@Carsti Du setzt die Gewaltakte durch religiöse Fanatiker oder auch Verschwörungstheoretiker mit den Gewalttaten von nachweislich wahnhaften Kranken gleich. Das ist aber nicht gleichzusetzen.
Wenn jemand durch einen Wahn zu einer Gewalttat getrieben wird, ist er für diese Tat nicht verantwortlich zu machen. Das ist ein tragisches Unglück.
Wenn jemand überzeugt ist, das er für Gott die Ungläubigen vernichten sollte, dann hat er jederzeit die Möglichkeit sich selbst zu hinterfragen und seine Handlungen zu überdenken. Er ist vielleicht geistig nicht unbedingt gesund, aber er hat die Möglichkeit zu einer freien Entscheidung. Er ist für seine Taten verantwortlich zu machen und sollte nach Recht und Gesetz dafür bestraft werden.
Genau dieser extrem wichtige Unterschied ist zum Beispiel beim Fall von Anders Behring Breivik wichtig gewesen. War er tatsächlich ein paranoider Schizophrener, wäre er nicht verantwortlich für seine Taten. Er könnte unter Umständen sogar geheilt werden und könnte dann als freier Mann durch die Welt spazieren.
Wenn er aber "nur" unter einer narzisstischen und antisozialen Persönlichkeitsstörung leidet, hätte er sich Hilfe holen können, hätte seine Taten überdenken können und ist voll verantwortlich zu machen für seine Taten.
Genau wegen dieser Frage wurden in dem Fall zwei Gutachten in Auftrag gegeben, die zu unterschiedlichen Ergebnissen kamen (einmal paranoide Schizophrenie, einmal narzisstische, antisoziale Persönlichkeitsstörung).
Neben dieser kritischen Frage der Verantwortlichkeit für die eigenen Taten, von denen du mal eben alle VTler und Fanatiker freisprichst, wenn du sie alle für "wahnhaft" krank erklärst, tust du aber auch den tatsächlich Kranken Unrecht.
Denn das Gefahrenpotential von tatsächlich paranoiden Schizophrenen, die vernünftig therapiert und medikamentös eingestellt werden tendiert gegen Null. Sie mit den gefährlichsten Straftätern gleichzusetzen und zu fordern man müsste ja die Gesellschaft vor den gefährlichen Kranken schützen ist da völlig irreführend.
Tatsächlich ist die Gefahr als Schizophrener Opfer von Gewalt durch psychisch Gesunde zu werden deutlich höher, als umgekehrt. Und das liegt eben auch daran, dass diese Krankheit völlig überzogen stigmatisiert wird.
Anmerkung: Natürlich gibt es trotzdem Gewalttaten durch Schizophrene, sogar extrem grausame und schockierende. Und es gibt eben leider auch Schizophrenie die man nicht therapieren kann und bei denen Medikamente nicht anschlagen.
Was du bedenkenlos machst, wenn du religiöse Fanatiker und VTler mit Schizophrenen gleichsetzt, ist das Problem mittels einer Rationalisierung (sie sind eben krank) wegerklären zu wollen. Das funktioniert aber nicht, es erzeugt seinerseits nur noch mehr Probleme. Du wirst weder den VTlern noch den Schizophrenen mit dieser Argumentation gerecht.