Die Liga 17/18 - Spieltag 4 - der_wicht vs. raitoningu
02.12.2017 um 12:08@der_wicht
Du baust deine Argumente immer wieder auf der Vorstellung auf, es ginge um die Abwägung der Interessen unterschiedlicher Gruppen oder derer einer Gruppe gegen ein alleinstehendes Individuum.
Das ist aber absolut nicht der Fall. Die Minderheiten oder einzelnen Individuen, auf die du dich hier beziehst, werden nicht als Gegner betrachtet, sondern sind genauso Bestandteil der Gruppe wie alle anderen, weshalb ihr Wohl auch gleichermaßen angestrebt wird.
Utilitarismus ist universalistisch, da das Wohlergehen jedes Individuums in dessen Überlegungen das gleiche Gewicht besitzt. Es kommt nicht nur auf das Glück der handelnden Person allein an, auch nicht auf das Glück einer Gruppe, Gesellschaft oder Kultur, sondern auf das Glück aller von einer Handlung Betroffenen. Damit ist der Utilitarismus keine egoistische, sondern vielmehr eine altruistische Ethik: Das kollektive Wohl ist dem Individualwohl übergeordnet. Der Universalismus widerspricht intuitiven Urteilen, nach denen beispielsweise das Leben nahestehender Personen wichtiger als das Leben Fremder ist. Utilitarismus ist auch insofern universalistisch, als seine Ethik für alle Individuen gleichermaßen gilt. Hypothetisch, allerdings nicht unbedingt praktisch, gibt es hier keine Vorstellungen bestimmter Verantwortlichkeiten.
Wikipedia
Das gilt übrigens auch für deine Flüchtlinge. Die sind ebenfalls Teil der Allgemeinheit. Utilitarismus ist nicht nationalistisch.
Aber wenn du das Beispiel näher beleuchten möchtest, können wir auch gerne ausführlicher über die vielen utilitaristischen Elemente innerhalb der Argumentation der Befürworter für Flüchtlingsaufnahme sprechen. Wir nehmen die nämlich auch aus der Überzeugung heraus auf, dass es allen Menschen gut gehen sollte, auch wenn sich einige Individuen hier dadurch aus diversen Gründen beeinträchtigt fühlen.
Nämlich nach ihren Folgen und nicht danach, ob etwas "gut gemeint" war.
Was m.E. grundsätzlich zu einer objektiveren und in Hinblick auf Wohl der Menschen effizienteren moralischen Betrachtungsweise führt.
Die Rechtsstaatlichkeit ist einer davon, wie ich bereits ausgeführt hatte, es gibt also keinen Anlass, sich davon zu verabschieden.
der_wicht schrieb:Es tut mir leid, aber Du scheinst den Utilitarismus nicht so ganz zu verstehen. Gruppe hat keinen Nutzen, sogar im Gegenteil, Individuum steht Nutzen entgegen? - Individuum kann auf den Müll.Nein, deine Grundannahmen sind nach wie vor falsch.
Im Prinzip wie das Schreddern der männlichen Küken in Legebatterien.
Ob Du den Utilitarismus dabei romantisiert siehst, spielt dafür keine Rolle.
Nur damit wir uns nicht missverstehen, beim Utilitarismus geht es ausschließlich um Nutzenabwägung zwischen verschiedenen Gruppen. Die größere Gruppe, oder die Gruppe mit dem höheren Nutzen gewinnt.
Dabei spielt es keine Rolle um welchen Nutzen es geht und was dafür in Kauf genommen werden muss! Das Individuum ist nicht von Belang!
Wenn eine ausreichend große Gruppe einen ausreichend großen Nutzen daraus ziehen würde, dann wäre Mord ein legitimes Mittel. Der Utilitarismus macht da keinen Unterschied, denn es geht einzig und allein um den Vorteil, der daraus entsteht und wie viele davon profitieren.
