@blutfeder Ich habe einen Großteil meines Lebens auf einem ehemaligen Bauernhof verbracht. Und fast alle anderen Nachbarn in dem kleinen Weiler waren Landwirte.
Jetzt wohne ich in der nächsten Stadt - und würde sonst was dafür geben, wieder auf dem Land zu sein.
Die Leute hier sind alle so fixiert auf ihren banalen Alltagsscheiß und ihre spießigen Befindlichkeiten. Jeder hockt nur in seiner Wohnung und geht natürlich ansonsten schön arbeiten.
Meine Frau hat ein paar Quadratmeter Gemüsegarten auf dem Rasen angelegt - andere hatten daran Null Interesse (so Urban Gardening mäßig - aber hier ist einfach zu ländlich-spießig und nicht Berlin oder so)
Wenigstens ist die totale Gleichgültigkeit der Meisten besser, als der Oberspießer / Langweiler, der sich über alles pikiert, das nicht im rechten Winkel und ganz brav ordentlich aussieht.
Gleichzeitig sind so Leute wie dieser Nachbar so ängstlich. Alles fühlt sich für sie wie eine Bedrohung an - siehe das lächerliche Beispiel mit dem Kompost. Er lief ja genau in dem Moment vorbei, wo der Deckel offen war und ich eine neue Ladung reingekippt habe! NATÜRLICH stinkt das! - aber dann kommt eine dünne Schicht Sägemehl drauf und der Deckel geht wieder zu!
Aufgrund ihrer Befremdung zur Natur und natürlichen Dingen wie Tieren, Pflanzen, Mist, Kompost, Feuer usw. haben sie ständig Angst, dass irgendwas ausarten könnte - oder zur Killerpflanze werden, die das Ganze Gebäude niederreißt.
Das ständige Rasenmähen ist auch so ein Knaller. Da spielen NIE Kinder drauf - da findet das ganze Jahr über NICHTS statt - weil hier nur alte Leute wohnen, die höchstens hin und wieder auf dem Balkon sitzen.
Ich meine, der Gipfel der Gestörtheit ist doch, natürliche Dinge, wie hohes Gras und Blumen als "unordentlich" zu bezeichnen. Scheiße auch, dass Bäume z.B. ihre Äste mal hier, mal da wachsen lassen und nicht alle exakt gleich ausschauen, als wären sie mit copy / paste erstellt worden.