Naja, im Gegensatz zu Frank D. weiß ich halt nicht alles. Deshalb dauert es manchmal etwas, bis ich seine Behauptungen widerlegen kann:
Zitat Frank D.:
FrankD schrieb am 15.07.2010:Herr Bremer, noch mal für die nicht ganz so Schnellen: Kreide besteht per Definition aus den Mikrofossilien von Exoskeletten bestimmter Kleinstlebewesen.
Kalkstein, der aus diesen materialien besteht, nennt man Kreide. Kalkstein, der überwiegend aus anderen Materialien besteht, nennt man eben Kalkstein.
Kreida gabs vor der Kreidezeit, in der Kreidezeit - aber nicht nach der Kreidezeit. Warum? Weil die Tierchen, aus denen Kreide per Definition besteht, vor 65 Mio. Jahren fast vollständig ausgestorben sind. Daher gibts nach der Kreidezeit keine Kreide mehr. Einfach, nicht?
Nunja, die Wissenschaftler sehen das aber ein wenig anders und sprechen von einer neuen Blütezeit der Kalkalgen im Eozän:
Die Kalkalgen traten in der Erdgeschichte gesteinsbildend auf, indem nach ihrem Absterben die verkalkten Coccolithen sedimentieren und aus dem Sediment durch Diagenese Kalkgesteine gebildet werden. Coccolithen bilden unter anderem einen wesentlichen Bestandteil der Kreidefelsen von Rügen, Møn und der südenglischen Kreideküste bei Dover. In einem cm³ Kreide sind rund 800 Millionen Coccolithen enthalten. Erste sichere Funde der Coccolithophoriden stammen aus der Trias. Die größte Verbreitung und Formenvielfalt erreichten sie in der Kreide. Das große Massenaussterben am Ende dieses Zeitalters verursachte einen starken Rückgang dieser Algen. Einen neuen Höhepunkt der Formenvielfalt und Verbreitung erreichten sie vor ca. 50 Millionen Jahren im Eozän. Die rezente Gattung Braarudosphaera lässt sich bis in die Kreide zurückverfolgen.
Quelle:
Wikipedia: HaptophytaeZum Verständnis: "Kalkstein" steht hier als Überbegriff auch für die Kreide.
Das Interessante an diesem Zitat ist also nicht nur, dass es Frank D. seiner Behauptung widerspricht, dass kreidebildende Kalkalgen "fast ausgestorben" sind. Ein starker Rückgang mit anschließendem "neuen Höhepunkt" hat ja wohl nichts mit "fast ausgestorben" in Sinne von "gibt es nicht mehr" zu tun.
Wo sind aber nun die Kreideablagerungen aus dem Eozän? Bei einem "neuen Höhepunkt" der Kalkalgen dürften die doch nicht zu übersehen sein? Ich erwarte eine KONKRETE Antwort von Frank D. auf meine Frage, wo die Kreideablagerungen aus dem Eozän sind.
Es gibt sogar eine rezente Art, die sich bis in die Kreidezeit verfolgen lässt.
Damit hat Frank D. jetzt die ganz große Chance, meine Theorie von der Mondentstehung infolge des K/T-Impaktes und der daraus folgenden Gewichtskraftänderung, die meiner Ansicht nach eine Erklärung für weiche Kreide vor und harten Kalkstein nach der Katastrophe ist, zu widerlegen:
Er braucht- neben den Kreidevorkommen des Eozän - nur nachzuweisen, wo die überlebenden Kalkalgen auch heute noch KREIDE als Sediment hinterlassen.Wenn ihm das überzeugend gelingt, muss ich wohl oder übel meine These von der Entstehung von Kreide bei geringerer Schwerkraft und von festem Kalkstein bei höherer Schwerkraft aufgeben.
Wenn es ihm aber NICHT gelingt, die Entstehung von Kreide aus heute lebenden Kalkalgen nachzuweisen oder wenn er die Kreidevorkommen des Eozän nicht findet, dann ist wohl an der Schwerkaftwirkung auf das Sediment und an meiner These zur Schwerkraftänderung beim K/T-Impakt wohl doch etwas dran. Das ist der logische Rückschluss.