste Lebensmittel anzubauen. Wenn es ein Land auf der Welt gibt, dass das durchzuziehen könnte, dann China. In den chinesischen Medien würde China dann natürlich überhaupt keine Schuld an irgendwas haben, im Gegenteil, die dortige Propaganda würde der chinesischen Bevölkerung eine ganz andere Geschichte verkaufen, die des heroischen Kampfes gegen den pösen Westen, wenn dabei dann womöglich sogar Millionen sterben würden, wäre China daran vollkommen schuldlos und wer Gegenteiliges behaupten würde...
Zurück zur Grafik:
Der "Einbruch" ist viel weniger dramatisch als es auf den ersten Blick erscheint, im Gegenteil:
Im März 2020 ist man annähernd auf dem Niveau vom April 2019.
Im März 2020 hat man immer noch ein Exportvolumen von 185,15 Milliarden US$
Welches Land weltweit kommt auch nur annähernd an diesen Wert?
Interessant ist außerdem der extreme Anstieg des Exportvolumen in den Monaten Nov/Dez/Jan/Feb - also in den Monaten, in denen sich der Virus bereits auf die Reise gemacht hatte. Man könnte jetzt einfach mal annehmen, China hat sich in dieser Zeit ein dickes Polster angelegt, wohlwissend dass Monate mit weniger Volumen folgen werden.
Und es ist ja auch nicht so dass China in den Jahrzehnten zuvor nicht genügend Rücklagen hätte bilden können. Den langen Atem dieses Regime sollte man nicht unterschätzen und abgerechnet wird später.
Zugegeben, dass ist nur eine These, ich halte diese aber lange nicht für so ausgeschlossen, wie einige das hier darstellen wollen.
Mao und der Arbeiter und -Bauernstadt ist dort in den Köpfen immer noch sehr tief verankert, unsere Maßstäbe zählen nicht.
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behind_eyes schrieb:Damit diese Rechnung aufgeht, müsste China schon ganze Autos bauen.
Tun sie, sogar im ganz großen Stile:
In China werden mehr Autos produziert als insgesamt in den USA, Japan und Deutschland
Der Sprung Chinas an die Weltspitze der weltweiten Automobilproduktion ist sicherlich die spektakulärste Wirkung der Internationalisierung der Produktion.
https://www.quest-trendmagazin.de/automobilindustrie/internationalisierung/internationalisierung-der-automobilproduktion.htmlAuch wenn es sich dabei überwiegend um Joint Ventures handelt, so hält China doch mindestens jeweils 51% an diesen.
Versuche, bspw seitens Daimler den Anteil (49%) zu erhöhen scheitern regelmäßig.
Daimler will Insidern zufolge die Mehrheit an seinem Gemeinschaftsunternehmen mit dem chinesischen Autobauer BAIC übernehmen, stößt in China aber bisher auf Widerstand. Der Stuttgarter Autokonzern strebe an, seinen Anteil an dem Joint Venture Beijing Benz Automotive auf 75 Prozent von bisher 49 Prozent zu erhöhen, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von mehreren mit den Plänen vertrauten Personen.
Schon 2018 sei Daimler Börsen-Chart zeigen mit seinem Plan bei chinesischen Behörden auf Widerstand gestoßen. Auch diesmal könnte der Autokonzern mit seinem Ansinnen scheitern, warnten die Insider, weil einige Stimmen innerhalb BAICs die Kontrolle über das profitable Unternehmen nicht aufgeben wollten.
https://www.manager-magazin.de/unternehmen/autoindustrie/daimler-will-angeblich-aufstocken-bei-china-joint-venture-mit-baic-a-1301717.htmlEs ist ja inzwischen (leider) auch nicht mehr so, dass Chinesen mit versteckten Kameras heimlich Industriespionage betreiben müssten. Das Know-how und modernste Produktionsstätten werden ihnen ja mittlerweile Frei Haus geliefert.
Das größte Mercedes-Werk steht jetzt in China
https://www.automobil-produktion.de/hersteller/wirtschaft/das-groesste-mercedes-werk-steht-jetzt-in-china-104.htmlMit der westlichen (kurzsichtigen) Brille betrachtet hat man dort ein lukratives Werk errichtet, Interna ausplaudern - unmöglich. Wenn aber dort jetzt von "Oben" etwas angeordnet werden würde, möchte ich mal sehen, wer sich dem widersetzen könnte...
Hier noch ein paar Links zur Autoproduktion in China:
Wikipedia: Geschichte der Automobilindustrie ChinasWikipedia: Liste chinesischer Automobilherstellerhttps://www.quest-trendmagazin.de/automobilindustrie/china/marktanteil-chinas-an-weltweiter-automobilproduktion.html