Nun lieber
@Lasker,
wir beide scheinen ja nun die Einzigen hier zu sein, die das "reine" Gewahrsein so erlebt haben, wie Hawkins es im "Allsehenden Auge" beschreibt.
(andere Erfahrende bitte bekennend vortreten
;) )
Ich muss dazu sagen, dass ich dieses Buch erst las nachdem ich die Tage des "reinen Gewahrseins" hinter mir hatte.
Mal abgesehen von der Vorstellung eines Schlaganfalles, die ich immer noch witzig finde...sorry...ich habe einen sehr eigenen Humor, ich lache auch über die Bücher von Rilke. Wo andere ihn düster, traurig und depressiv finden, da muss ich lachen, weil er es so herrlich überzeichnet, was er bescheibt, das macht mir einfach Freude und belustigt mich zutiefst.
Auch den Film Harold and Maude schaue ich immer wieder mit Hingabe, besonders die Stellen wo Harold im Wohnzimmer am Strick hängt oder als vermeintliche Wasserleiche im Pool herumschwimmt und kein Schwein nimmt davon Notiz, das macht mich einfach glücklich sowas zu sehen oder zu lesen, die ganze Absurdität von Schmerz und unerträglicher Enge wird da mit Humor aufgeweicht, finde ich und ich glaubte, dass
@TheLolosophian diesen Humor auch hat, denn nach der Schlaganfallfrage stand da......"!lach!"....so habe ich es eben wörtlich genommen und sofort umgesetzt und gelacht - Tränen gelacht.
Ich bin beim Lesen sehr genau und achte auf die Worte, die da geschrieben stehen.
Erst danach setzt bei mir sowas wie Assoziation ein und meistens lache ich mich kaputt über den herrlichen Mist, der mir dann so einfällt.
So, zurück zum Thema Gewahrsein.
Ich zumindest kann ganz genau sagen, wie es dazu kam.
Nach einem Monat in einem Schweigekloster, drei Monaten anschließender (fast) vollkommener Einsamkeit (kein TV, kein Radio, keine Musik, kein Telefon und fast kein Kontakt zu anderen Menschen außer beim Einkaufen) Aufenthalt in einer fremden Umgebung ohne eigenen Besitz, kein Lesen, kein Internet, Beschäftigung mit spiritueller Autolyse nach McKenna und Fühlen und Wahrnehmen von dem was ist. Nach der sich daran anschließenden Woche mit meinem Meister im Satsang hat mein Verstand aufgegeben und die Filter fallen lassen.
Samarpan bezeichnet das als Satori.
Allerdings habe ich den Horrortrip der Einsamkeit und der masochistischen Selbstquälerei von Autolyse nicht aus spirituellen Gründen gemacht sondern aus Existenzzwang.
Ich sollte mich entscheiden ob ich ein zutiefst unglückliches aber materiell reiches Leben mit schönen Besitztümern und ausreichend Geld und absoluter Absicherung in einem Land mit mediterranem Klima und Großfamilie nach jahrzehntelanger Vertrautheit aufgebe und jeden Anspruch auf Absicherung hergebe oder beibehalte.
Gott war gnädig und hat mir das Gewahrsein gewährt.
Danach war alles klar.
Natürlich habe ich gesucht wo in der Literatur soetwas beschrieben wird.
Der Palikanon und das ganze buddhistische "Geseier"...nicht böse sein
@MickyM. und
@Ikkyu aber Texte wie ...."oh ihr Mönche die ihr ......blieblablubb......" da wird mir übel. Ikkyu weiß das, er hat mir solche Texte schon zur Interpretation geschickt und ich habe mich an dieser Sprache gestört.
Nach einem Satori ist alles soooo leicht, dass das Schwere einfach nicht zu denken geht.
Du siehst wie alles ist. Ganz unkompliziert und offenkundig, da braucht gar nichts interpretiert zu werden alles offenbart sich von selbst. Oben wie unten, außen wie Innen, kein Unterschied. Wichtig finde ich daran nur, dass das, was sich offenbart sich DIR (!) offenbart und keinerlei Wert für einen Anderen hat.
Insofern fand ich Hawkins leicht zu lesen in den Abschnitten, wo er die reine Erfahrung beschreibt ohne seine Interpretationen, was das nun zu bedeuten hätte.
Wozu sollte man es auch deuten?
Jeder der einen Satori hatte weiß was das ist und erkennt, was es zu erkennen gibt.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich drei "Stufen" oder Teile der Entwicklung bei mir sehe.
Erstens Entkoppelung vom Körper und Erkennen des ICHBIN auch ohne die Identfikation mit dem Körper.
Zweitens Samadhi, das Erkennen der Verbundenheit von allem, dann Satori das Erkennen des Wirkens der Kraft die im Samadhi erkannt wurde.
Drittens der Wegfall der Welt der Dinge bis auf ein Minimum, das "Übrigbleibende" das "schwarze Nichts" das ich inzwischen "Selbst" nenne.
Das Entkoppeln vom Körper sowie das Wegfallen der Welt der Dinge war bei mir ein plötzlich einsetzendes Erlebnis. Bei Beiden wurde mir das, was ich bisher für Außen hielt entzogen.
Samadhi und Satori waren langsam einsetzende Erlebnisse, die vom vermeintlichen Inneren her begannen und sich nach Außen ausdehnten und dabei ihre inneren sowie die äußeren Grenzen komplett aufhoben, das ICHBIN- Innen zum ICHBIN-INNEN-und-Außen und dann zum ALLES-ICH wurde.
Samahdis hatte ich mehrere und kann den Zustand ziemlich schnell herbei führen aber ich habe keine Lust mehr dazu, weil es emotional so anstrengend ist. Überschwengliche Freude und Glücksgefühle ein Superhype von positiven Emotionen.
Satori also reines Gewahrsein ist mir energetisch auch zu anstrengend wobei es mir danach aussieht als ob man da wirklich mit der reinen Energie dessen - was ist - in Kontakt kommt.
Das ist zuviel für mein System, ich bin da noch nicht reif für, meine ich.
Vielleicht will ich aber auch noch nicht so richtig.
Denn zu guter oder schlechter- letzt
:D steht die totale Auslöschung des ICHBIN, ein Ankommen in der Leere sagen Osho-Anhänger.
Aber dann gibt es wieder Andere, die sagen, dass nach der totalen Auslöschung des ICHBIN das "reine" SEIN, die reine LIEBE etc. na eben dieses Buddha-Mitgefühl-Verbundheits-alle-Wesen-erlösen-Ding steht.
What ever - mach dir kein Bild wurde mir kürzlich gesagt.