@karoman67Denkst Du, ich weiß nicht, wieso Du Dir dies rausgesucht hast und nicht etwa die Sekunde (Zeit) oder den Kilometer? Aber ich muß Dich enttäuschen. Ich sprach nämlich nicht von der Einteilung des Kreises. Diese erfolgte ja in Mesopotamien zunächst in sechs Sechstel, und jede weitere Unterteilung wäre dann logischerweise nach dem gebräuchlichen Zahlensystem vorgenommen worden, also dem Sexagesimalsystem.
Dumm nur, daß die Erde da noch gar nicht als kugelförmig galt. Als sie dann als solche erkannt war, übernahmen die Griechen die mesopotamische Kreiseinteilung bis zur ersten Untergliederung, also ein Koordinatennetz von 360 Grad. Ohne weitere Unterteilung, da dies für den Gebrauch eines solchen Koordinatennetzes noch gar nicht nötig war und die Ungenauigkeit angesichts der nur sehr ungefähren Kenntnis des Erdumfangs weit größere Abweichungen als 0°1' erzeugte.
Dennoch wurde schließlich die pars minuta und bald die pars minuta secunda eingeführt. Und so bekamen wir die Minute und Sekunde, für den Winkelgrad zur Himmelsbeobachtung, für das Koordinatennetz der Erde, und für die Stunde als Zeiteinteilung.
Der Witz: Minute und Sekunde werden für die Lightspee-Ramide und ihren Breitengrad ja ignoriert. Hier verzichtet man mal eben höchst gnädig darauf, weil man sonst kein hübsches Ergebnis erhält.
Na immerhin gibt es tatsächlich die Version, die Unterteilung eines Grades des Koordinatengitters dezimal anzugeben. Doch woher stammt das? Klar: aus der Metrifizierung von vor gut 200 Jahren. Oberdumm nur, daß man da nicht einfach Minute und Sekunde abschaffte, nein, man behielt sie, aber man nahm hundert Minuten und hundert Sekunden. Und man metrifizierte auch den Grad, nannte ihn Gon und ließ ihn den hundertsten Teil eines Kreisviertels sein, anders gesagt, ein Vierhundertstel des Vollkreises. Und auch die Stunde wurde metrifiziert, es gab fortan 10 Stunden. Und auch das Längenmaß wurde gleich mal mitmetrifiziert. Man nahm den hunderttausendsten Teil eines Gons oder den zehnmillionsten Teil eines Viertel-Erdumfangs und nannte die Strecke Meter.
Was niemand voraussehen konnte: Meter setzte sich durch, aber nicht die Metrifizierung der Einteilung der Zeit oder des Kreises. Immerhin war auch die rein dezimale Wiedergabe von Winkeln kleiner als ein Grad möglich. Hätte auch ganz anders kommen können. Jedenfalls ist dank dieser willkürlichen Genese unserer heutigen Maßangaben, mal metrisch, mal nicht, jegliche Radosophie, die das Bündel dieser unterschiedlichen Maße verwendet, von vornherein was für die Tonne, und das schon, bevor man überhaupt die eigentliche Radosophie daran bemängeln kann.
Is ja nicht so, als ob das hier noch nicht zu lesen gewesen wäre.
Man kann schwerlich Minute und Sekunde im Gitternetz dezimal nehmen, wenn man Minute und Sekunde in der Zeit mal eben sexagesimal beläßt. Man kann nicht die 360°-Einteilung zusammen mit dem Meter benutzen, wo doch der Meter aus der 400°-Einteilung gefolgert wurde. Aber maqn braucht hier halt 360° und dezimale Gradteile für die Ziffernfolge, die man dann fürs Licht auch nur erhält, wenn man auf 400-Gon-Meter und sexagesimal-Sekunde der Zeit pocht.
Auch dies sei noch erwähnt. Das Gradnetz der Erde zählt die Breitengrade a Äquator = 0° bis zu den Polen = 90°. Hätte auch umgekehrt sein können, oder von Nordpol = 0° bis Südpol = 180°. Lauter so Sachen, die anders hätten kommen können. Was hier auch nicht berücksichtigt wird. Wie alt, karoman, meinst Du ist wohl diese Einteilungsweise?