... für provisorische Schriftsteller.
03.01.2010 um 01:12Der Beginn von meinem Versuch, etwas größeres als einen Monolog zu verfassen:
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Mr. Hartman, ein aufstrebender Geschäftsman, machte sich auf den Heimweg. Er freute sich schon auf seine Frau und seinen kleinen Sohn, aber in Gedanken war er noch bei der Konferenz.
Dem Unternehmen ging es gut, besser als je zuvor, sie erzielten Rekordgewinne. Doch was hinter dem Unternehmen steckte, das geriet langsam aus den Fugen. Es gab Menschen, die unangenehme Fragen stellten und zu viele davon. Diese Menschen mussten entfernt werden. Aber wie soll man Freidenker, die in der Öffentlichkeit beliebt sind, entfernen, ohne dass jemand etwas davon erfährt?
Man kann es unauffällig machen, es nach einem unglücklichen Autounfall aussehen lassen.
Ja, das wurde vorgeschlagen, größtenteils auch akzeptiert, aber von vielen als zu umständlich kritisiert, da der Öffentlichkeit ja sowieso so gut wie jede Information vorenthalten wird, oder diese dann verfälscht und zensiert veröffentlicht wird.
Die Informationsfreiheit wurde vor vielen Jahren abgeschafft, die Öffentlichkeit musste ja nicht alles wissen, was hinter den Kullissen vor sich ging. Diese Demonstrationen hatten nie etwas gebracht und hatten nur Kosten verursacht. Es gab jetzt wenigstens keinen Grund mehr zu demonstrieren.
Mr.Hartman ging nun an den dunklen Gassen vorbei, die zu den Slums führten. Die soziale Unterschicht hauste dort. Menschen ohne Zukunft, die nur vor sich hin vegetiertenweil sie keine Arbeit fanden und, richtigerweise, keine Unterstützung vom Staat bekamen. Das war erst vor kurzem entschieden worden und er hatte das alles vorangetrieben. Darauf war er sehr stolz.
Er liebte die neue Weltordnung und war den vielen Generationen vor seiner Zeit dankbar für ihre kapitalistische und demokratischen Weltanschauung. Diese hatte viele Wirtschafts- und Finanzkrisen verursacht, die Menschen unzufrieden gemacht und sie (einmal mehr) dazu getrieben, einen einzigen, starken Mann an der Spitze zu verlangen. Dieser eine starke Mann hatte sich dann mit anderen starken Männern geeinigt, eine neue Weltordnung zu formen.
Durch diese neue Weltordnung arbeitete er auch indirekt für den Staat. Mit seiner starken Position im Unternehmen hatte er zwar nicht viel, aber immerhin ein kleines bisschen was zu sagen in der Weltregierung.
Erfolge hatte er schon dabei- wie es die Slums bewiesen.
Zu Hause angekommen, schloss er die Tür auf. Aber es war niemand da. Die Lichter waren alles aus.
"Schatz?", rief er zögerlich in die Dunkelheit.
Nichts.
Er zog sich die Schuhe aus und machte das Licht an, dann ging er ins Schlafzimmer. Die Betten waren leer. Das Kinderzimmer war auch leer und in der Küche war auch niemand, aber es hing ein Zettel am Kühlschrank.
"Wohnzimmer" besagte dieser.
Er wurde nervös und spürte, wie seine Blase rebellierte und seine Schweißdrüsen unter den Achseln und im Schritt ganze Arbeit leisteten.
Aber er tat, wie es ihm der Zettel befahl und gings Wohnzimmer.
"Guten Abend, Mr. Hartman.", raunte ihm eine Stimme entgegen.
Er suchte die Quelle dieser Stimme, aber sie schien von überall zu kommen.
"Wo sind Sie?!", fragte er ängstlich, ängstlicher als er klingen wollte.
