hyetometer schrieb:Das war eine ursprüngliche Idee von mir, dass Shah sich und die Besatzung und die Passagiere geopfert hat, damit mehr Opfer verhindert wurden.
Das ist eine reichlich komplizierte Grundlage für die Geschehnisse. Im "Normalfall" -falls man das so bezeichnen kann- werden Waffen in Frachtmaschinen transportiert, auch wenn es illegale Transporte sind, die unerkannt ablaufen sollen. Unternehmen mit zivilen Frachtmaschinen für "verdeckte" Transporte gibt es genug. Eine Passagiermaschine, die dann auch ein Passagierterminal braucht, ist da in meinen Augen ziemlich unpraktisch. Aber selbst wenn, hätte die transportierte Waffe scharf sein müssen und es mußte ein Szenario zugrundegelegt werden, dass die Maschine als Waffe eingesetzt werden sollte. Von all dem hätte Shah dann auch Kenntnis erlangen müssen, um die drohende Katastrophe als solche auch zu erkennen und abzuwenden. Das alles zusammen halte ich -ehrlich gesagt- für einigermaßen unrealistisch.
hyetometer schrieb:Die andere Idee von mir war ein technischer Defekt, der hier auch ausgiebig diskutiert wurde, der aber nicht bewiesen werden kann, weil das Flugzeug bis dato nicht gefunden wurde.
Richtig, ohne Wrack gibt es keine Beweise für ein technisches Problem. Doch auch ohne Wrack ist der Flugverlauf ziemlich kurios für einen technischen Fehler als Ursache. Mir ist noch kein wirklich realistisches Szenario dafür in den Sinn gekommen. Für ein Feuer war der Flieger zu lang in der Luft. Ein Ausfall der Navigation hätte durch einen erfahrenen Kapitän ausgeglichen werden können. Und welcher Fehler führt zum Ausfall von jeglicher Kommunikation, beeinflusst ggf. die Steuerung, verhindert eine (Not-)Landung/Wasserung in Küstennähe und ermöglicht trotzdem einen einigermaßen stabilen Weiterflug über so viele Stunden, ohne das die Crew in der Lage wäre, irgendeines der Probleme in so langer Zeit zu lösen und eine Strategie zu einer Notlandung zu entwickeln oder zumindest irgendwie einen Notruf abzusetzen ?
hyetometer schrieb:Die Teile, die gefunden worden, waren sie von der Maschine oder waren sie absichtlich 'ausgesetzt'?
Ich frage mich in dem Zusammenhang eher: Wer sollte die Teile wann finden, damit der gewünschte Effekt auch zur Geltung kommt ? Einige der Teile waren -soweit ich richtig erinnere- eine sehr lange Zeit unterwegs und wurden eher zufällig bzw. mit bewusster Suche entdeckt. Das Risiko das sie ggf. garnicht erst gefunden werden oder man sie nicht als solche erkennt und meldet, war mMn viel zu hoch für eine Absicht dahinter. Natürlich schließt diese persönliche Einschätzung ein solches Szenario nicht aus. Aber wenn man will, dass bestimmte Teile zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort entdeckt, gemeldet und so zum Teil eines Ablenkungsmanövers werden, hätte man dann nicht sichergestellt, dass eben nicht der Zufall Zeitpunkt, Fundort und Finder bestimmt ?
hyetometer schrieb:Nach vielen Jahren gibt es keine Antworten. Dazu müsste das Wrack oder was davon übrig ist, geborgen werden. Versuche bisher sind fehlgeschlagen, und mir ist nicht bekannt, dass es kurzfristig noch weitere geben wird.
Leider wahr. Das ist wohl auch der Hauptgrund, warum dieser Fall so viele Menschen (nicht nur die Hinterbliebenen) so in seinen Bann zieht. Als der Air-France-Flug 447 in der Nacht vom 31. Mai zum 1. Juni 2009 abstürzte, hatte man anfangs eine nicht unähnliche Situation. Das Flugzeug war in einem unüberwachten Teil der Welt irgendwo über dem Atlantik verschollen, ohne das eine Notlage erklärt worden wäre. Auch damals reichten die Spekulationen von einem Attentat, über technischen Defekt, das Wetter oder Mitnahmesuizid bis hin zu wildesten Verschwörungstheorien. Am Ende war es dann ein technischer Defekt und Versagen der Crew. Gewissheit gab es erst, als die Maschine 2011 geortet und die Flugschreiber geborgen werden konnten.
Natürlich war der Flugverlauf lang nicht so kurios wie bei MH370. Und auch die Suche war einfacher, da das Suchgebiet um ein vielfaches kleiner war. Es gab auch keine nennenswerten politischen Scharmützel drumherum. Das alles macht MH370 einzigartig. Doch wenn hier tatsächlich etwas vertuscht werden soll, dann betreffen diese Bemühungen in erster Linie den Absturzort. Wenn das Flugzeug gefunden wird, kommt die Wahrheit wahrscheinlich ans Licht. Dies bedeutet für mich:
Je mehr Hinweise dafür sprechen, dass die Suche bewusst fehlgeleitet und die Bergung der Maschine verhindert werden soll, desto wahrscheinlicher, dass hier nicht bloß ein technischer Defekt vorlag, sondern etwas mit sehr großem sicherheitstechnischem Gewicht für Regierungen oder sogar ganze Regionen verborgen werden soll. Dann reden wir hier tatsächlich über eine Verschwörung zugunsten von Stabilität und Machterhalt oder anderen sehr großem sicherheitspolitischem Interesse.
hyetometer schrieb:Somit bleibt es für mich ein Gedankenspiel. Mit der Hoffnung auf Informationen seitens Malaysia, Forschern, Tiefseetauchern oder wer sonst noch was erforscht.
Je mehr Zeit vergeht, desto schlechter. Ich möchte nicht in Abrede stellen, dass irgendwann immer alles ans Licht kommt, sofern dafür irgendwo Beweise existieren. Doch es ist nicht gesichert, dass es auch in den nächsten 50 Jahren passiert. Es kommt eben darauf an, wie lange die Folgen der Aufdeckung fatal für die beteiligten Verschwörer sind und wie lange sie gleichzeitig in der Lage sind, die Beweise zu verbergen.