MickyM. schrieb:ja, jimmy
ich bin im moment gar nicht nett
aber
hier wird so viel über das EGO geschwaffelt
aber nur in abstrakter, unpersönlicher form
das EGO hat ein paar ziemlich hässliche seiten
bei jedem von uns
selbstbetrug, überheblichkeit, arroganz, ignoranz u.a.
alle sind sich hier einig
dass das hindernisse auf dem weg des erwachens sind
aber das irre ist
die hauptschreiber hier im blog
tun alle so
als wären sie DAVON bereits befreit
und wenn du sie darauf ansprichst
sind sie beleidigt und fangen an mit gift zu spritzen
ja verdammt nochmal, wozu dann das ganze schlaue gelaber
wenn sie nicht mal in der lage sind
sich ihren eigenen EGO-dreck anzuschauen
@MickyM. Ich verfolge den Strang immer noch heimlich, auch wenn mein Mann mir tunlichst angeraten hat mich hier herauszuhalten. Heute sitze ich hier, oo:oo, ich arbeite, um morgen fertig zu werden und denke aktuell über deine Worte nach. Das tue ich, weil du mir irgendwie neutral erscheinst und ich keine Furcht haben muss, in irgendwelche Beziehungsstrukturen einzusteigen, die meinem Anliegen nicht entsprechen. Denn ich habe keine Vergangenheit mit den Diskutanten, aber durch meine "Sippenhaft" könnte ich da leicht reinrutschen (ich bin Rock lees Frau, mag dir nichts sagen, aber innerhalb der diskussion könnte man mir Partienahme unterstellen). Ich lese aus deinen Antworten, dass du zwar klare Stellung beziehst, aber nicht unbelehrbar an Positionen festhältst. Entschuldige das lange Ausholen. Ich fühle mich hier nicht frei zu schreiben, denn ich denke nur als abhängige Person gesehen zu werden.
Sind die von dir deklarierten "Missgriffe" oder "Fehlhaltungen" Hindernisse auf unserem Weg? Nun, ich weiß es nicht. Als atheistische Materialistin glaube ich nicht ans spirituelle Erwachen, wohl aber an die Selbsterkenntnis im Sinne von: "Was für ein Arschloch exakt bin ich eigentlich?"
Tatsache ist, ich sehe hier eigentlich genau dieselben Probleme, die ich und jeder normale Mensch haben. Ich bin studierte Grafikerin, wenn ich mich morgen mit meinen Entwürfen in meiner kapitalistischen Werbeklitsche zeige, dann findet dieselbe Art der Diskussion statt: Jeder meint das übergeordnete Konzept zu kennen und charaktergemäß versucht ein jeder es durchzusetzen. Wir lügen uns an. "Spannend. sicher. Aber ist es das, was der Kunde will?"
"Wir müssen einfacher werden!"
Oder: " O Gott, so ein Scheiß Konzept habe ich noch nie gesehen." Wir haben die allwissende Schlaumeierin da, die liebenswerte Chaotin, den aufbrausenden Supertypen, den sachlichen Puristen ... genau wie hier in diesem Thread :-)
Nun, ich halte hier keinen für erwacht und frei oder erleuchtet, der hier schreibt. Ich denke das sind lediglich Etikettierungen für eine Form der Selbstreflexion, die manchmal ein wenig über das Ziel hinausschießt. Des einen Erfahrung hat ihn am inneren Kind gesunden oder kranken lassen, der andere boxt seine deterministischen Tendenzen durch, der dritte kuschelt sozial oder plant präzise Winkelzüge. Das hat mit Erleuchtung wenig, aber mit Prägung und Charakterstruktur recht viel zu tun. Und das darf es auch. Warum sollten unsere entstandenen Verhaltensmuster nicht Teil der Diskussion bzw der Selbsterkenntnis sein?
Das 'schlaue Gelaber' ist einfach eine der Sachen, die man m.E. nachsehen kann und darf. Jeder möchte nun einmal mit seiner Erkenntnis richtig liegen. Denn was wäre, wenn nicht? Das tut sehr weh, es wirft das über den Haufen, was man mühsam erlangt, erdacht, erarbeitet hat. Genauso wie bei meinen Werbekonzepten. Also wirklich: 'Mein Konzept ist mal ganz objektiv das Gelungenste!' - Nicht! Uärks! - Kollege V. sagt ich bin doof, der Spinner mit seinem Trailer.
Mir tut fast alles weh, das gebe ich gerne zu. Kritik schmerzt mich sehr. Ich mag das gar nicht, wenn mir jemand sagt, dass ich falsch liege. Ich kann ein richtiges Arschloch darüber werden, mich zu rechtfertigen. Aber am Ende bin ich das Arschloch, das ich dann werde und dann muss ich damit fertig werden, ebenso wie die Betrofffenen. Ich mag den Gedanken nicht, dass das was du "Hindernisse" titulierst Hindernisse sind. Es ist mein tägliches Stimmungsbarometer: Lobe mich und ich bin fröhlich. Kritisiere mich und ich bin niedergeschlagen.
Meinen eigenen Umgang mit den Schlägen und Liebkosungen zu finden ist eigentlich die Sache, die für mich zählt. Nicht: was machen die anderen, sondern die Frage, was mache ich aus dem was die mir sagen? Wer lebt da zwischen Selbst,-und Fremdbild? Welche Verzerrung verzerrt mich und was bleibt ohne all das? Und ehrlich gesagt: Oft habendi gar nicht einmal so unrecht. Leider. Ich kann es nicht beantworten. Nicht objektiv oder empirisch.
Wenn ich es auf meinen Job beziehe, dann muss ich zugeben, dass meine Idee gut war, meine Umsetzung mittelmäßig und man zusammen vielleicht ein besseres Konzept entwickeln kann. Aber zunächst muss man durch die Verletzungen und den Ärger durch. Glaube ich. Weiß ich aber nicht. Bei mir ist es so: Ich muss erst einmal sehr geknickt sein, bevor ich die Haltung des anderen ohne Abwehr betrachten und das Optimum gemäß meiner Prägung ziehen kann.
Ich weiß durch Marty-meinen Mann-, dass man sich mit der Das-Gehirn-Ist-Entscheider-Nicht-Gott-Haltung hier sehr unbeliebt macht und ich bin da vermutlich noch unbeugsamer als er. Ich glaube weder an Gott, noch an Zen, noch an Heilpraktiker. Dennoch plädiere ich an das Mitgefühl für unsere Gehirne, denn sie sind allesamt gleich lernfähig und total inkompentent und fantastisch zugleich.
Gute Nacht, ich hoffe ich habe niemanden vor den Kopf gestoßen, denn das war nicht mein Ansinnen.
V.