Unser Geldsystem: Teil einer Verschwörung? Verbessern oder abschaffen?
09.05.2014 um 20:07Wo genau ist die Verschwörung?stark vereinfacht. zins und zinseszins
Wo genau ist die Verschwörung?stark vereinfacht. zins und zinseszins
Timotheus schrieb:Was meinst du genau?Ich meine das eine Bank niemals Giralgeld an eine andere Bank überweisen kann, sondern nur Zentralbankgeld als offizielles Zahlungsmittel. Denn mit Giralgeld wirst du nirgends bezahlen können.
zaeld schrieb:Oder als dritte Möglichkeit kauft der Kreditgeber beim Bauern für 5 Euro Essen, weil auch der Kreditgeber ab und zu Hunger bekommt. Dann besteht kein Bedarf an zusätzlichem Geld und es fallen keine Zinseszinsen an.Nur habe ich noch nie was davon gehört, das die Zentralbank in echt, Geld einfach so ausgibt. Also entweder erzählst du da Unsinn oder ich irre mich. Bitte im 2. Fall dann eine Quelle angeben.
Diese Möglichkeit ist übrigens das, was in der realen Welt geschieht.
(Eine Antwort auf verschiedene Beiträge aus den letzten Tagen ist noch in Arbeit, ich wollte das nur mal kurz einwerfen)
McMurdo schrieb:Ich meine das eine Bank niemals Giralgeld an eine andere Bank überweisen kann, sondern nur Zentralbankgeld als offizielles Zahlungsmittel. Denn mit Giralgeld wirst du nirgends bezahlen können.Aber genau so in der Art habe ich es doch beschrieben?
Und nein, Zentralbankgeld ist nicht nur Münzen und Geldscheine.
Hier ist es meiner Meinung nach recht gut und verständlich dargestellt, wie genau es funktioniert und wo die feinen Unterschiede sind.
https://oekonomiefuereinsteiger.wordpress.com/2012/07/31/woher-kommt-unser-geld-teil-2-wie-geld-entsteht/
Timotheus schrieb:Naja gottseidank klappt das so nicht. Denn die Einlagensicherung die die Bank bei der Zentralbank hinterlegen muss müssen natürlich schon echtes Geld, also Banknoten sein.Wer überwacht das?
Timotheus schrieb:Leiht der Investor im also nun das Geld und der Bauer kauft die Kuh für z.B. 100 Euro, dann möchte der Investor diese 100 Euro und mit 5 % Zins jedes Jahr im ersten Jahr 5 Euro zusätzlich.Dein Beispiel geht nicht auf. Weil du die Geldmenge reduziert hast und alles Geld gleichzeitig zurückgeben willst. WENN aber jeder sein GEld gleichzeitig zurückgeben könnte, dann hätte ja gar keiner vorher den Kredit aufnehmen müssen.
Das sind schonmal 105 Euro. Das Problem ist nun, dass es ja diese 5 Euro nicht gibt. Und auch alle weiteren Zinsen gibt es nicht. Da der Bauer dieses Geld nicht selbst drucken kann, wird es unmöglich für ihn sich zu entschulden, selbst wenn er eine ertragreiche Kuh hatte und die 100 Euro wieder zurückbezahlt. Die 100 Euro hat er sich z.B. durch Verkauf der Milch vom Kalbzüchter zurückverdient. Der Investor nimmt natürlich keine Milch als Bezahlung an sondern nur Geld.
Da er die 100 Euro die er von der Schuld schon zurückgezahlt bekommen hat sofort vernichtet oder auch nur wieder gegen Zins herausgibt, ist das Problem unlösbar.
jackie251 schrieb:Wer überwacht das?Giralgeld und Papiergeld sind nicht frei tauschbar.
Giralgeld und Papiergeld sind frei tauschbar.
Jemand mit eine kredit von 10.000 Euro würd das geld heute selten abheben und bar bezahlen - aber er könnte es.
Auch wenn das Geld zunächst nur elektronisch exitiert, irgendwann wird es irgendjemand in Bargeld umtauschen. Von den 10k Euro lässt man sein Dach neu eindecken. Ein paar Euro gehen zum Baustoffhändler, eine paar zur Dachdeckerfirma, beide führen Teile als Steuern ab und bezahlen damit arbeiter.
