Umfragen
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Unschuldige Leben für andere unschuldige Leben opfern?

91 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Terror, Fernsehen, Flugzeug ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Unschuldige Leben für andere unschuldige Leben opfern?

24.10.2016 um 21:19
@Mannomann
Der Funkspruch wurde etwas eine Stunde vor dem Erreichen von München gesendet. Darum fragte die Staatsanwältin, den Befehlshaber, warum das Stadion nicht evakuiert wurde.
Sie hat aber nicht den Piloten gefragt, ob er das in Betracht gezogen hat.


melden

Unschuldige Leben für andere unschuldige Leben opfern?

24.10.2016 um 21:42
Die Zeit des Funkspruches deckt sich aber nicht mit dem Abschuss des Luft-Luft-Flugkörpers. Es wird ausdrücklich gesagt, dass das Flugzeug bei Abschuss noch 13 oder 15 km vom "Ziel" entfernt war. Der Funkspruch erfolgte offenbar bereits kurz nach dem Start in Berlin (von wo der Flug meines Wissens gestartet ist, die Flugzeit von Berlin nach München beträgt ca. 1 Stunde 15 Minuten)

Ansonsten: Muss er das in Betracht ziehen? Das ist hier die Frage. In dem im Stück/Film gezeigten Fall hatte es das NFLZ bzw. der Führungsstab offensichtlich versäumt (oder bewusst unterlassen), den Piloten über wesentliche Informationen, die auch ihn betreffen, zu unterrichten, z. B. ob die Allianz-Arena (und eventuelle andere Schutzobjekte) geräumt wurden bzw. ob beabsichtigt wird, dies zu tun. Er wurde in seiner Entscheidung offensichtlich alleine gelassen und durfte sich überlegen, womit er einfacher fertig werden würde:

Variante 1: Verantwortlich für den Tod von 164 Unschuldigen + möglicherweise lebenslange Freiheitsstrafe, dafür tausende gerettet.

Variante 2: Gesetz zwar befolgt, dennoch zumindest moralisch verantwortlich für den Tod von tausenden Menschen + den 164, die vermutlich auch bei Nichtabschuss nicht überlebt hätten.

Wäre der Führungsstab seiner Pflicht nachgekommen die Veranstaltungsorte die in Frage kamen zu räumen, hätte man das ganze vielleicht verhindern bzw. wenigstens eindämmen können.


melden

Unschuldige Leben für andere unschuldige Leben opfern?

24.10.2016 um 23:05
@Mannomann
Der Pilot hatte erst versucht, das Flugzeug zu kontaktieren und abzudrängen, dann hat er sich kurz vor kapp zum Abschuss entschlossen.

Es gäbe juristisch eben noch viele andere Varianten.
Deine Variante 1 scheidet aus, da sie nur bei "Mord" in Frage käme. Für einen Mord fehlt jedoch das Merkmal der Heimtücke. Verantwortung alleine genügt nicht für ein Lebenslänglich.
Variante 2 bleibt in jedem Fall straffrei, weil kein Gesetzt gebrochen wurde.

Bleiben: Totschlag, Notwehr, ............... ich bin kein Jurist (zum Glück).


melden

Unschuldige Leben für andere unschuldige Leben opfern?

25.10.2016 um 09:07
Auch im Falle eines Totschlags kann eine lebenslängliche Freiheitsstrafe verhängt werden.

§ 212, Absatz 2 StGB

https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__212.html

Gleichzeitig kann ein Totschlag aber auch als minderschwer beurteilt werden (§ 213 StGB)

Zudem ist unklar ob hier nicht doch Heimtücke vorgelegen hat. Müssen die Passagiere der entführten Maschine davon ausgehen, dass sie abgeschossen werden könnten? Oder liegt hier vielmehr eine Arglosigkeit der Passagiere (und der Kabinencrew) vor? Ist die benutzte Waffe, nämlich eine Luft-Luft-Flugkörper, als gemeingefährlich einzustufen? Oder ist dies nicht der Fall?

Fragen über Fragen.

Notwehr scheidet im übrigen ganz aus, denn Notwehr bzw. Nothilfe ist nur dann ein Rechtfertigungs und Entschuldigungsgrund, wenn die rechtswidrige Tat verhältnismäßig ist UND ausschließlich den Täter trifft. Kollateralschäden sind damit nicht abgedeckt.

