Euer neuer Auto-Antrieb 2024

Inspiriert von der Diskussion zum „Verbrennerverbot 2035“.

Angenommen ihr kauft ein neues Auto.
Meinetwegen auch einen Jahreswagen/Leasingrückläufer/Gebrauchtwagen.
Für was für ein Fabrikat entscheidet ihr euch?
Und was sind eure Beweggründe/Entscheidungskriterien?
Anschaffungspreis? Laufende Kosten? Reichweitenangst? Klimaschutz? Eigene Photovoltaik-Anlage? Altbewährtes? Eigene Ölquelle? ;)

Die letzten Umfragen zum Thema sind schon älter (Elektroauto - ja oder nein?), hat ggf. ein Meinungswechsel eingesetzt?

Also, haut raus.
Der Antrieb eurer ersten Wahl wäre:

Ich fange mal an:
Aktuell fahren wir noch einen Verbrenner, Kompaktwagen.
Der nimmt ca. 6,5 Liter Super/100 Kilometer und ist mittlerweile 9 Jahre alt.
Ich plane nicht akut, ihn zu ersetzen. Er macht wenig Probleme und genügt noch unseren Ansprüchen.

Müsste ich ihn ersetzen tendierte ich aktuell zum Elektromotor. Kategorie i4/Model 3. Ersterer ist zwar unverhältnismäßig teuer und geht einige Kompromisse ein, technisch aber ein absolut überzeugendes Fahrzeug. Zweiteres ist seit dem Facelift das wohl beste Elektrofahrzeug, wenn man Preis/Leistung beachtet und neu kaufen wollte. Neue Verbrenner in der Mittelklasse wären wahrscheinlich sogar teurer. Dafür kauft man von der Forma eines Irren, bei dem man nie wirklich kalkulieren kann, was als nächstes kommt.. :D

Gründe: auch ohne Wallbox zuhause wäre der jährliche Unterhalt (Steuer, Wartung, Strom) günstiger als beim Verbrenner aktuell. Einzig der Anschaffungspreis läge höher, aber auch nur, wenn man gebraucht schaut, nicht neu.
Für über 90% unserer Fahrstrecken genügte jeweils der kleinste Akku. Und seit einem Toskanaurlaub mit einem Model 3 und der „Supercharger-Erfahrung“ habe ich ohnehin keine Reichweitenangst mehr. :D

Abschreckend alleine wäre der ungewisse technische Fortschritt. Die Akkutechnologie wird fortlaufend weiterentwickelt - eventuell wäre der Wertverlust beim Elektrofahrzeug höher. Dem gegenüber steht ein sicher steigender CO2-Preis auf Seiten des Verbrenners.
Das gälte es nochmal abzuwägen. Ab einer gewissen Haltedauer wäre es wahrscheinlich egal.

[x] Diesel, umweltfreundlicher geht es nicht
Kompakter, echter Geländewagen mit Reduktions- und Automatikgetriebe L4,4m x B1,8m x H1,9m
180PS, 4 Türer, Heckklappe nach oben gehend (mir wichtig, da Unterschlupf beim Regen)

Diesel. Einfach deswegen weil ich Strecke fahre. Und damit meine ich so ca. 6000 bis 7000 Kilometer jeden Monat. Alles andere wäre wirtschaftlicher und Zeitintensiver Wahnsinn.
Es ist nicht nur die Reichweite die mich abschreckt, sondern auch die Kosten. Ein brauchbares Elektroauto wäre nur im Oberklasse Bereich zu finden, um nicht alle 200 bis 300 km zur Ladestation zu müssen.
Ich habe es einmal kurz ausgerechnet.
Bei zwei täglichen Ladevorgängen, würde mir locker eine Stunde flöten gehen, die ich dann durch verkürzte Pausen wieder reinholen müsste, oder eben einen Kunden weniger pro Tag.

