@D-BremerD-Bremer schrieb:Die Wahrscheinlichkeit der von Ihnen als "einzig funktionierend" gepriesenen Giant-Impact-"Theorie" geht in Wirklichkeit gegen Null, da sich Wahrscheinlichkeiten miteinander multiplizieren und selbst Wikipedia die WahrscheinlichkeitEN eines nicht bewiesenenen Planeten Theia und dessen nicht bewieseneen Zusammenstoß mit der Erde im richtigen Moment und richtigen Winkel JEWEILS extrem niedrig ansetzt. Jeder weiß, wenn extrem niedrige Wahrscheinlichkeiten miteinander multipliziert werden kommt am Ende eine Wahrscheinichkeit für diese "Theorie" von nahezu NULL heraus.
Vorsicht mit der Wahrscheinlichkeit, diese gehört zu jenen Dingen, welche den zu Recht gefürchteten gesunden Menschenverstand am meisten in die Irre führen.
1. Falle: Die Wahrscheinlichkeit für ein Ereignis sagt absolut nichts darüber aus ob und wann ein solches Ereignis eintreten wird. Wäre dies anders, dann könnten wir bis zu einem ziemlich hohen Grad die Zukunft voraussagen.
2. Falle: Sobald ein solches Ereignis eingetreten ist haben wir es nicht mehr mit Wahrscheinlichkeit (für dieses Ereignis) sondern mit Gewissheit zu tun und die Wahrscheinlichkeit für ein weiteres solches Ereignis bleibt unverändert.
3. Falle: (und das ist hier die entscheidende) Bei der Berechnung der Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses werden Zusammenhänge zwischen Teilaspekten ignoriert.
Was meine ich damit?
Betrachten wir die "Giant Impact" - Hypothese. Dagegen wird eingewendet, es sei extrem unwahrscheinlich, dass ein Protoplanet mit genau der richtigen Geschwindigkeit in genau dem richtigen Winkel genau den richtigen Punkt auf der Erde trifft.
Dabei wird vernachlässigt, dass unser Sonnensystem aus einer rotierenden Materie - Linse entstanden ist in welcher alle Zusammenballungen in der selben Richtung und annähernd in der selben Bahnebene unterwegs waren. Wenn wir diese Tatsache in unsere Überlegungen einbeziehen wird die Wahrscheinlichkeit um einige Zehnerpotenzen größer. Weiters - da Himmelskörper einander anziehen und daher bei Annäherung ihre Bahnen so verändert werden, dass sie einander näher kommen ist auch die Wahrscheinlichkeit eines Treffers höher, noch dazu, wenn die Relative Geschwindigkeit dieser Himmelskörper verhältnismäßig gering ist. Auch dieser Aspekt der Wahrscheinlichkeits - Überlegung liefert also eine weit höhere Wahrscheinlichkeit als man auf den ersten Blick annehmen würde.
Dazu kommt noch, dass ein Körper, welcher etwa die Masse des Mars hat, bloß mit einer Geschwindigkeit von wenigen Kilometern pro Sekunde einschlagen muss um den Mond aus einer jungen Erde zu reißen. Ein Protoplanet mit einer stark exzentrischen Bahn welche die Bahn der jungen Erde schneidet würde genau diese Forderung ebenfalls erfüllen.
Fazit: Die Wahrscheinlichkeit ist gar nicht mehr so gering.
Noch ein Beispiel für Wahrscheinlichkeits - Fallen (OT, nur zur besseren Veranschaulichung):
Kreationisten argumentieren gegen die Abiogenese immer mit dem Vergleich, dass ein Tornado aus einem Haufen Ersatzteile keine Boeing 747 zufällig erzeugen kann. Tatsächlich wäre das praktisch unmöglich. Wären aber die Ersatzteile analog zu Molekülen in der "Ursuppe" so gebaut, dass sie nur an eine bestimmte Stelle eines anderen Teils passen und, wenn sie dort anliegen, auch fest verbunden werden und verbunden bleiben, dann ist auch dieser zur Abiogenese analoge Vorgang nicht mehr so unwahrscheinlich.