McMurdo schrieb:Schon klar aber es muss ja auch irgendwo einen Zentralcomputer geben, der alle Daten der zig Millionen Geschäfte auswertet und dann entscheidet: OK, rote Pullover von Fabrik XY müssen heute nicht nach Geschäft A gebracht werden, sondern nach Geschäft B. Und dann muss er auch noch die Daten der Fabriken verwalten um zu entscheiden, ob nun Fabrik XY oder Fabrik YZ überhaupt gerade in der Lage ist diese Pullover herzustellen. Und zu guter letzt muss er noch die Daten aller Verkehrsbetriebe auswerten, um zu entscheiden welches Transportunternehmen mit welchen Fahrzeugen, die Ware nun von welcher Fabrik zu welchem Laden transportieren kann.
Nein, das wird auch nicht EIN Zentralcomputer sein, sondern ein Cluster an Computern, genau so kann es ja z.B. auch Google schaffen Milliarden an Suchanträgen am Tag zu verarbeiten.
Und ja, der Computer muss verwalten ob die Pullover einer Fabrik nun zu dem einen oder anderen Geschäft gebracht werden müssen. Mann kann das aber auch umdrehen und sagen: Der Computer im Laden sieht, dass gerade nur noch 2 rote Pullover da sind und am heutigen Tag 3 gekauft wurden, er erkennt, dass weiterer Bedarf entsteht und schickt eine Anfrage an den Zulieferer für X neue Pullover. Die Anzahl X richtet sich z.B. nach dem durchschnittlichen Verbrauch der letzen Woche.
So erreichen den Zulieferer Y Anfragen mit Anzahl von verschiedenen Läden. Solange er die beliefern kann ist alles gut, wenn nicht, fragt er z.B. andere Zulieferer an, ob die noch Kapazitäten haben. Sind im gesamten Zuliefererberich wenig Waren da, wird eine Anfrage an die Fabrik zur Nachproduktion gegeben.
McMurdo schrieb:Nur weil etwas zur Neige geht, besteht nicht zwingend weiterer Bedarf. Und wie erkennt der Computer überhaupt ob es was interessantes neues gibt und wonach entscheidet er dann wohin das neue Produkt zuerst geliefert wird und mit welchem Transportunternehmer? Die sind ja schon fest vergeben für die bestehenden Firmen, so wie du sagst?
Ich hab keine Ahnung warum du das denkst, denn wenn z.B. bei mir nur noch 1 Rolle Klopapier da ist, werde ich sicherlich weiteres Klopapier besorgen. Natürlich kanns mal sein, dass ich z.B. gerade meinen Honig aufgegessen habe und in nächster Zeit keinen Hunger mehr habe und deshalb keinen mehr kaufen werde, aber in einem Geschäft muss ein Produkt das leer geht nachgeholt werden, damit es weiter angeboten werden kann.
Mit dem neuen interessanten meinte ich z.B., dass jetzt eine neue Konsole rauskommt, die ja dann die alte ablösen wird. Diese wird höchstwahrscheinlich dort produziert wo die alte produziert wurde. Die ganzen Zulieferer ersetzen nun langsam ihre Konsolen durch die neuen, die dann genauso verteilt werden, wie die alten Konsolen.
Oder wenn jetzt ein neues Produkt entsteht, dann wird erstmal geguckt ob sich das irgendwie im bisherigen Zuliefererstrom einbringen lässt (Z.B. Zubehör zur neuen Konsole kann mit der neuen Konsole zusammen geliefert werden), wenn das nicht geht, werden neue Zulieferer entstehen.
McMurdo schrieb:Ach herjee...jetzt muss nicht nur der Computer den ganzen Tag rechnen, sondern die Menschen müssen auch noch den ganzen Tag vorm Rechner sitzen und entscheiden welche von den zig 100 Produkten, die so jeden Tag das Licht der Welt erblicken sie nutzen wollen.
Die kommen ja dann vor lauter Entscheidungen gar nicht mehr zum arbeiten.
Nö, die Menschen müssen nicht. Sie können auch nur in die Läden gehen und sich von neuen Produkten "überraschen" lassen. Aber die die wollen, können dann z.B. auf einer speziellen Seite sich die "zukünftigen" Produkte angucken und ein "Like" abgeben, wenn es ihnen gefällt. Dann nämlich wird dieses Produkt eher kommen und in ausreichender Anzahl bei genügend Likes.
Ähnlich wie z.B. bei Kickstarter, in der zukünftige Produkte finanziert werden, die es eben noch nicht gibt.
Fedaykin schrieb:HÄ? Nochmal wenn du den Nominalen Ausdruck für den Aufwand weglässt, dann bleibt der Reale Aufwand dennoch. Und bei Transport reden wie vielleicht von MEhrwerten von 2% Gewinnspanne, wenn überhaut.