Sollte es irgendwann für 50000 einen E Passat mit 800 km Reichweite geben, bei dem der Akku 300000 km durchhält, würde ich ihn auch kaufen. Aber so weit sind wir noch lang nicht.

ayashi schrieb:Sollte es irgendwann für 50000 einen E Passat mit 800 km Reichweite geben, bei dem der Akku 300000 km durchhält, würde ich ihn auch kaufen

Manche würden jetzt behaupten, dass bis dieser Antrieb zur Verfügung steht, du keine Langstrecken fahren wirst. 😮

krungt schrieb:Manche würden jetzt behaupten, dass bis dieser Antrieb zur Verfügung steht, du keine Langstrecken fahren wirst. 😮

Weil ich dann im Ruhestand bin. Aber es hüpfen genügend Außendienstler da draußen rum, die ähnlich Strecke machen. .
Der ganze E Auto Murks ist halt einfach ein nicht ausgereifter Schnellschuss. Von der Ladeinfrastruktur bis zur Reichweite und den Kosten. Dazu kommt noch die brandgefährliche Antriebstechnik, die nicht nur der Feuerwehr und Parkhaus Betreibern die Sorgenfalten auf die Stirn treibt.

ayashi schrieb:Diesel. Einfach deswegen weil ich Strecke fahre. Und damit meine ich so ca. 6000 bis 7000 Kilometer jeden Monat. Alles andere wäre wirtschaftlicher und Zeitintensiver Wahnsinn.

Zeitlich verstehe ich noch, vor allem, wenn du zuhause nicht laden kannst.
Aber wirtschaftlich? Gerade bei der großen Fahrleistung hat die E-Mobilität ja eigentlich die Nase vorne - kannst du mal darlegen wie du gerechnet hast?

ayashi schrieb:Der ganze E Auto Murks ist halt einfach ein nicht ausgereifter Schnellschuss. Von der Ladeinfrastruktur bis zur Reichweite und den Kosten.

Wie oben schon geschrieben: wir sind mit einem Model 3 Performance in die Toskana gefahren, das war 2022. Ich hatte auch erst Bedenken, aber Pustekuchen. Fazit: absolut langstreckentauglich, laden musst du, wenn dir ohnehin nach einer Pause zumute ist. Die Ladeinfrastruktur ist wirklich gut (auch wenn hier mehr Anbieter/Wettbewerb natürlich wünschenswert wären), die Reichweite ausreichend. Kostentechnisch mit ca. 21 kwh/100km und 44 cent/kwh nicht teurer als ein Diesel.

ayashi schrieb:Dazu kommt noch die brandgefährliche Antriebstechnik, die nicht nur der Feuerwehr und Parkhaus Betreibern die Sorgenfalten auf die Stirn treibt.

Brände sind nicht häufiger, das ist eine urban legend. Wenn es brennt, dann länger und intensiver, das ist korrekt.
Mit zunehmender Marktreife der LFP-Akkus wird aber auch dieses Problem aktuell adressiert. Für den durchschnittlichen deutschen Autofahrer (36,9km/Tag; https://ec.europa.eu/eurostat/documents/3433488/5298273/KS-SF-07-087-DE.PDF/0d50ff3c-a042-4c49-85e8-5333c92a7186) sind aktuelle LFP-Akkus reichweitentechnisch eigentlich sogar schon ausreichend.

Ilian schrieb:Aber wirtschaftlich? Gerade bei der großen Fahrleistung hat die E-Mobilität ja eigentlich die Nase vorne - kannst du mal darlegen wie du gerechnet hast?

Du gehst davon aus dass er langsam fährt...du muss es mal so rechnen wie schnell der Akku sich entleert wenn Du 130-150 fährst.
Meine Kiste mit 240ps und 3,2t Gesamtgewicht hat 9 Automatik Gänge und sogar Zulassung bis 210km/h..bei 130 bin ich nicht über 2000 Umdrehungen und 8l/100km.
Will sagen: bitte Zuladung und Geschwindigkeit bei Vergleichen betrachten.

Abahatschi schrieb:Du gehst davon aus dass er langsam fährt...du muss es mal so rechnen wie schnell der Akku sich entleert wenn Du 130-150 fährst.

