Was geschah mit Flug MH370?

@jerrylee2016

Man sieht an den Aufnahmen, dass das Flaperon tatsächlich viel flattert. Z.B. bei einem unkontrollierten Absturz könnte dies zum Verlust des Flaperons führen. Das könnte erklären, warum es relativ gut erhalten ist.

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Vielleicht eine interessante mögliche Parallele: französische Ermittler wollen Sprengstoffspuren bei MS804 entdeckt haben, was natürlich auf einen Terroranschlag hindeutet:

http://www.aerotelegraph.com/ermittler-finden-tnt-spuren-an-egypt-air-maschine

Das würde das Argument, keine Bekennerschaft, also kein terroristischer Anschlag im Fall von MH370, zumindest etwas abschwächen, denn zumindest bei MS804 hat sich bislang auch niemand bekannt.

Das ganze hat dann auch noch zu Streit zwischen den französischen und ägyptischen Ermittlern über Zugang zu dem Wrack geführt.

Das Flaperon flattert? Bei einem normalen Flug flattert da gar nichts, sondern entweder der Autopilot oder der PF steuert. Nur wie ich oben schon schrieb, bei einem absturzartigen Flug kann es sich durch die auf die Befestigungen wirkenden Kräfte lösen. Dann schlägt es in dem Fall auf Wasser auf und könnte so aussehen wie das gefundene Teil.

@jerrylee2016

Ja, das ist mir bekannt.

Was passiert nach Treibstoffende, es würde einfach herabhängigen bzw. im Flug/Absturz wild "herumflattern"?

Interessante Frage, weiß ich nicht. Vermutlich greifen die zunehmenden Kräfte zuerst auf die beweglichen Teile, also Klappen, Ailerons, Flaperons.

@Anaximander
Nein,würde es nicht!

paco

@paco_

Und was würde es sonst tuen oder machen?

Anaximander schrieb:Und was würde es sonst tuen oder machen?

Wenn ich meine Erfahrungen auf die 777 übertrage: Querruderfunktion bleibt erhalten, Wölbklappe sperrt.
Das heißt, die Neutralstellung des Flaperons bleibt in der Wölbklappenstellung, die beim Ausfall vorlag, es bewegt sich aber synchron zu den Querrudern mit.

paco

@jerrylee2016

Ok, nun noch mal ohne Scherze... ;)
Geht ein Flugzeug in den Sinkflug, egal wie steil der ist, gibt es keine Überlast!
Eine solche, also zusätzliche "G's" kommen stets nur bei Richtungsänderungen um irgendeine der drei Achsen des Flugzeugs zustande.
Konkret heißt das: Solange die Maschine einfach nur steil sinkt, herrschen dieselben Verhältnisse wie im Horizontalflug. Eine höhere Belastung tritt erst auf, wenn der Pilot die Maschine aus dem Sink/Sturzflug abfängt. Dabei kann natürlich die Lastgrenze der Maschine überschritten werden, aber nicht vorher!
Eine Überlastung in der Art, dass das Flaperon abreißt, tritt aber auch dabei nicht auf!
Diese gäbe es nur, wenn das Flaperon bei wesentlich zu großer Geschwindigkeit auf den Maximalausschlag nach unten gefahren würde - und das ist meines Wissens nicht möglich.

paco

@paco_ Eine Boeing 777 ist aber normal nicht für Überschall ausgelegt und dürfte vom Profil auch nur begrenzt für einen Überschallflug geeignet sein. Die dadurch entstehenden Vibrationen und Belastungen können ein Flugzeug durchaus zerlegen, insofern wundert mich deine Aussage.

@taren

Von Überschall reden wir ja nicht gerade, sondern von einem steilen Sinkflug.
In den Überschallbereich kommt eine 777 auch im Sinkflug nicht so schnell, vor allem wenn wir von ausgefallenen Triebwerken ausgehen.
Mir geht es vor allem darum, diese Gleichsetzung "schneller Sinkflug = Überlast" als das zu entlarven, was sie ist, nämlich falsch.

