mchomer schrieb:Irgendwie erinnert mich das doch alles an eine Verschwörungstheorie.
Hier gibt es auch genug Theorien, die alle so zusammengeschustert sind, dass sie auf dem ersten Blick logisch sind, also eine bestechende Logik haben.
Ich glaube man könnte die Schriften derart ausdehnen, dass man sagen könnte, Jesus war eine Frau. Ich meine, wenn man z.B. den Koran oder die Bibel nur in einzelnen Stücken, sieht, scheinen beide wie die Kriegsbücher schlechthin. Aber so funktioniert die Analyse von Literatur nicht. Man kann nicht einfach rausnehmen, was einem passt, sondern man muss das ganze nehmen.
Und genau aus diesem Grund empfehle ich Dir nochmals die indischen Epen (zu dem roten Regen habe ich nichts gesagt, darum ging es mir nicht). Wie schon oft verweise ich auf das Werk von Gentes: Die Wirklichkeit der Götter - Raumfahrt im frühen Indien
Hier wird ein Werk als Ganzes betrachtet, ins Deutsche übersetzt und literaturwissenschaftlich analysiert - mit eindeutigen Ergebnissen und bis heute unwiderlegt, obwohl das Buch 13 Jahre alt ist.
Gleiches sollte man auch mal mit der Bibel machen. Hierzu ein interessantes Zitat:
"Nach (dem Bibelexperte und Autor) Paul Hengge geht es nicht darum, Geheimnisse in die Bibel hinein-, sondern Verfälschungen der alten Texte herauszulesen. Und dazu braucht man weder Kabbala noch Computer. In seinem Buch »«Auch Adam hatte eine Mutter. Bibelkorrektur I« führt der Autor diverse Beispiele für seine These an, derzufolge die kirchliche Überlieferung die Menschen daran gehindert hat, die Bibel als ein vernunftgemäßes und hoch aktuelles Buch anzusehen. Er plädiert dafür, »den hebräischen Text der fünf nach dem Propheten Moses benannten Bücher so zu lesen, als wären die Schriften erst in unserer Zeit entdeckt worden«. Deren Gehalt müsse »ohne die geistigen Fesseln der biblischen Auslegungstradition gelesen und neu ergründet werden«. Dann würden die Verfälschungen der alten Texte durch die Kirchen entlarvt – »über den Wortlaut weit hinausgehende Interpretationen. Sie entstammen zumeist den mittelalterlichen Bibelauslegungen«.
Beim streng sprachwissenschaftlichen »Abgleich« der überlieferten Fassungen mit dem hebräischen Text der Bibel hat Hengge Ungeheuerliches entdeckt: Die meisten unserer »biblischen Glaubenssätze« stehen gar nicht in den fünf Büchern des Propheten Moses, dem zentralen Teil des Alten Testaments. Dass Adam der erste Mensch gewesen sei, dass Eva aus seiner Rippe entstanden sei und dass sie im Paradies Sünde und Tod in die Welt gebracht habe: All dies sei den Dogmen und Denkvorschriften der aus dem griechischen Denken geformten kirchlichen Auslegungstradition geschuldet. »Gibt man den Begriffen, die im hebräischen Text stehen, eine von den Bedeutungen, die ihnen – auch in der kirchentraditionellen Textauffassung – an anderen Stellen der Bibeltexte gegeben werden, so verändert sich der Text entscheidend«, erklärt Hengge.
Dann wäre z. B. »Adam« nicht mehr der Name einer männlichen Person. Stattdessen »würden wir, so wie es ursprünglich geschrieben war, Adam übersetzen mit: der Mensch oder die Menschen«. Das Wort »Rippe« könne nach dem hebräischen Wortgebrauch in der Bibel ebenfalls anders übersetzt werden: zum Beispiel nach dem Wortstamm als »das Wesen«. Dann würde sich der Bibeltext von der »Erschaffung des Weibes« in der Genesis 2,22 ganz anders lesen: »Und zwar ließ Jahweh Elohim aus dem Wesen (Samen) des Mannes eine Frau werden. Und zeigt ihm dies.« Diese veränderte (genauer: richtig gestellte) Wortbedeutung ist schwer wiegend: Denn damit erhalten wir, so Hengge, »eine Beschreibung der entwicklungsgeschichtlich entscheidenden Erkenntnis unserer Ur-Ur-Vorfahren, dass das Leben im weiblichen Körper nur durch männliche Zeugung entstehen kann«. Erst aus dieser »Zeugungserkenntnis« über den Zusammenhang von Paarung, Zeugung und Geburt »entwickelt der Urmensch die individuelle Beziehung der Zuneigung, aus der er seine Verantwortung auch für die Schwächeren erkennt«. So gelesen, werde der Bibeltext plötzlich »eine modern anmutende Beschreibung der Entwicklungsgeschichte des Menschen«.
Auch die Schöpfungsgeschichte hat, folgt man Hengge, keine Ähnlichkeit mehr mit den uns vertrauten Bibel-Legenden. In den konventionellen Übersetzungen gebietet Gott den Menschen, »bevölkert die Erde und macht sie euch untertan« (1. Buch Mose 1,28) – wortgetreu übertragen müsste es heißen: »Nehmet die Erde unter eure Füße!« Diesen Gedanken haben die frühen Schriftgelehrten jedoch als Aufforderung missverstanden, der Mensch solle sich zum Herrscher über die Erde aufschwingen. »Diese Gelehrten haben niemals einen Sandsturm in der Wüste erlebt, sonst wären sie nie auf den lächerlichen Gedanken gekommen, der Mensch könne über die Natur herrschen«, kommentiert Paul Hengge. »Die Erde unter die Füße zu nehmen« heiße dagegen, »dass sich die Menschen aufrichten – also beginnen, sich aus dem tierhaften Dasein allmählich zu lösen. Und mit dem Verstand entwickeln sie auch das Bedürfnis nach Verständigung – das Wort.« Die »falsche« Übersetzung, die uns Herrschaft zuweist, hat jedoch unser Bewusstsein und unseren Umgang mit der Erde zutiefst geprägt. Wir beginnen erst heute, dieses Miss-verständnis in all seinen Folgen zu begreifen.