Das Geld wird so oft umgetopft, dass es schlicht nicht erkennbar ist, welches Geld echt ist und welches nicht.
jackie251 schrieb:Dein Beispiel geht nicht auf. Weil du die Geldmenge reduziert hast und alles Geld gleichzeitig zurückgeben willst. WENN aber jeder sein GEld gleichzeitig zurückgeben könnte, dann hätte ja gar keiner vorher den Kredit aufnehmen müssen.Das was du schreibst habe ich im vorherigen Post von mir schon beantwortet. Also bitte dort nachlesen.
Nehmen wir doch mal an das nicht nur 100 Euro exitieren sondern 200.
Und nicht alles legen die Kohle auf den Tisch in der Sekunde wo die Musik aufhört zu spielen.
Der Investor will jedes Jahr 5% Zins, und kauft sich davon Milch. Oder er kauft sich für 2,5% Milch und für weitere 2,5% Kleider. Der Schneider wiederum kauft sich für seine 2,5% von den Kleider seinerseits Milch.
Zins und Milch unterscheiden sich nicht.
Beim Kauf der Kuh wird weder der Zins noch die Milch gleichzeitg miterschaffen!
Ob die Kuh jeden Monat Milch erwirtschaftet und ich diese zum teil abgebe oder ich so vorher verkaufe und das GEld abgebe ist belaglos.
Timotheus schrieb:Nur habe ich noch nie was davon gehört, das die Zentralbank in echt, Geld einfach so ausgibt. Also entweder erzählst du da Unsinn oder ich irre mich. Bitte im 2. Fall dann eine Quelle angeben.Vielleicht muß ich mir nicht die Mühe machen und die Quelle dazu heraussuchen, und du kannst das einfach so nachvollziehen oder hast auch schon mal davon gehört: Die EZB und deren Ableger, die Nationalbanken, überweisen regelmäßig ihre Gewinne an die jeweiligen Staaten.
Timotheus schrieb:Also selbst wenn die Zentralbank einfach so Geld ausgeben würde müsste sie mindestens soviel Geld einfach mal so ausgeben, wie alle anfallenden Zinsen zusammen.Zentralbanken sind in aller Regel im Staatsbesitz, zumindest in Europa. Gewinne der Zentralbank fallen also dem Staat zu. Der Staat gibt das Geld dann tatsächlich im eigenen Interesse aus. Die Steuerzahler können sich darüber freuen, müssen sie doch weniger Steruern zahlen als ohne Einkünfte aus Zinsen der Zentralbank.
Das wäre jedoch auch unfair. Denn das Geld was die Zentralbank ausgibt, wäre dann ja für ihre eigenen Interessen.
Timotheus schrieb:Gelder auf der hohen Kantegeben kann?
Timotheus schrieb:Nur habe ich noch nie was davon gehört, das die Zentralbank in echt, Geld einfach so ausgibt.Die Zentralbank hat keine Angestellten, Immobilien oder Versicherungen, die sie bezahlen muss? Die Zentralbank gibt kein Geld aus?
Timotheus schrieb:Die Zentralbanken verleihen das Geld z.B. für 2 % an die Privatbanken. Die Privatbanken gegen 4% an den Staat.Die Privatbanken verleihen das Geld nicht nur an den Staat, von dem sie das Geld bekommen haben, sondern an alle Staaten in der Welt und auch noch an Unternehmer für Investitionen für Maschinen, und an Privatleute, die z.B. ihr Häuschen damit finanzieren.
Timotheus schrieb:Jedoch muss es ja an die Schuldner gelangen, damit die ihre Zinsen bezahlen können. Jedoch gelangt ist ja (wenn nicht zum größten Teil) auch an Leute die keinerlei Schulden besitzen.Für das angebliche Zinsproblem ist jedoch erst einmal nur wichtig, daß die eingenommenen Zinsen in den Wirtschaftskreislauf zurückfließen.
