Ein paar müßiggängerische Morgengedanken, frisch aus der Feder
Das japanische Teezeremonial
ist m. E. nur eine romantische inhaltsleere Tradition, ähnlich der Liturgie der Kath. Kirche. Die "Geisha" ist genauso unbewusst wie der Kath.Priester. Ist die Zeremonie vorbei, macht jeder, - krass gesagt - das was er immer schon macht, die eine schlägt ihre Kinder, der andere ...
Symbolik - Finger, die auf den Mond zeigen.
Zen-Buddhismus ist in meiner Sicht eine patriarchalische UnterdrückungsReligion. Bewusstheit lässt sich nicht üben... Es ist wie bei allen Religionen: Da war ein Mensch, der ist den ganzen Weg gegangen und aus seiner lebendigen Erfahrung wurde ein (Übungs-)Programm gemacht: Wenn dieser Mensch es selbst war, der ein Programm daraus machte: Ich habe dies und jenes getan (was er nicht hat, weil er "geführt" wurde..) und dabei diese und jene Resultate erzielt, macht es wie ich, dann werdet auch Ihr erleuchtet, befreit usw. - dann ist er nicht den g a n z e n Weg gegangen, dann ist er noch nicht über den Jordan, den Styx, am anderen Ufer.
Diese Gedanken kamen mir gerade vorhin beim Kaffeekochen, als ich mir der Vorstellungsbilder bewusst wurde, die zu jeder Tätigkeit gehören (das Bild der Kaffeedose an ihrem angestammten Platz, die Filtertüten usw.) . Dann wurde ich mir bewusst, wie sich meine Aufmerksamkeit wieder nach innen richtete bzw. wie das Innen meine Aufmerksamkeit forderte. Wenn das Innen meine Aufmerksamkeit hat, werde ich im Aussen konfus und zerstreut.
WAs ist nun wichtiger? Ein Zenlehrer würde zu mir sagen: Du bist zerstreut, kehre zurück zu der Tätigkeit und tue sie bewusst.
Hierbei wird aber die "Sammlung" auf äussere Dinge und Tätigkeiten gerichtet, und die Aufmerksamkeitsforderungen des Inneren werden als Zerstreuung gewertet. Und das ist die Crux, - umgekehrt muss es sein. Wirkliche Sammlung heisst immer Fokussierung nach Innen. Dem Inneren nachgeben.
Ich habe das alles durchexerziert, diese Art von Konzentration auf Tätigkeiten haben nichts, aber auch gar nichts mit Spiritualität oder Bewusstheit zu tun. Konzentration - das lernt man eigentlich schon in der Schule und wie früher in der Schule kriegt der Zenmeditierende mit dem Stock eins über die Rübe, wenn er sich seinen Träumereien überlässt und seine stockverschluckte Haltung vernachlässigt. Disziplin!
Sowas fällt bei mir eher in die Rubrik des Pösen Pädagogen. Wo ich mich äusserlich konzentriere, vernachlässige ich das Innen. Das ist Unterdrückung pur, weil das "Innere", das Unbewusste dabei zurückgedrängt wird. Und im Unbewussten ruhen alle Schätze, nicht nur böse dunkle Schatten.
Ich sehe in solcherart Übungen nicht die Annahme dessen, was ist, sondern das Gegenteil: Vermeidung dessen was ist.
Früher hatte Zen mich durchaus mal angesprochen, Hugo Enomya-Lassalle, Suzuki... ich weiss nur nicht mehr was und warum - dann habe ich wieder verworfen.
Ich bin heute immer nur auf mein Inneres gesammelt, ununterbrochen, die äusseren Tätigkeiten werden getan, aber ohne jede Absicht einer besonderen Konzentration oder Bewusstheit. Und meine Konfusionen, bei der manchmal die Schuhe im Kühlschrank und der Topf im Schuhschrank landen, beunruhigen schon lange nicht mehr.
Fazit: Bewusstheit - REINE bewusste Tätigkeit - ist überhaupt nicht möglich, solange ich egoidentifiziert bin - wo und weil das Unbewusste, der personale und überpersonale Schatten immerzu dazwischenfunkt, weil er zu Recht deine Aufmerksamkeit fordert. Kehr dich um! Hier liegt die wirkliche Bedeutung des christlichen Begrifffs der Umkehr.
Kehre um, HÖR AUF DEIN HERZ!
@poet - Warts ab...!
:D@all