Geschwindigkeit spielt natürlich eine Rolle. Wenn ich mir die Autobahnen hier in der Nähe aber anschaue (allesamt dreispurig) sind die unter der Woche (also dann, wenn beruflich viel gefahren wird) so voll, dass da keiner mit konstant 200km/h durchziehen kann.
Real ist eher etwas zwischen 110 und 140km/h, und da sind Elektroautos heute absolut konkurrenzfähig.

Für den Test haben wurde das Tesla Model 3 einmal mit Zielgeschwindigkeit 150 km/h und dann die gleiche Strecke erneut mit 120 km/h gefahren. Folgende Ergebnisse haben wir ermittelt:
150 km/h:
– Verbrauch: 229 Wh/km
– Reichweite: 315 km
120 km/h:
– Verbrauch: 164 Wh/km
– Reichweite: 450 km

Quelle:
https://nextmove.de/tesla-model-3-reichweitentest-bei-150-vs-120-km-h-auf-autobahn/
Man bedenke: das war 2018, da hat sich sogar noch was getan.

Natürlich kannst du jetzt ein Szenario konstruieren dass einer z.B. nur nachts fährt und immer voll durchdrückt - der kommt natürlich nicht so weit. Das wäre dann aber ein extremer Sonderfall und hätte aber bei weitem keine Allgemeingültigkeit die solche Aussagen legitimiert:

ayashi schrieb:Der ganze E Auto Murks ist halt einfach ein nicht ausgereifter Schnellschuss. Von der Ladeinfrastruktur bis zur Reichweite und den Kosten

Mit eigener Wallbox zuhause wäre E-Mobilität schon heute ein No Brainer für mich, wenn ich viel fahren/pendeln müsste.

Ilian schrieb:Zeitlich verstehe ich noch, vor allem, wenn du zuhause nicht laden kannst.
Aber wirtschaftlich?

im Sinne von verpassten Kundenterminen, weil ich an die Ladestation müsste. Ich habe an manchen Tage schon 800 km auf der Uhr und mein Terminkalender ist immer recht knapp bemessen. Verpasse ich einen Termin, kann ich ihn nicht einfach um einen Tag verschieben.

Ilian schrieb:Mit eigener Wallbox zuhause wäre E-Mobilität schon heute ein No Brainer für mich, wenn ich viel fahren/pendeln müsste.

Das geht hier auch nicht, da ich zur Miete wohne. Das Haus ist aus dem 16 Jahrhundert und der Vermieter legt größten Wert auf ein ursprüngliches Erscheinungsbild. Da müsste ich dann schon aus der Wohnung ein Kabel über den Hof legen.

ayashi schrieb:Das geht hier auch nicht, da ich zur Miete wohne. Das Haus ist aus dem 16 Jahrhundert und der Vermieter legt größten Wert auf ein ursprüngliches Erscheinungsbild. Da müsste ich dann schon aus der Wohnung ein Kabel über den Hof legen.

Ein Rechtsanspruch bestünde ja. Aber keine Ahnung, wie das mit etwaigem Denkmalschutz aussieht.
Mir wär‘s aber auch zu teuer, die Installation in der Tiefgarage vornehmen zu lassen, wo ich aktuell gar nicht weiß, wie lange ich hier noch wohne.

@Ilian
Was kostet denn so ne Wallbox und wie viele Behörden muss ich besuchen, damit das Ding angeschlossen und genutzt werden darf?

Im März hatte ich mir ein neues Auto gekauft und es stand von Anfang an fest dass es ein Diesel wird. Der steht jetzt mit 7000 gefahren km auf dem Hof. Die kommenden 3 Jahre mache ich mir also erst einmal keine Gedanken mehr um einen Umstieg.
Neupreis 52000 Euro, ich habe noch Rabatt bekommen und 49500 gezahlt. Dafür hätte ich niemals einen Tesla bekommen, schon gar nicht mit 500 km Reichweite.

ayashi schrieb:Was kostet denn so ne Wallbox und wie viele Behörden muss ich besuchen, damit das Ding angeschlossen und genutzt werden darf?

Die Geräte selber gibt‘s teilweise unter 1000€, da ich aber bisher keine installieren ließ kann ich dir zum Rest nix sagen.

ayashi schrieb:Neupreis 52000 Euro, ich habe noch Rabatt bekommen und 49500 gezahlt. Dafür hätte ich niemals einen Tesla bekommen, schon gar nicht mit 500 km Reichweite.