Rho-ny-theta schrieb:Ich kann es nicht mehr hören. Eure Denkmodelle, angereichert mit sinnlosen Zahlenwerten, kranken doch an mindestens 3 Stellen:Die Denkmodelle kommen aus einem Wunsch der Wirklichkeitsbeschreibung heraus.
Rho-ny-theta schrieb:1. Warum werden in eurer Welt nie Kredite als Verlust abgeschrieben, sondern immer auf Heller und Pfennig zurückgezahlt?1. Ist das nicht unsere oder meine Welt, sondern, das was wir tatsächlich in der echten Welt vorfinden und zu beschreiben versuchen.
Rho-ny-theta schrieb:2. Warum gibt es in euerer Welt grundsätzlich nie die Verrechnung von Forderungen und Leistungen, sondern immer wird alles über "hartes" Geld abgerechnet?Was meinst du mit Verrechnung von Forderungen und Leistungen? Meinst du die Tilgung einer Geldschuld über eine Leistung wie Arbeitsleistung?
3. Warum geht ihr davon aus, dass es makroökonomisch sowas wieMikroökonomie und Makroökonomie 100% zu trennen ist nicht möglich, diese sind immer etwas verwoben.
Timotheus schrieb:
Gelder auf der hohen Kante
geben kann?
jmb1982 schrieb:Die Zentralbank hat keine Angestellten, Immobilien oder Versicherungen, die sie bezahlen muss? Die Zentralbank gibt kein Geld aus?Stimmt, das hatte ich noch irgendwie im Hinterkopf. Da ich aber nicht genau weis wie das abläuft, habe ich es nicht erwähnt. Ich weis nicht ob die Zentralbank das mit ihrem eigenen erschaffenen Geld übernimmt oder die Staaten oder so. Wenn sie das selbst drucken kann wäre das zumindest fragwürdig, da sie ihren Mitarbeitern theoretisch so viel sie will zahlen könnte um sich deren Loyalität zu sichern, auch für die anderen Ausgaben hätte sie unendlich Geld zur Verfügung. Aber es kann natürlich sein, dass es wirklich so ist.
zaeld schrieb:Die Privatbanken verleihen das Geld nicht nur an den Staat, von dem sie das Geld bekommen haben, sondern an alle Staaten in der Welt und auch noch an Unternehmer für Investitionen für Maschinen, und an Privatleute, die z.B. ihr Häuschen damit finanzieren.Das ist schon klar. Aber kommt der Staat jemals mit seinem geliehenen Geld unter den Zinssatz der Zentralbank? Nur dann würde der Staat durch diese Dreiecksbeziehung kein Geld verlieren.
Und auch der Staat leiht sich Geld nicht nur bei inländischen Banken, sondern bei Banken aus aller Welt.
Daß sich der Staat nicht direkt bei der Zentralbank bedienen kann, hat ja den Grund, daß der Staat nicht einfach sein Geld selber drucken können soll, sodaß Inflation verhindert werden kann.
zaeld schrieb:Für das angebliche Zinsproblem ist jedoch erst einmal nur wichtig, daß die eingenommenen Zinsen in den Wirtschaftskreislauf zurückfließen.In dem was du sagst stimme ich dir zu. Der Weg des Schuldners an das Geld zu kommen um seine Zinsen zu bezahlen führt über seine Arbeit. Er ist sozusagen in einer modernen "Sklavenhaltung" in der er für seine Freiheit, Lohnarbeit leistet. Natürlich ist er dafür aber selbst Schuld, wenn er einen Kredit aufnimmt.
Die Schuldner gehen ja in der Regel einer Tätigkeit nach, bei der sie Geld verdienen. Und das Geld, das sie da verdienen, stammt von jenen Leuten, die keine Schulden besitzen, und die wiederum ihr Geld vom Staat bekommen haben. Vielleicht nicht so direkt, sondern über mehrere Zwischenstufen, aber im Endeffekt läuft es darauf hinaus.
Im übrigen kann auch der Schuldner das Geld direkt vom Staat bekommen, der gibt ja nicht gerade wenig aus...