Ja, ist klar. Aber es gibt niemanden mehr der "bezahlen" muss für einen Transport. Der Transport wird nach Bedarf einfach durchgeführt und der Transporteur wird direkt vom System "bezahlt". Das heißt es gibt nun keine "Firma" oder Person mehr, die den Transport zahlen muss. So kann z.B. ohne dass jemand geldtechnische Überlegungen anstellen muss, der Transport von Nahrung in Hungergebiete stattfinden. Momentan müssten dafür ja z.B. Spenden aufgetrieben, oder es von jemandem gesponsort werden.
Fedaykin schrieb:ist aber doof wenn die wichtigste GRundvorausetzung so mindestens 100 Jahre Projekt ist.
Was soll das heißen, du glaubst dass die Menschheit erst in 100 Jahren geistig so weit wäre, solch ein System zu stützen? Naja, also ich hab da mehr Vertrauen in die Menschen.
Fedaykin schrieb:Aha, lass mich raten. Die Computer rechnen das mal aus was Sinnhaft und Gerecht ist. Fällt alles schon unter den wichtigsten Punkt 1.
Ja, wenn man sich z.B. mal überlegt, dass es hypothetisch nur 1 Tonne vom Material X gibt, und nun möchte ein Anbieter diese 1 Tonne haben, und 2 andere 0,5 Tonnen und wieder andere etwas weniger usw. Nun muss ja irgendwo entschieden werden, wer diese 1 Tonne bekommt. Im heutigen System würde der, der am meisten zahlt diese Tonne erhalten. Sagen wir, es ist der der die gesamte 1 Tonne will. Nun behält er diese 1 Tonne einfach nur, um sie als "Wertanlage" zu behalten oder "anzugucken" weil er Sammler ist. Andere Anbieter hätten sie aber z.B. genutzt um damit supermoderne medizinische Geräte zu entwickeln oder Raumschiffe oder irgendetwas was der Gesellschaft von nutzen wäre. Im Kapitalismus hätten sie es nicht bekommen. Im neuen System schon.
Fedaykin schrieb:und wieviel deiner "Ideen" wuden so umgesetzt, ich tippe mal die waren so ausgegoren wie deine Idee hier?
Dabei gehts doch garnicht um die Ideen selbst, sondern das Prinzip dahinter. Man kann auch Wissen der Gesellschaft zur Nutzung gratis geben um diese damit zu verbessern und somit indirekt auch sein eigenes Leben. Geben ist seeliger denn nehmen.
Fedaykin schrieb:Es gibt keinen Zwang Geld zu Bekommen. Noch gibt es " den " Kapitalismus, was eher ein Kampfwort der Kommunisten ist. Vielmehr geht es nur um 2 Dinge. Märke, und Die Möglichkeit Privatbesitz zu haben.
Achso? Es gibt keinen Zwang Geld zu bekommen? Ich frage mich wie du an Nahrung, Kleidung, Wohnung, Fortbewegung, Freizeitaktivitäten kommst ohne dazu Geld zu nutzen. Das wäre mal interessant. Denn selbst wenn du dich aus der "Natur" bedienen wolltest, müsstest du noch Geld haben um diese zu kaufen, da alles schon jemandem gehört.
Nein, es gibt nicht "den" Kapitalismus. Es gibt verschiedene Formen, wie manche sie ihn sich vorstellen und wie er wirklich durchgeführt wird, wie er definiert wird usw.
Dennoch kann man diesen Begriff gut verwenden, da er im allgemeinen Sprachgebrauch einfach für unser System genutzt wird in dem es ums "Kapital" geht.
Privatbesitz gibts in meinem System auch, dennoch würde ich es nicht als Kapitalistisch bezeichnen.
Fedaykin schrieb:Nix für Ungut, aber das wird so nicht einfach alle Machen. Oder anders, zeig mir mal ein Freeware Auto und co.
Mit Freeware meinte ich Wissen, Techniken, Baupläne, Erfindungen. Diese werden als Nutzen allen gratis zur Verfügung gestellt. Es ist klar, dass man ein Auto nicht als "Freeware" verteilen kann, allein, weil nicht genug Eisen z.B. da wäre damit sich jeder 10 Autos nehmen könnte.
Solche Waren werden eben gerecht verteilt. (Aber jeder kann mit seinem persönlichen Lohn aussuchen was er wirklich haben will)
Fedaykin schrieb:ach ja, stimmt ja den Hunger gibt es ja nur weil die Leute dort nicht wissen wie man Saatgut unter die Erde bringt und Erntet. Tja die Welt ist leicht.
Das hast DU jetzt gesagt. Die Gründe sind vielfältig. Was ich z.B. auch schon von Monsanto gelesen habe, dass die mit ihrem Scheiß Genzeug Saatgut verteilen, dass die Pflanzen daraus keine Samen mehr hervorbringen woraufhin die Bauern immer wieder neues Saatgut von Monsanto kaufen müssen, anstatt von ihrem eigenen Ertrag weiter anbauen zu können.
Aber wenn man denen ihre Felder zur Verfügung stellt, ihnen Saatgut gibt, dass aus den Pflanzen Samen hervorbringt und die Weiterverarbeitung aufbaut, dann haben sie meiner Meinung nach eine Nahrungsmittelversorgung.