Sowohl Model 3 long range als auch der Hyundai Ioniq 6 mit großer Batterie wären für diesen Preis drin gewesen, die kratzen zumindest an den 500km.
Klar, für jemanden der das regelmäßig abreißen muss ist das mutmaßlich noch zu kompromissbehaftet. Gibt aber bestimmt auch Enthusiasten, die am Schnelllader dann ihr Büro im Auto machen und danach weiterfahren. :D

Ilian schrieb:die kratzen zumindest an den 500km.

Ich gehe mal davon aus, wenn da 560 Km steht, wird es unter realistischen optimalen Bedingungen maximal 450, im Winter wahrscheinlich noch weniger. Ist ja auch nix neues, dass die Hersteller mit ihren Reichweitenzahlen außerhalb der realistischen Werte liegen. Die testen wahrscheinlich ohne Licht, Radio und Klimaanlage und bei Tempo 100?

Wenn meine Kunden oder die Hotels in denen ich übernachte wenigstens Wallboxen hätten. Haben die meisten aber nicht, oder nur eine bis zwei, die dann meist belegt sind. Dann stehste da und verbringst ne Stunde mit suchen und laden

Der aktuelle ist ein vollhybrid. BJ 2016, mittlerweile ü230.000km runter. Der nächste wird nen E-auto. Was genau wird sich zeigen, wenn es soweit ist. Erstmal wird der aktuelle noch soweit es geht runtergehurt. Ich hoffe inständig, dass toyota bis dahin nen kleinen yaris oder corolla als E-modell rausbringt und das auch noch mit ihrem feststoffakku und ner soliden reichweite von real ~500km im winter und einem preis, von ~20.000€ (für nen kleinen yaris). Bei täglichen 100km und unregelmäßig mal 200-300km strecke pro tag notfallmäßig fürrs ehrenamt wäre das absolut wünschenswert.

Ilian schrieb:Hyundai Ioniq 6 mit großer Batterie

ich weiß ja nicht wo du nachgesehen hast, aber der Ioniq 6 mit Mittelgroßer Batterie kostet schon 55000
Der große 61000, in der Grundausstattung

wir haben zwar noch keine Ladestationen bei uns in der Tiefgarage, aber ich würde mich für einen Hybrid entscheiden..

bin gespannt ob die Wohnungseigentümer sich zu so einem Umbau durchringen, das kostet sicher ne Menge..

ayashi schrieb:ich weiß ja nicht wo du nachgesehen hast, aber der Ioniq 6 mit Mittelgroßer Batterie kostet schon 55000
Der große 61000, in der Grundausstattung

Bei Hyundai selbst werden aktuell 7000€ „Prämie“ und damit ein Aktionspreis von 47000€ ausgewiesen. Allerdings kann man das Fahrzeug aktuell nicht bestellen, wird wohl überarbeitet. Man müsste ein Fahrzeug das schon bei nem Händler steht nehmen.
Gut möglich, dass die Prämie nach dem Refresh wegfällt, ja.

Diesel mit dem Firmenwagen, Benziner privat. Hatte damals die Wahl, zwischen einer A-Klasse mit Diesel oder dem Cupra Leon, der sogar noch 50 PS mehr gehabt hätte, aber mich hat der Hybrid schon bei Toyota dermaßen abgefuckt. Den Nächsten kann ich mir vermutlich Ende des Jahres aussuchen, schau aber eher auf Motorisierung, als auf Kraftstoff.

univerzal schrieb:Diesel mit dem Firmenwagen,

Wie die meisten Außendienstler. Vernünftige Entscheidung.

Die Firma bei der meine Nachbarin arbeitet, stellt ihren Mitarbeitern wohl e Bikes zur Verfügung. Die meisten von denen fahren aber auch nicht mehr als 20 oder 30 km mit den Dingern sagte sie mir.
So etwas ist doch eher für Pizza Lieferservice oder Post geeignet. Oder eben wenn man in der Stadt wohnt und auch arbeitet.