Timotheus schrieb:Stimmt, das hatte ich noch irgendwie im Hinterkopf. Da ich aber nicht genau weis wie das abläuft, habe ich es nicht erwähnt. Ich weis nicht ob die Zentralbank das mit ihrem eigenen erschaffenen Geld übernimmt oder die Staaten oder so.Die EZB druckt natürlich kein Geld, um damit ihre Mitarbeiter zu bezahlen. Das geschieht mit EU-Geldern aus dem EU-Haushalt. Alles andere wäre auch geldpolitisch völlig abwegig.
Ich kann es nicht mehr hören. Eure Denkmodelle, angereichert mit sinnlosen Zahlenwerten, kranken doch an mindestens 3 Stellen:Modellvereinfachungen sind durchaus üblich, wenn man dinge begreiflich machen will.
1. Warum werden in eurer Welt nie Kredite als Verlust abgeschrieben, sondern immer auf Heller und Pfennig zurückgezahlt?
2. Warum gibt es in euerer Welt grundsätzlich nie die Verrechnung von Forderungen und Leistungen, sondern immer wird alles über "hartes" Geld abgerechnet?
3. Warum geht ihr davon aus, dass es makroökonomisch sowas wie
Timotheus schrieb:
Gelder auf der hohen Kante
geben kann?
blonderEngel91 schrieb:Aber das Problem ist, dass die Zinsen die man mit den Schulden zusammen hinterher wieder zurück bezahlen muss, nicht geschaffen wurden. Wenn der Staat ,also alle Schulden zurück bezahlem würde, dann wäre kein Geld mehr im Umlauf und er wäre immer noch verschuldet ,weilDer Gläubiger gibt die eingenommenen Zinsen aber wieder aus, damit ist das Geld im Umlauf und kann als Zinsen zurückgezahlt werden. Problem gelöst.
Er die Zinsen nicht zahlen kann ,weil dieses Geld garnicht existiert.
blonderEngel91 schrieb:4% Zinsen im MonatDu weißt schon, dass es derzeit so um die 0,25 % Zinsen pro JAHR gibt?
blonderEngel91 schrieb:Stand 2012 ist Karl Albrecht (Inhaber von Aldi-Süd) er hat ein Vermögen von 25,4 MilliardeSorry, für Doppelpost, in der App kann man nicht editieren.
blonderEngel91 schrieb:Der reichste Deutsche nach Stand 2012 ist Karl Albrecht (Inhaber von Aldi-Süd) er hat ein Vermögen von 25,4 Milliarde und wenn er 4% Zinsen im Monat Auf sein Vermögen bekommt hat er 1,02 Milliarden Euro im ersten Monat .Warum sollte er 4% pro Monat bekommen? Das wären ja 48% im Jahr..
blonderEngel91 schrieb:Nur an Zinsen und die Zinsen die er im Jahr bekommt wachsen Exponentiell an, ich gehe mal davon aus du weißt wie die exponentialRechnung funktioniert,Wenn er die eingenommenen Zinsen erneut als Kredit losbekommt, dann schon. Wenn kein Bedarf an neuen Krediten besteht, dann wächst das Vermögen auch nicht exponentiell an.
blonderEngel91 schrieb:Denn die Wirtschaft könnte die immer steigenden Zinsen der Reichen nicht mehr bezahlenDie Wirtschaft weiß doch, wieviel sie an Zinsen bezahlen muß und ob sie sich das leisten kann, bevor sie einen Kredit aufnimmt. Wenn sie sich das nicht leisten kann, nimmt sie keinen Kredit auf und beim Gläubiger ist's Essig mit exponentiellen Zinseszinsen.
blonderEngel91 schrieb:Also um die Zinsen zu finanzieren muss der Staat sich und die Bürger sich immer weiter verschulden und immer mehr arbeiten und verbrauchenNein, der Staat kann auch die Ausgaben senken, um ohne Schuldenaufnahme Zinsverpflichtungen nachkommen zu können. Und ohne neue Schuldenaufnahme keine exponentielle Schuldenentwicklung.
blonderEngel91 schrieb:Deshalb würde eine Verschwörung bei den 10% schon sinnmachen,Zu was hätten die sich denn verschwören sollen?