paco

@paco: Du gehst in deinen Beschreibungen von einem idealen Sinkflug aus, der ist aber in der Realität kaum gegeben, besonders nicht bei einem abstürzenden Flugzeug. Also treten sehr wohl die von dir beschriebenen Kräfte auf, die auch dazu führen, dass Teile sich von der Maschine lösen können. Ein verrücktes Beispiel ist der Flug der B747SP von China Airlines CI 006, die Kräften von bis zu 5.1 g während eines Sturzflugs mit 0.99 mach ausgesetzt war, trotzdem nicht komplett zerbrach und von den Piloten noch abgefangen werden konnte. Jedoch waren die Beschädigungen gravierend. Die Tragflächen waren zerfetzt, Teile abgerissen, die Fahrwerke durch die Fliehkraft aus ihren Kammern gerissen usw.
Und darum ging es. Es besteht also die Möglichkeit, dass sich Teile wie ein Flaperon je nach Flugzustand ablösen können.

@jerrylee2016
@paco_

Dem hier zufolge...
Wikipedia: China Airlines Flight 006
...müsste man auch in diesen Fall von einem unkontrollierten Absturz sprechen (der dann aufgefangen wurde)

Ebenfalls mein Kenntnisstand, dass ein kontrollierter Sinkflug, auch in der Art Nase runter, keine besonderen Kräfte aufweist.

Es ist also nur logisch, den Zustand des Flaperons, sofern es sich abgelöst hat und deshalb gut erhalten ist, mit einem unkontrollierten Absturz zu erklären?

War ebenfalls mein Argument seit längerem.

@jerrylee2016

Jetzt vergleichst du Äpfel mit Bananen...
China Airlines 006 wurde überzogen und ist über die Tragfläche abgekippt. Die resultierende Drehbewegung ezeugt per Definition eine Überlast. Aber auch hier traten die Maximalkräfte beim Abfangen des Sturzfluges auf, nicht beim Sturzflug selbst. Im übrigen wurden die Tragflächen keineswegs "zerfetzt", sondern lediglich verbogen - sonst wäre die Maschine auch schwerlich heil gelandet.

paco

Wie werden uns da wohl nicht einig, Leider gehst Du auf meinen Beitrag nicht ein und pickst Dir nur die Stelle raus, die Dir zusagt. Aber sei es drum.


Hier die Stelle aus dem Spiegel

Ganz anders ist es der braven Boeing 747 ergangen, denn die ungeheuren Kräfte haben der Maschine arg zugesetzt: Drei Meter vom rechten Höhenruder sind weggebrochen. Das linke ist ebenfalls kürzer, wenn auch "nur" um eineinhalb Meter. Die Querruder sind an mehreren Stellen gebrochen. Vom Seitenruder fehlen ganze Teile. Die Abdeckklappen der Radkästen sind aus den Verankerungen gedreht worden und verschwunden. Die riesigen Tragflächen sind am Ende der Flügelspitzen um bis zu acht Zentimeter nach oben gebogen. Das Hilfstriebwerk der Maschine hat sich aus seinen Befestigungen gerissen und rollt lose im Heck der Maschine herum.

jerrylee2016 schrieb:Hier die Stelle aus dem Spiegel

Sorry, der Spiegel ist keine Referenz.

Der Abschlussbericht des NTSB aber schon.
Beziehe dich bitte auf solche Dokumente und nicht Medienkagge...

Im Übrigen hat @paco_ recht :-)

Dann zitiert den doch mal hier. Ist er so unterschiedlich zum Spiegel? Steht da, dass die Maschine unversehrt gelandet ist, sich kein Teile gelöst haben? Klar hat Paco recht, aber er kann nicht leugnen, dass sich bei Abstürzen Teile vom Flugzeug ablöSen können und nur darum geht es hier.

@jerrylee2016

Bei unkontrollierten Abstürzen (wie letztlich auch hier) ist das möglich, allerdings nicht bei einem willentlichen/kontrollierten Absturz (Nase runter). Das ist hier doch eigentlich der entscheidende Punkt.

@Anaximander
@jerrylee2016

Der Punkt ist der: Die extremen Belastungen treten auf, wenn die Maschine abgefangen wird.
Wenn sie kontrolliert in den Boden geflogen wird, treten sie wahrscheinlich nicht auf, da eben kein Abfangmanöver geflogen wird - es sei denn, die Maschine gerät dabei außer Kontrolle und beginnt zu drehen oder sich aufzuschwingen.
Der blanke Sinkflug, sei er auch sehr steil, führt zu keinen nennenswerten Belastungen.

paco

@Anaximander Dann ist das jetzt geklärt.