"Ich bin nicht bei Ihnen im Haus, Mr. Hartman. Ich habe mehrere, kleine Lautsprecher in Ihrem Haus verteilt und versteckt. Ihre Familie habe ich weggeschickt. Aber ich habe jetzt genug geplaudert. Zeit, Ihnen zu sagen, was ich eigentlich von ihnen will."
Die Stimme machte ihm Angst. Aber seine Familie war sicher. Das war wichtig. Aber er war in Lebensgefahr. Seine nasse Unterwäsche führte es ihm deutlich vor Augen.
"Was wollen Sie von mir?"
"Ja, was will ich eigentlich von Ihnen? In Ihrem Arbeitszimmer liegt eine kleine Bombe. Ich will, dass sie diese in das Büro des Regierungschefs bringen. In einem Koffer versteckt, den ich Ihnen zu gegebener Zeit zur Verfügung stellen werde. Das werden Sie machen, weil sie derzeit der Liebling der ganz großen Tiere sind Mr. Hartman. Erfolg und Einfluss kann auch ein Fluch sein, sei er noch so gering."
Mr. Hartman klappte der Unterkiefer runter. Hatte der Kerl sie noch alle? Den Regierungschef in der Luft sprengen? So kurz vor seiner nächsten Beförderung?
"Vergessen Sie es! Das werde ich niemals machen!"
"Ich glaube, ich habe vergessen, dass ich zwei dieser Bomben habe, für den Fall, dass Sie ablehnten. Die in Ihrem Arbeitszimmer wollte ich in diesem Fall testen."
Mr. Hartman spürte, wie ihm jegliche Farbe aus dem Gesicht wich.
Aber er wollte standhaft bleiben. Er musste Mut beweisen.
Sich selbst, seiner Familie und seinen- noch- Vorgesetzten.
"Das kaufe ich Ihnen nicht ab, sie Psychopath."
"So, so. Dann muss ich es Ihnen wohl oder übel beweisen."
Der Wind trug den, in der Explosion untergehenden, letzten, verzweifelten Schrei von Mr. Hartman in die Ohren der sozialen Unterschicht in den Slums.
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Auch hier sind Kritiken und Tipps erwünscht :)
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Mr. Hartman, ein aufstrebender Geschäftsman, machte sich auf den Heimweg. Er freute sich schon auf seine Frau und seinen kleinen Sohn, aber in Gedanken war er noch bei der Konferenz.
Dem Unternehmen ging es gut, besser als je zuvor, sie erzielten Rekordgewinne. Doch was hinter dem Unternehmen steckte, das geriet langsam aus den Fugen. Es gab Menschen, die unangenehme Fragen stellten und zu viele davon. Diese Menschen mussten entfernt werden. Aber wie soll man Freidenker, die in der Öffentlichkeit beliebt sind, entfernen, ohne dass jemand etwas davon erfährt?
Man kann es unauffällig machen, es nach einem unglücklichen Autounfall aussehen lassen.
Ja, das wurde vorgeschlagen, größtenteils auch akzeptiert, aber von vielen als zu umständlich kritisiert, da der Öffentlichkeit ja sowieso so gut wie jede Information vorenthalten wird, oder diese dann verfälscht und zensiert veröffentlicht wird.
Die Informationsfreiheit wurde vor vielen Jahren abgeschafft, die Öffentlichkeit musste ja nicht alles wissen, was hinter den Kullissen vor sich ging. Diese Demonstrationen hatten nie etwas gebracht und hatten nur Kosten verursacht. Es gab jetzt wenigstens keinen Grund mehr zu demonstrieren.
Mr.Hartman ging nun an den dunklen Gassen vorbei, die zu den Slums führten. Die soziale Unterschicht hauste dort. Menschen ohne Zukunft, die nur vor sich hin vegetiertenweil sie keine Arbeit fanden und, richtigerweise, keine Unterstützung vom Staat bekamen. Das war erst vor kurzem entschieden worden und er hatte das alles vorangetrieben. Darauf war er sehr stolz.