Also wie man sieht, gibt es mindestens 5 Optionen wie so ein Verfahren ausgehen kann:

1. Der Angeklagte wird des Mordes in 164 Fällen (Heimtücke, gemeingefährliche Waffe) verurteilt --> Strafmaß: immer lebenslänglich

2. Der Angeklagte wird des Totschlages in besonders schweren Fall verurteilt. --> Strafmaß: immer lebenslänglich

3. Der Angeklagte wird des einfachen Todschlages verurteilt --> Strafmaß: Mindesthaft: 5 Jahre

4. Der Angeklagte wird des Todschlages in einem minderschweren Fall verurteilt. --> Strafmaß: mindestens 1, höchstens y10 Jahre, Haftstrafen bis zu 2 Jahren können zur Bewährung ausgesetzt werden

5. Der Angeklagte wird wegen einer unlösbaren Pflichtenkollision (das bedeutet egal was er tut, es werden Menschen sterben - Siehe sog. "Weichenstellerfall" bzw. "Trolley"-Problem) freigesprochen, da ihn ein übgesetzlicher Notstand entschuldigt.

Zudem ist es auch möglich den Angeklagten gem. Punkt 1-4 zu verurteilen und ihn dann zu begnadigen. Im Falle des Filmes hätte der Regierende Bürgermeister das Recht den Verurteilten zu benadigen.


melden

Unschuldige Leben für andere unschuldige Leben opfern?

24.11.2016 um 20:15
Wir haben den Film in Philosophie geschaut und ich finde, dass diese Entscheidung menschlich war.
Er hat die Menschen nur getötet um andere zu retten und nicht aus mordlust.
Die Menschen im Flugzeug hätten sich vielleicht selber retten können aber das weiß man ja nicht und 70.000 andere Leben in Gefahr zu bringen ist es nicht wert, darauf zu hoffen, dass die Menschen sich selber retten.
Klar ist jedes Leben gleich wert und man sollte kein Leben vor ein anderes setzen aber in diesem Fall setzt er c.a 170 Leben über 70.000, was ein enormer Unterschied ist.
Bei so hohen Zahlen, setzt sich einfach die Menschlichkeit durch, also die teologische Ethik.
Aber er hat dennoch gegen das Grundgesetz verstoßen.
Ich denke bei so einer Situation denkt man nicht so sehr daran, dass die Opfer im Flugzeug mehr Lebenszeit verdienen. Man denkt eher, dass sie sowieso sterben werden und das man 70.000 andere Leben retten möchte.

Die Staatsanwältin fragte ja die Zuschauer, ob sie einen Mann eigenhändig töten würden um einen Zug mit Passagieren zu retten und die Norm würde nein darauf antworten. In diesem Fall ist einen das Leben des Menschens aufeinmal mehr wert.
Obwohl es fast dasselbe ist, wie mit dem Flugzeug.
Ich denke, dass sind Urinstinkte, dass man bei dem Zugfall anders handeln würde.
Und gegen Menschlichkeit und Urinstinkte, können sich nur sehr wenige Menschen wehren.


Auch wenn ich verstehe, wieso er das Flugzeug abgeschossen habe, würde ich anders handeln.
Ich hätte das Schicksal seinen Lauf nehmen lassen, das Stadium räumen lassen und gehofft, dass die Passagiere den Terroristen bekämpfen und sicher landen.


Moralisch gesehen hat er nichts falsches getan finde ich. Aber er verstößt nunmal gegen das Grundgesetz.


melden

Unschuldige Leben für andere unschuldige Leben opfern?

24.11.2016 um 21:14
Meine 5 Pfennig zum Thema.


Die Menschen im Flugzeug waren schon in dem Moment tot als der Entführer an Bord ging.
Da war ihr Schicksal bereits besiegelt, und auf die X % zu hoffen das der Entführer aufgibt ist nutzlos.

Was wäre wenn der Pilot die Maschine nicht abgeschossen hätte?

Ganz einfach:

Es wären nicht nur die Menschen an Bord sondern auch X tote im Stadion geworden.
Des weiteren hätte man eine Nachricht an alle Terroristen geschickt:

"Seht her ihr könnt hier Geiseln als Schutzschild benutzen und keiner wird euch hindern oder aufhalten!"


1x zitiertmelden

Unschuldige Leben für andere unschuldige Leben opfern?

25.11.2016 um 01:50
Zitat von JuppStrahlemanJuppStrahleman schrieb:Des weiteren hätte man eine Nachricht an alle Terroristen geschickt:

"Seht her ihr könnt hier Geiseln als Schutzschild benutzen und keiner wird euch hindern oder aufhalten!"
Oder: Seht her, wir geben unsere Werte nicht auf. Egal was ihr macht wir lassen uns nicht einschüchtern. Ihr bestimmt nicht wie wir Leben!

Das wäre das viel wichtigere Signal.


1x zitiertmelden

Unschuldige Leben für andere unschuldige Leben opfern?

