Der DDR-Thread
14.08.2011 um 23:09Und wie, rein strategisch.
Schrotty schrieb:Und wie, rein strategisch.Ja, die Polen oder die Rumänen haben da nur ne Nebenrolle gespielt.
Schrotty schrieb:Genau mein reden. Ich sehe, wir könnten gut Diskutieren. Ups, mein Brot, bin am Backen, also nicht wundern, wenn es jetzt länger dauert. Ich weis OT * sorry *Bist Bäcker, oder bäckst du schwarz?
Gucki schrieb:man sein Schulzeugnis am Jahresende nicht bekommen hat, wenn man kein FDJ- Hemd trug.Das muss dann regional sehr unterschiedlich gewesen sein. Da, wo ich wohnte (Erzgebirge, Ostsee, Berlin) habe ich solche Geschichten nicht kennengelernt. Im Gegenteil: In unserer Klasse war eine Bibelforscherin - ich nehme an, Du weißt, was das bedeutet. Die hatte keinerlei Nachteile. Deren Familie hatte ein großes und schönes Haus, die haben - abgesehen von deren Sitzungen und eigenen Einschränkungen - ein gutes Leben geführt. Die Klassenkameradin hat auch an allen Feiern teilgenommen (im Rahmen ihres Glaubens), hat ganz normal ihre Zeugnisse bekommen. Ob sie an den Fahnenappellen, die sowieso nur sehr selten mal stattfanden, teilgenommen hat, weiß ich nicht mehr.
(Die Eltern mussten es dann abholen, und sich anhören, dass sie nicht in der Lage sind,
ihr Kind im Sinne eines sozialistischen Staatsbürgers zu erziehen, dem es ein Bedürfnis sein müsste, durch seine Kleidung auszudrücken, wie er hinter der Wirtschafts und Sozialpolitik der DDR steht.)
Gucki schrieb:Das eine akute Wohnungsnot herrschte. Man musste heiraten, um eine Wohnung zu bekommen. Das war dann meistens ein Loch, dass sich Um und Ausbauwohnung nannte.Ja, Wohnungen waren schon ein Kapitel für sich. Wir bekamen allerdings eine Wohnung, ohne verheiratet gewesen zu sein. Der Zustand war natürlich eine andere Frage und wenn man an Erkrankungen leidet, sowieso. Wir waren aber zufrieden - die Wohnung war gut ausgestattet, es war unser Reich. Allerdings waren unsere Ansprüche auch nicht extrem und vielleicht würde ich diese Wohnung heute auch wieder nehmen. Natürlich würde ich da etwas bauen, was ja damals nur erschwert möglich war.
Gucki schrieb:Nochmal zu den Kleingartenanlagen. Klar wurden z.B. auch Melonen angebaut und von staatlichen Stellen aufgekauft. Nur wurde davon nur ein geringer Teil an die DDR Bevölkerung wieder verkauft.Auch da gab es anscheinend sehr große Unterschiede. In meiner alten Heimat, im Süden, waren wir recht benachteiligt. Im Sommer kam ab und zu mal was, manchmal mussten wir das auch gleich am Sonntag vom LKW weg kaufen. Andererseits habe ich es in Rostock, Barth, Stralsund und auf Hidensee erlebt, dass es dort diverse Früchte in der Überzahl gab. Soviele Melonen, die es dort für einen Spottpreis gab, konnte man gar nicht essen. Im Erzgebirge? Melone? Was ist das?
A380 schrieb:Wo ich einen Schreck bekommen habe: Voriges Jahr war ich nach vielen Jahren mal wieder in Barth und der Umgebung, wo wir gewohnt haben. Das waren zu DDR-Zeiten schöne Ecken, überwiegend sehr gepflegt. Und nun bekam ich beim letzten Besuch einen Schreck, wie verfallen das jetzt ist -Das ist in Wismar genau andersrum. Bei YT gibt`s drei schöne Videos, die jemand im April 1990 von der Altstadt aufgenommen hat. Also wenn man sich die maroden Fassaden etc. von damals ansieht und es mit heute vergleicht, wie Tag und Nacht.
A380 schrieb:In unserer Klasse war eine Bibelforscherin - ich nehme an, Du weißt, was das bedeutet. Die hatte keinerlei Nachteile. Deren Familie hatte ein großes und schönes Haus, die habenBei uns in der Klasse war auch eine Pastorentochter. Abgesehen davon das sie kein JP oder FDJler war, hatte sie meines Wissens nach auch keine Nachteile.
Auf Grund der geringen Mieten in der DDR, war es der KWV oder sonstwelchen Verwalten wohl auch nicht möglich großartige Sanierungen vorzunehmen.Klar, die hatten es ja auch nicht nötig, sich Mieter zu suchen - die kamen ja von allein. :)