JPhys schrieb:@cougar666
Wenn du willst erklaehre ich dir welche Vorsteile der Ag Kroete laengere Bein bringen
oder dem Bombadierkaefer eine Explosionsfaehigkeit
Die Vorteile sind klar, darum geht es nicht. Bei der Aga-Kröte geht es um die blitzartige Ausbreitung und die Tatsache, dass dieser Vorteil, der eigentlich überall gilt, nirgends auftritt, außer in Australien und beim Bombardierkäfer ist der Vorteil auch klar, Aber neben der Frage, wie sich jemals ein so kompliziertes System, wie die Chemie- und Waffenfabrik und Kampfstation im inneren eines Käfers hat (zufällig) entwickeln können, taucht hier eben das folgende Problem auf (u.a.): Sobald irgendein Käfer die Flüssigkeit entwickelt hat, explodiert er und er hat nie die Möglichkeit dieses "Wissen" durch Fortpflanzung an Nachkommen weiterzugeben. Also wie soll das möglich sein?
JPhys schrieb:Die Explosionsfaehigkeit duerfte nicht so entwicklet worden sein dass auf einmal ein Hochkomplexer sprenstoff aufgetaucht ist sondern das mit einem einfachen Sprengstoffe begonnen wurde und der im Verlaufe der Zeit immer kompliziertr wurde..
So einfach ist das nicht, denn wenn es Sinn haben soll, darf der Sprengstoff ja nich tirgendwie explodieren, sondern erst nach oder beim Austritt. Dies setzt ein komplexes System voraus.
Der Sprengstoff selbst ist im übrigen einfach und besteht nur aus zwei Teilen 10% Hydrochinon und 23% Prozent Wasserstoffperoxid die getrennt in einer Sammelblase im Körper des Käfers lagern. "Sie werden bei einem Angriff gemeinsam in eine andere Kammer geleitet und dort mit den Enzymen Katalase und Peroxidase vermischt. Die Enzyme beschleunigen die chemische Reaktion. Das Hydrochinon oxidiert zu giftigem 1,4-Benzochinon, das Wasserstoffperoxid wird in Wasser und Sauerstoff gespalten. Bei der resultierenden Explosion entstehen Wärme und ein hoher Druck.
Ein Forscherteam der britischen Universität Leeds hat herausgefunden, dass bei diesem Vorgang das Eingangs- und das Ausgangsventil der „Explosionskammer“ entscheidende Funktionen haben. Wie Andy McIntosh, Leiter der Studie und Professor für Verbrennungstheorie, in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „Physics World“ berichtet, öffnet sich zuerst das Eingangsventil der Kammer, um die beiden Chemikalien hereinzulassen. Durch die Vermischung beginnt die Flüssigkeit zu kochen. Dadurch entstehen Gase. Das Eingangsventil schließt sich erst, wenn genügend Gase gebildet worden sind.
Der Druck in der Explosionskammer steigt. Ist eine ausreichende Menge an Gas entstanden, so drückt sie das Ausgangsventil auf. Die giftige Flüssigkeit und das Gas schießen mit enormer Kraft und einem Knall als feiner Sprühnebel aus dem Hinterleib des Käfers. Dieser Vorgang wird im Fachjargon „Flashverdampfung“ genannt.
Ist das Gas komplett ausgeschieden, schließt sich das Ausgangsventil wieder. Das Eingangsventil öffnet sich erneut und lässt mehr Chemikalien in die Kammer, um eine neue Abwehrreaktion vorzubereiten. Das geht bei anhaltender Bedrohung so lange weiter, bis die Chemikalien im Körper des Tieres verbraucht sind."
Und das hat sich alles zufällig entwickelt? Noch ein Hinweis: Den Vorteil gab es erst, als dieses System fertig war und eingesetzt werden konnte, davor war es eher ein Nachteil, quasi ein Klotz am Bein.