Die Bibel in Hengges Sinn »neu« zu lesen – das konnte erst der Moderne gelingen. Noch bis in die Zeiten Luthers hatte der Laie kaum eine Möglichkeit, selbst zu lesen, was in der Heiligen Schrift stand: Die biblischen Texte waren nur den Priestern zugänglich, die sie predigten und interpretierten — Kritik war nicht erlaubt. Doch die Bibel wurde von Menschen verfasst – und Menschen können irren. Wir wissen aus der wissenschaftlichen Bibelkritik, dass die Texte aus mehreren Quellen und aus verschiedenen, weit auseinander liegenden Epochen stammen. Und sie sind Übersetzungen von Übersetzungen – dabei wurden alte Fehler tradiert und neue gemacht. Wäre das nicht passiert, würde uns die Bibel heute viel »moderner« erscheinen. Denn eine unvoreingenommene Lektüre der jahrtausendealten hebräischen Texte zeige, so Hengge, dass sie – anhand der vielen im hebräischen Text verwendeten Gottesnamen verfolgbar – Fragmente einer alten Überlieferung enthalten, in denen uns die Heilige Schrift »Beschreibungen von den wichtigsten Phasen der Menschheitsentwicklung gibt, die in vielen Aussagen dem Wissensstand der modernen Naturwissenschaften entsprechen«. Wenn die Verfasser dieser alten Überlieferung über solches Wissen verfügten, lasse dies den Schluss zu, »dass es eine in vorgeschichtlicher Zeit entstandene und wieder versunkene Kulturentwicklung gegeben haben muss, die wir noch nicht entdeckt haben«.
Liegt hier – Bibel-Code hin oder her – das »wahre« Geheimnis der Bibel? Ist sie vielleicht das ferne Echo einer untergegangenen Hochkultur – wesentlich älter als die bekannten Hochkulturen des dritten und vierten vorchristlichen Jahrtausends in Ägypten und Mesopotamien? Viele Historiker und Archäologen lehnen diesen Gedanken ab. Doch immer mehr Funde legen nahe, diese Ablehnung endlich zu korrigieren. So wurden z. B. in Nevali Cori in Südostanatolien (Türkei) erstmals Tempel mit Menschenbildnissen und massive Steinhäuser aus der Zeit um 7000 v. Chr. ausgegraben. Zeugen einer bislang verborgen gebliebenen Hochkultur? Wenn aber die Bibel auf eine noch viel ältere Überlieferung zurückgeht, dann wären die hebräischen Texte Übersetzungen aus einer bisher unbekannten Sprache. »Das würde erklären, wieso die Etymologie manch wichtiger Wörter und deren ursprüngliche Bedeutung nicht mehr erkennbar sind«, sagt Hengge.
Doch nicht nur der sprachwissenschaftliche Ansatz des Autors führt auf die Spur zu den tatsächlichen Geheimnissen der Heiligen Schrift. Auch Chemiker und Evolutionsbiologen stoßen auf überraschende Hinweise – die das Buch der Bücher auf ungewohnte Weise modern und naturwissenschaftlich fundiert erscheinen lassen. So steht im 1. Buch Mose (2,7), dass der erste Mensch aus »Erde vom Ackerboden« geformt wurde – also aus Lehm. Was man bislang eher für ein Märchen hielt, erscheint jetzt als wissenschaftlich nachvollziehbar: Lehm ist der ideale Kandidat, um den entscheidenden Urfunken des Lebens zu zünden! Das hat der schottische Biochemiker A. Graham Cairns-Smith von der Universität Glasgow herausgefunden. Er kommt zu dem Ergebnis, das Leben habe nicht erst – wie bisher angenommen – mit der in den komplizierten organischen Nukleinsäuren RNA und DNA verschlüsselten Information begonnen. Stattdessen habe es eine Vorstufe der Entwicklung gegeben: Die »ursprünglichen« genetischen Datenspeicher seien einfache anorganische Kristalle gewesen, wie man sie im Lehm findet. Lehmkörnchen laden sich mit Metallionen auf, die dabei bestimmte Muster bilden, in denen im Prinzip so etwas wie »Erbinformationen« verschlüsselt sein könnten.
Jedenfalls wies Cairns-Smith nach, dass diese Informationen auch dann erhalten bleiben, wenn der Kristall Schicht für Schicht wächst – sich quasi »vermehrt«. Um ihre »Fortpflanzung« zu beschleunigen, haben die Kristalle im Lehm – so der Forscher – irgendwann auf Aminosäuren basierende »Replikatoren« entwickelt: Vorläufer der komplexen DNA-Nukleinsäuren. Damit war die Schwelle von der anorganischen zur organischen Materie überschritten – und die Evolution konnte beginnen.
Cairns-Smiths Ergebnisse bedeuten nicht mehr und nicht weniger: Die Bibel erzählt uns mit der Schöpfungsgeschichte kein Märchen. Lehm als Basis des Lebens – so könnte es gewesen sein! Dennoch entzweit die Frage nach dem Ursprung unserer Existenz die Bundesbürger wie kaum eine andere: 48 Prozent glauben an die Version der Bibel, die anderen lehnen diese Erklärung ab. Vielleicht können die neuen Forschungen aber dazu beitragen, dass sich die Grenzen zwischen Glauben, Unglauben und Wissen langsam auflösen."