Ich möchte auf jeden Fall nochmal auf die Seite von
http://www.criticalenquiry.org/oakisland/hinweisen. Richard E. Joltes hat dort sehr viel zur gesamten Oak Island Geschichte dokumentiert. Das interessanteste ist seine Analyse die auf diversen Quellen beruht.
Er selbst schreibt dazu:
„Was die derzeitigen Fakten zeigen, bringt mich zu dem Glaube, dass dieser Schatz NICHT existiert. Ich habe mich in diesem Thema durch wiederholte Anfragen auf die Zeitschriften sci.archaeology und alt.folklore.urban in den Jahren 1990-92 engagiert und eine Bibliographie und ein Fact Sheet erstellt. Meine Forschung führte mich zu der Erkenntnis, dass die Legende falsch und nicht mehr als eine der typischen Geschichten von und über Piraten, Geheimnissen und Täuschungen ist. Ich veröffentlichte die Ergebnisse vor allem als Mittel um vor langwierigen Diskussionen über das Thema abzuschrecken.“
Und hier nochmal seine abschließenden Gedanken:
Grundsätzlich ist daran zu erinnern, dass keine sorgfältige, wissenschaftliche Untersuchung der Insel oder der Grube durchgeführt wurde. Alle derzeit verfügbaren Informationen wurden von Schatzsuchern, die ein Interesse an der Aufrechterhaltung der Legende oder von Verschwörungstheoretiker, die Oak Island mit allem, von der Gralslegende bis zu den Ägyptern, verbinden wollen, erstellt wurden.
Es ist weder ein rationales, archäologisches Studium der Grube möglich, noch das Studium von irgendwelchen Artefakten die in einer zuverlässigen Weise erhalten wurden. Zum Teil kann nicht einmal deren Existenz nachgewiesen werden.
Kokosfasern, Steinkanäle und Eichenbalken - alle wurden in einer Weise "gefunden", die für eine wissenschaftliche Studie nicht akzeptabel sind oder einer Studie nicht mehr zur Verfügung stehen. So wie ein Dinosaurierknochen, ein Topf oder eine Pfeilspitze, die aus einem natürlichen Kontext entfernt wurden, sind für einen Paläontologen oder Archäologen die gefundenen Gegenstände auf Oak Island effektiv nutzlos. Vor allem um zu bestimmen, was, wenn überhaupt, für oder in der Grube verwendet wurde.
Wäre die Stätte weniger zerstört, so wäre es möglich gewesen, die genaue Gestaltung der Grube genau zu bestimmen. Es gibt keinen guten Grund zu glauben, dass die ursprüngliche Tiefe tatsächlich 200+ Fuß war. Jeder kompetente Archäologe könnte die Bodenzusammensetzung analysieren, um festzustellen, ob etwas aufgefüllt worden ist, da die Erde, die ausgegraben und dann wieder aufgefüllt wurde, unterschiedliche Eigenschaften (Farbe, Konsistenz, Kompaktheit usw.) aufweist als die, die natürlich abgelagert wurde. Dies ist heute unmöglich, da im Laufe der Zeit das "Money-Pit" mit riesigem Durchmesser vergrößert wurde und keine der ursprünglichen Erde mehr vorhanden ist, um richtig analysiert zu werden. Dadurch konnten wir auch keine abschließenden Antworten auf die folgenden Fragen rund um die Geschichte beantworten:
Wurde der Standort von Menschen genutzt, die eine so tiefe Speicherkammer ausgraben konnten?
Wenn ja, was wurde dort gespeichert?
Wenn nicht, welche alternativen Erklärungen für die ursprüngliche Veränderung des Standorts können wir vermuten (d. H. Militärischer Gebrauch, Schiffbau usw.)?
Wie können wir den Weg durch Pseudowissenschaften, Legenden und Romantik finden um die Fakten über die Insel zu erfahren?
Fast alle Legenden haben eine gewisse Grundlage. Es gibt keinen Grund zu glauben, dass die ganze Geschichte von jungen Männern nur dazu erdacht wurde, einen Streich zu spielen. Es gibt mehrere mögliche Erklärungen für die Entdeckungen, die McInnis gefunden haben soll; Einige schließen natürliche Erklärungen ein, während andere menschliches Eingreifen erfordern. Einzelheiten finden sich in meiner Analyse (
http://www.criticalenquiry.org/oakisland/).
Es wird angenommen, dass es ein Papier gibt, welches die Grundelemente des Pit (d.h. ein ausgegrabener Bereich, der mit Eichenbalken bedeckt ist) mit denen einer bekannten, britischen Militär-Lagerungspraxis dieser Zeit erfolgreich vergleicht. Die Bemühungen in den letzten Jahren, eine Kopie dieses Dokuments oder andere offizielle britische Militärmaterialien, die sich auf Oak Island beziehen, in irgendeiner Weise aufzudecken, haben sich als fruchtlos erwiesen. Es scheint, dass dieser Standort von offiziellen Organisationen während des fraglichen Zeitraums völlig ignoriert worden ist.
Skeptiker Joe Nickell veröffentlichte einen Artikel im März-April 2000 im Skeptical Inquirer, in dem er theoretisiert, dass das Money-Pit ein einfaches, natürliches Sinkhole war, welches von seinen Entdeckern falsch wahrgenommen wurde - ein anderes solches Sinkhole wurde auf der Insel im Jahre 1878 gefunden und sofort als solches identifiziert. Er fand auch heraus, dass viele der Insel Forscher (Schatzgräber) und Investoren Freimaurer waren, die möglicherweise falsche Hinweise hinterließen.
Es ist auch gut möglich, daß alles, was im Jahre 1795 existierte, sich nicht mehr als 20-30 Fuß unter dem Erdboden abspielte, und daß sich fortgeschrittenen Grabungen einfach durch den Boden (vielleicht die Eichenplattform) der vorhergehenden Arbeiten gruben und weiter in unberührte Böden. Es ist ebenso durchaus möglich, daß die Entdeckung einer einzelnen Plattform auf der Zehn-Fuß-Ebene durch mündliche Überlieferung und die großen Geschichten der Grabungen künstlich erweitert wurden, bis sie zu "Eichenplattformen alle zehn Fuß" mutierten. Leider gibt es keine Möglichkeit, die Genauigkeit dieser Beobachtungen aufgrund des schlechten Zustands der Stelle zu überprüfen. Aber vielleicht werden irgendwann schriftliche Nachweise in London oder anderswo gefunden, welche die Nutzung oder die Tätigkeiten auf der Insel aufdecken und mit denen man die Legende und pseudowissenschaftliche Verschwörungstheorien, die dieses Thema umgeben, zur Ruhe bringen kann.