Du baust deine Argumente immer wieder auf der Vorstellung auf, es ginge um die Abwägung der Interessen unterschiedlicher Gruppen oder derer einer Gruppe gegen ein alleinstehendes Individuum.
Das ist aber absolut nicht der Fall. Die Minderheiten oder einzelnen Individuen, auf die du dich hier beziehst, werden nicht als Gegner betrachtet, sondern sind genauso Bestandteil der Gruppe wie alle anderen, weshalb ihr Wohl auch gleichermaßen angestrebt wird.
Utilitarismus ist universalistisch, da das Wohlergehen jedes Individuums in dessen Überlegungen das gleiche Gewicht besitzt. Es kommt nicht nur auf das Glück der handelnden Person allein an, auch nicht auf das Glück einer Gruppe, Gesellschaft oder Kultur, sondern auf das Glück aller von einer Handlung Betroffenen. Damit ist der Utilitarismus keine egoistische, sondern vielmehr eine altruistische Ethik: Das kollektive Wohl ist dem Individualwohl übergeordnet. Der Universalismus widerspricht intuitiven Urteilen, nach denen beispielsweise das Leben nahestehender Personen wichtiger als das Leben Fremder ist. Utilitarismus ist auch insofern universalistisch, als seine Ethik für alle Individuen gleichermaßen gilt. Hypothetisch, allerdings nicht unbedingt praktisch, gibt es hier keine Vorstellungen bestimmter Verantwortlichkeiten.
Wikipedia
Das gilt übrigens auch für deine Flüchtlinge. Die sind ebenfalls Teil der Allgemeinheit. Utilitarismus ist nicht nationalistisch.
Aber wenn du das Beispiel näher beleuchten möchtest, können wir auch gerne ausführlicher über die vielen utilitaristischen Elemente innerhalb der Argumentation der Befürworter für Flüchtlingsaufnahme sprechen. Wir nehmen die nämlich auch aus der Überzeugung heraus auf, dass es allen Menschen gut gehen sollte, auch wenn sich einige Individuen hier dadurch aus diversen Gründen beeinträchtigt fühlen.
der_wicht schrieb:Wer die Weltgesamtglückssumme dadurch maximieren bzw. die Leidsumme minimieren kann, dass er einen Unschuldigen tötet (Objekt) – indem er z. B. bei Rassenun- ruhen durch die Hinrichtung eines unschuldigen „Sündenbocks“ das weitere Morden verhindert –, dessen Handlung ist trotz des Objekts „Tötung eines Unschuldigen“, das in sich schlecht ist, utilitaristisch geurteilt, gut.Dieses Beispiel ist nicht als Legitimation für Mord zum Wohl der Allgemeinheit zu verstehen, so wie du es hier verkaufen möchtest, sondern demonstriert nur die Maßstäbe, nach denen eine Handlung aus utilitaristischer Sicht moralisch zu bewerten ist.
Nämlich nach ihren Folgen und nicht danach, ob etwas "gut gemeint" war.
Was m.E. grundsätzlich zu einer objektiveren und in Hinblick auf Wohl der Menschen effizienteren moralischen Betrachtungsweise führt.
der_wicht schrieb:Also verabschiede Dich vom rechtsstaatlichen Gedanken. Der ist dann nicht mehr von Belang.Utilitarismus ist keine Staatsform, sondern eine ethische Weltanschauung. Es geht nicht um die Erschaffung einer Dystopie, unsere Gesellschaft funktioniert bereits in sehr vielen Bereichen nach utilitaristischen Prinzipien.
Dann bist Du nur noch ein Instrument zum Zweck zum Profit Vieler. Schöne neue Welt...
Was mit denen, die sich dieser Gesellschaftsform nicht fügen wollen?
Die Rechtsstaatlichkeit ist einer davon, wie ich bereits ausgeführt hatte, es gibt also keinen Anlass, sich davon zu verabschieden.