GhOuTa schrieb:Oder geht's nur um Verbreitungsmöglichkeiten?
Teils-teils.
Zum Einen ist die Infektionskraft entscheidend, also schlampig ausgedrückt, welche Viruslast es braucht, um einen Gesunden "erfolgreich" zu infizieren. Das wirkt sich direkt darauf aus, wie viele Äste der soziale Graph jeder Person hat. Ist der Virus hochinfektiös, reicht es schon, sich wenige Minuten im gleichen Raum aufzuhalten, um eine "Verbindung" im Graph zu sein, braucht es lange Expositionen für die Ansteckung besteht der soziale Graph nur aus Angehörigen, Mitbewohnern, Arbeitskollegen, Sexualpartnern usw. Bei verhältnismäßig geringer Infektionskraft verringert sich auch das Auftreten von Superspreader-Events, also Ereignissen, bei denen z.B. alle Fahrgäste eines bestimmten Zugabteils infziert werden.
Das Auftreten von "Supernodes" mit extrem vielen Verbindungen im Graphen kann von einer Vielzahl von Faktoren abhängen - es kann sich hierbei sowohl um Personen handeln (Prostituierte, Krankenpfleger, Friseure etc.) als auch, wenn der Virus es biologisch kann, um Orte oder Einrichtungen. Ein Erreger, der z.B. in Klimaanlagen überleben kann, kann ein klimatisiertes Gebäude zum Supernode machen, ein Virus, der sich durch Hautschüppchen übertragen lässt "vermint" ein Taxi usw.
In dem Fall wäre der soziale Graph auch schon wieder nur eine Vereinfachung, der die Übertragung Mensch-Ding-Mensch vernachlässigt.