25.11.2016 um 02:08
@-viciousbeast-
Du hast in Deiner persönlichen Antwort einen wichtigen Punkt genannt: Du hättest das Stadion räumen lassen. Im Film kommt die Frage, warum das nicht geschehen ist, viel zu kurz.
Die andere Frage, die nicht beantwortet wurde, war, ob das Stadion wirklich 100%ig das Ziel war.
Ein Soldat/Pilot müsste sich diese Fragen stellen, denn er hat in jedem Fall das Leben von Zivilisten zu schützen, und er hätte genug Zeit gehabt.
Im Film stellte sich der Pilot diese Fragen nicht.

Menschlich mag die Entscheidung sein... aber sie ist nicht wirklich gut bedacht.

Leider ist der Film nicht so gut, wie ich gehofft hatte. Er bleibt unrealistisch, weil die Situation, dass das Stadion nicht evakuiert wird, konstruiert ist.
Anders wäre die Situation, wenn es wie bei 9/11 keine Ankündigung gegeben hätte ... aber dann eben auch keine Zeit, die Maschine abzuschießen. Denn wenn die entführte Maschine ohne die Ankündigung des Absturzes auf München zu geflogen wäre, hätte es immer noch die Möglichkeit gegeben, dass sie auf dem Flughafen landen sollte.

@JuppStrahleman
Die Frage, wie weit ein Staat Erpressungen nachgibt, wurde schon in den 70ern beantwortet, bei der der Hanns Martin Schleyer-Entführung.
Wikipedia: Rote Armee Fraktion#Zweite Generation

Da stand auch das Interesse der Gesellschaft gegen die Forderung der Erpresser und ein Leben. Da fast alle zuvor freigelassenen Terroristen sich wieder terroristisch betätigt hatten, wurde gegen das Leben der Geisel entschieden, denn die Freigelassenen könnten eine Vielzahl von Personen töten. Da wurde eindeutig aufgewogen.

@McMurdo
Trotz ist ein schlechter Ratgeber. ;)


1x zitiertmelden

Unschuldige Leben für andere unschuldige Leben opfern?

25.11.2016 um 16:56
Zitat von McMurdoMcMurdo schrieb:Oder: Seht her, wir geben unsere Werte nicht auf. Egal was ihr macht
Ihre Werte sind nicht die selben wie die unseren.


1x zitiertmelden

Unschuldige Leben für andere unschuldige Leben opfern?

25.11.2016 um 18:39
Zitat von FFFF schrieb:Da stand auch das Interesse der Gesellschaft gegen die Forderung der Erpresser und ein Leben. Da fast alle zuvor freigelassenen Terroristen sich wieder terroristisch betätigt hatten, wurde gegen das Leben der Geisel entschieden, denn die Freigelassenen könnten eine Vielzahl von Personen töten. Da wurde eindeutig aufgewogen.
Dennoch ist es ein qualitativer Unterschied ob der Staat tötet oder Terroristen töten, das darf man nicht vergessen. Deshalb finde ich das Beispiel auch nicht ganz passend.
Zitat von JuppStrahlemanJuppStrahleman schrieb:Ihre Werte sind nicht die selben wie die unseren.
Natürlich nicht aber sie wollen das wir unsere Aufgeben. Das ist der Punkt.
Zitat von FFFF schrieb:Trotz ist ein schlechter Ratgeber. ;)
Sich nicht einschüchtern zu lassen kann durchaus sinnvoll sein. Besser als immer mehr Überwachung
Z. B.


melden

Unschuldige Leben für andere unschuldige Leben opfern?

02.12.2016 um 12:21
Vielleicht? Ich weis ich würde es nicht doch machen :D


melden

Ähnliche Diskussionen
Themen
Beiträge
Letzte Antwort
Umfragen: Euer neuer Auto-Antrieb 2024
Umfragen, 26 Beiträge, am 08.06.2024 von Alienpe.
Ilian am 29.05.2024, Seite: 1 2
26
am 08.06.2024 »
Umfragen: Vermisst ihr Stefan Raab?
Umfragen, 18 Beiträge, am 02.04.2024 von Stan_Marsh
M1ndCon7rol am 16.11.2023
18
am 02.04.2024 »
Umfragen: Kaffee? Möchten Sie noch ... einen Kaffee?^^
Umfragen, 5.449 Beiträge, am 01.03.2024 von Yoshimitzu
Yoshimitzu am 23.11.2018, Seite: 1 2 3 4 ... 270 271 272 273
5.449
am 01.03.2024 »
Umfragen: Wie unterhaltsam findet ihr Trash-TV?
Umfragen, 36 Beiträge, am 09.05.2023 von martenot
DasMietz am 03.05.2023, Seite: 1 2
36
am 09.05.2023 »