Anaximander schrieb:Eine noch offensichtlichere Bekennerschaft wäre angesichts der ohnehin seitdem eingetretenen Sanktionen gegen Uiguren (Millionen werden in Konzentrationslager gesperrt wegen des Generalverdachts des Terrorismus, warum eigentlich? nur wegen einer Messerattacke?) ja nun nicht gerade hilfreich gewesen.
Richtig.
Mir erscheint, dass wir oft den Fehler machen, den beteiligten Regierungen zu unterstellen, sie würden materiell wichtige Fakten auch immer brav der Öffentlichkeit mitteilen. Ich glaube das ist nicht einmal bei unseren sogenannten westlichen Demokratien immer der Fall, aber wenn es um China geht, bezweifle ich das sehr stark. Ich kann mir gut vorstellen, auch wenn ich gar keine Beweise dafür habe, dass die Chinesen sehr viel mehr wissen, als sie mitteilen. Wenn es z.B. nach der Entführung, die nicht nach Plan verlaufen sein mag, ein Bekennerschreiben etc. gegeben hat, das nicht von den Tätern öffentlich verbreitet wurde, sondern nur China gegenüber abgegeben wurde, oder Malaysia, das durchaus unter Verschluss gehalten wird. Genauso andere Indizien, die z.B. auf die Uiguren hinweisen. China hat durchaus ein Interesse, das zu verheimlichen um eben eigene Schwachstellen zu verbergen und ihren Intimfeinden nicht auch noch einen öffentlichen Erfolg zu gönnen.
Ich bin nahezu überzeugt, dass Geng Huichang, der damalige Chef des chinesischen Geheimdienstes, weit mehr über die Hintergründe des Falls weiss, als wir jemals erfahren werden. Denn eines erscheint mir sicher: die nach aussen gezeigte Nonchalance der chinesischen Regierung in diesem Fall ist nur das. China dürfte sich den Fall sehr viel eingehender angeschaut haben, als es den Anschein hat .