Er liebte die neue Weltordnung und war den vielen Generationen vor seiner Zeit dankbar für ihre kapitalistische und demokratischen Weltanschauung. Diese hatte viele Wirtschafts- und Finanzkrisen verursacht, die Menschen unzufrieden gemacht und sie (einmal mehr) dazu getrieben, einen einzigen, starken Mann an der Spitze zu verlangen. Dieser eine starke Mann hatte sich dann mit anderen starken Männern geeinigt, eine neue Weltordnung zu formen.
Durch diese neue Weltordnung arbeitete er auch indirekt für den Staat. Mit seiner starken Position im Unternehmen hatte er zwar nicht viel, aber immerhin ein kleines bisschen was zu sagen in der Weltregierung.
Erfolge hatte er schon dabei- wie es die Slums bewiesen.
Zu Hause angekommen, schloss er die Tür auf. Aber es war niemand da. Die Lichter waren alles aus.
"Schatz?", rief er zögerlich in die Dunkelheit.
Nichts.
Er zog sich die Schuhe aus und machte das Licht an, dann ging er ins Schlafzimmer. Die Betten waren leer. Das Kinderzimmer war auch leer und in der Küche war auch niemand, aber es hing ein Zettel am Kühlschrank.
"Wohnzimmer" besagte dieser.
Er wurde nervös und spürte, wie seine Blase rebellierte und seine Schweißdrüsen unter den Achseln und im Schritt ganze Arbeit leisteten.
Aber er tat, wie es ihm der Zettel befahl und gings Wohnzimmer.
"Guten Abend, Mr. Hartman.", raunte ihm eine Stimme entgegen.
Er suchte die Quelle dieser Stimme, aber sie schien von überall zu kommen.
"Wo sind Sie?!", fragte er ängstlich, ängstlicher als er klingen wollte.
"Ich bin nicht bei Ihnen im Haus, Mr. Hartman. Ich habe mehrere, kleine Lautsprecher in Ihrem Haus verteilt und versteckt. Ihre Familie habe ich weggeschickt. Aber ich habe jetzt genug geplaudert. Zeit, Ihnen zu sagen, was ich eigentlich von ihnen will."
Die Stimme machte ihm Angst. Aber seine Familie war sicher. Das war wichtig. Aber er war in Lebensgefahr. Seine nasse Unterwäsche führte es ihm deutlich vor Augen.
"Was wollen Sie von mir?"
"Ja, was will ich eigentlich von Ihnen? In Ihrem Arbeitszimmer liegt eine kleine Bombe. Ich will, dass sie diese in das Büro des Regierungschefs bringen. In einem Koffer versteckt, den ich Ihnen zu gegebener Zeit zur Verfügung stellen werde. Das werden Sie machen, weil sie derzeit der Liebling der ganz großen Tiere sind Mr. Hartman. Erfolg und Einfluss kann auch ein Fluch sein, sei er noch so gering."
Mr. Hartman klappte der Unterkiefer runter. Hatte der Kerl sie noch alle? Den Regierungschef in der Luft sprengen? So kurz vor seiner nächsten Beförderung?
"Vergessen Sie es! Das werde ich niemals machen!"
"Ich glaube, ich habe vergessen, dass ich zwei dieser Bomben habe, für den Fall, dass Sie ablehnten. Die in Ihrem Arbeitszimmer wollte ich in diesem Fall testen."
Mr. Hartman spürte, wie ihm jegliche Farbe aus dem Gesicht wich.
Aber er wollte standhaft bleiben. Er musste Mut beweisen.
Sich selbst, seiner Familie und seinen- noch- Vorgesetzten.
"Das kaufe ich Ihnen nicht ab, sie Psychopath."
"So, so. Dann muss ich es Ihnen wohl oder übel beweisen."
Der Wind trug den, in der Explosion untergehenden, letzten, verzweifelten Schrei von Mr. Hartman in die Ohren der sozialen Unterschicht in den Slums.
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Auch hier sind Kritiken und Tipps erwünscht :)