betav schrieb:Ihr kennt wohl zu wenig Muslime. Schon mal einen gesehen der keinen Ramadan macht , nicht betet
Ich kann mich noch daran erinnern, dass meine erste Frau, obwohl als Muslima geboren, ihre Scherze über die Bekannten machte, die den Ramadan einhielten. So nach dem Motto "Die Fettklumpen haben's nötig!"
Heute stelle ich fest, dass viele geflüchtete Muslime es mit dem Fastenmonat nicht mehr so eng sehen - weil die soziale Kontrolle wie in den Herkunftländern fehlt. Da gibt es eben keine Nachbarn, die nach Essensduft schnuppern und keine Revolutionswächter, die in die Küche gucken. Nicht anders ist es mit Kopftuch oder Alkohol: Kaum ist der "Blockwart" weg, schlagen Muselman und Muselfrau über die Stränge! Böser Westen macht den Islam kaputt!
Gern wird vergessen, dass es unter Muslimen, wie unter anderen Aberglaubensclubs, verschiedenste Strömungen und Ausprägung von Religion gibt, da gibt es die Ultra-Orthodoxen, Orthodoxen, Traditionalisten, gemässigten Liberalen, Radikal-Liberalen, Progressiven, Reformer... von den Mainstreams der Sunniten und Schiiten, von Sekten wie den Sufis oder Salafisten etc. mal ganz zu schweigen. So wenig, wie es "den" Christen gibt, gibt es "den" Muslim. Der eine trinkt sein Efes-Bier und seinen Raki, der andere gönnt sich Schweinswürstl, der nächste geht nur an hohen Feiertagen in die Moschee und der übernächste schreibt sich die Finger gegen den Islamismus wund. Muslime sind sie alle. Bei Christen kennt man ja auch die "Weihnachtschristen", die kirchensteuerzahlenden Karteileichen und die, denen die Zehn Gebote am Arsch vorbei gehen ebenso wie die frommen Betschwestern, die Wallfahrer und die, die gern unchristliche Bücher und Tonträger verbrennen oder Abtreibungskliniken sprengen.
Etwas Differenzierung dürft' schon sein.