@bipolarunit bipolarunit schrieb:Das ist keine eindeutige Antwort.
Es ist eine sehr eindeutige.
bipolarunit schrieb:Ich hatte mir das so erklärt das der Stoff immer wirkt aber erst ab einer bestimmten Konzentration
Eben. Das Spüren kommt vom Wirken.
bipolarunit schrieb:und dabei fängt eine 2te Reaktion an abzulaufen, und so weiter
Meistens wird eigentlich dieselbe Wirkung zu stark, was dann wiederum unerwünscht ist oder schaden kann.
Wie schon das Beispiel mit der Blausäure. Klein bisschen schmeckt lecker (siehe Kirsche), eine zu große Menge ist tödlich (siehe Krimis). Aber eine zu große Dosis löst keine zweite Reaktion aus, sondern die eine heftiger. Ein bisschen Blausäure vertragen eben manche Tiere (wir zB auch), andere nicht. Diese Säure wirkt immer gleich - sie verhindert die Aufnahme von Sauerstoff im Blut. Nur, wenn das sehr wenig ist, weil die Dosis klein ist, dann kann der Körper gegenwirken. Er erzeugt ein Gegengift, dessen Namen ich gerade nicht mehr weiß und zu faul bin, nach zu lesen. Wird die Dosis größer und somit die Wirkung, dann wird es kritisch bis tödlich, weil der Körper eine zu große Dosis nicht mehr neutralisieren kann.
Kurzum: Ja, es kommt auf die Dosis an, ob
- man überhaupt etwas spürt
- ob die gewünschte Wirkung eintritt
- ob es Zuviel des Gutes ist
Die Dosis hängt dann auch noch von der Körpermasse ab, weil sich die Stoffe ja verteilen. Was einen dünnen umhängt, könnte einen Dicken noch nicht einmal jucken. Daher werden ja auch die Mengen für letale Dosen meisten von - bis angegeben. Eine Feinheit, die so mancher Curt Cobain Fan noch immer nicht ganz verstanden hat (siehe Thread).
Unterschiedliche Stoffe werden unterschiedlich schnell ausgeschieden oder können sich anlagern und über die Jahre hinweg dann schaden. An manche kann man sich in kleinen Dosen gegeben gewöhnen, sodass man dann auch größere verträgt. Nimmt aber jemand, der so eine Dosis nicht gewöhnt ist, gleich die höhere ein, kann es tödlich sein.
Bei jedem Medikament wird daher immer die Dosis pro Einheit (Tablette angegeben) und auch die Menge, die pro kg zur Wirkung benötigt wird.
Die kurze Antwort lautet daher immer noch: Ja, die Wirkung hängt immer auch von der Dosis ab (und vom Mittel an sich).
bipolarunit schrieb:genau deswegen verdünnt man ja auch solche Mittel damit sie noch angenehm verkraftet werden können
Wenn die Dosis fest steht, dann verdünnt man höchstens um den Geschmack zu mildern, nicht aber, um die Wirkung zu verändern. Dazu würde man nämlich nur die Dosis verringern.
Wäre ja auch total unsinnig, da unnötigerweise zu teuer, erst eine zu hohe Dosis in eine Tablette zu packen, und dann aber zu verdünnen.
Außerdem beinhaltet eine verdünnte Lösung ja immer noch dieselbe Dosis an Wirkstoff, nur auf eine größere Menge Flüssigkeit aufgeteilt.
Rechenbeispiele:
- Wenn ich 100 ml Alkohol auf eine Liter Wein aufteile, dann habe ich einen Wein mit 10% Alkohol. Trinke ich jetzt ein Viertel, dann nehme ich 25 ml Alkohol (= Wirkstoff) zu mir.
- Trinke ich hingegen nur ein Achterl, dann beträgt der Wirkstoff nur mehr 12,5 ml Alkohol (der Wein hat aber immer noch einen Alkoholgehalt von 10%)
- Gieße ich jetzt das Achterl auf ein Vierterl auf, dann habe ich aber immer noch dieselbe Wirkungsmenge von 12,5 ml Alkohol, nur eine größere Flüssigkeitsmenge und somit jetzt einen Alkoholgehalt von 5 %.
- Halbiere ich diese Menge jetzt wieder, weil ich nur ein Achterl trinken möchte, so beträgt jetzt dann aber der Wirkstoff nur mehr 6,25 ml Alkohol, der Alkoholgehalt 5 %.
- Schütte ich aber 100 ml Alkohol in einen Swimmingpool mit 1000 l, so macht der Wirkstoff von 100 ml insgesamt jetzt nur mehr 0,1 Promille vom Ganzen aus.
Wenn Du davon jetzt ein Vierterl trinkst, wirst Du noch nicht einmal mehr merken, dass da Alkohol drin wäre.
Und Homöopathen verdünnen noch weitaus stärker. Ich hab die Rechnungen nicht parat, sollten sich aber finden lassen. Sogar irgendwo hier im Thread.
Verdünnen verringert also den Wirkstoff pro l oder kg. Und somit auch die Dosis, denn die wird eben in ml / l oder mg / kg usw angegeben.