@LuminarahJa, Cowellia zeigt uns eindeutig, das eine (zugegebenermaßen geringe...) biologische Aktivität auch nahe der minus 200 Grad Grenze möglich ist, und dabei handelt es sich um ein irdisches Bakterium.
Man kann sich vorstellen, das ein unter Titan-Bedingungen enstandener Organismus womöglich noch ein wenig besser mit den niedrigen Temperaturen zurechtkommt. Vielleicht könnte er in einer wärmeren Phase entstanden sein und sich allmählich an die Extremtemperaturen angepasst haben. Wahrscheinlich wäre der Stoffwechsel immer noch sehr langsam, aber das spielt gar keine so große Rolle; auf dem Titan gehen die Uhren halt anders, und was sich bei uns innerhalb von Minuten abspielt, könnte auf dem Titan Jahre dauern.
Andererseits könnte ein komplexerer Organismus auch fast nur aus einem selbstproduzierten Frostschutzmittel bestehen, so das chemische Reaktionen fast in irdischem Tempo ablaufen, eventuell mit Hilfe von speziellen Molekülen.
Möglich wäre es auch, das die Oberfläche von einigen wenigen verirrten Organismen abgesehen gänzlich frei von Leben ist, und die eigentliche Biosphäre erst unter dem Eis beginnt, oder in den Poren und Rissen der Kruste.
Aber das sind alles eher optimistische Spekulationen, die aber den Vorteil haben, das wir sie aus guten Gründen anstellen können...
@smokingunsmokingun schrieb:irgendwie muss ich dabei immer an die Alienrasse der Tholianer denken
Ich finde die Idee von kristallinen Lebensformen auch faszinierend. Es müsste dafür aber eine Umgebung existieren, in der die kristalline Evolution ausreichend komplex ist, um derartige höhere Organismen hervorzubringen; möglicherweise gibt es ja eine Form der Evolution, in der sich die Kristalle dauerhaft mit organischen Molekülen weiterentwickeln, in einer Art "symbiotischer Evolution", bei der die Kristalle aus komplexeren Molekülen bestehen, die sowohl kristalline als auch biologische Eigenschaften aufweisen. Ob der Titan diese Bedingungen bietet ? Und wenn ja, wie weit könnte eine solche Evolution dann gehen ?