Was genau ist eure Haltung gegenüber dem Tod?

Bud Spencer ist gestorben und auf seiner Beerdigung haben sie gefeiert und getanzt - so wollte er es 🙃

http://www.bild.de/unterhaltung/leute/bud-spencer/so-war-seine-trauerfeier-in-rom-46573010.bild.html

Ich weiß nicht ob ich so weit gehen könnte zu sagen... feiert und tanzt...

hmm, ich habe zwei haltungen gegenüber dem tod... kommt auf meine stimmung an. Wie ist das bei dir/euch?

@DasMietz

Der EP is im Gegensatz zu Bud etwas mickrig würde ich sagen.

mfg
kuno

@DasMietz

DasMietz schrieb:ich habe zwei haltungen gegenüber dem tod...

Welche Haltungen hast du denn?
Wenn ich sterbe, möchte ich, das alles von mir weggeschmissen wird. Ich möchte, das kein Gegenstand eine Erinnerung an meine Existenz ist.

DasMietz schrieb:Ich weiß nicht ob ich so weit gehen könnte zu sagen... feiert und tanzt...

Ich glaube, er wollte nicht, das seine Angehörigen weinen ich meine, wer möchte das schon.

In einigen Ländern ist es üblich, dass man feiert. Ist unserer Trauerkultur eher fremd.

Wenn ich so drüber nachdenke, hätte ich lieber ein paar ehrlich feiernde Leute am Grab als ein paar Menschen die Beileid heucheln oder unehrliche Tränchen verdrücken.

Und ansonsten denke ich ist es so wie lauralegacy im letzten Satz schrieb.

Ich finde die Bräuche und Gepflogenheiten hier zu Lande etwas befremdlich.
Klar ist der Tod kein schönes Ereignis, aber es gehört zum Leben und jeder weiß doch, dass es einmal soweit sein wird.
Ich persönlich finde den Abschied von einem geliebten Menschen ist ein sehr intimer Moment. Deshalb verstehe ich es nicht, wenn auf einer Beerdigung der halbe Ort auftaucht und auch Menschen, die ich vorher nie gesehen habe. Auch dieser Brauch von allen Trauergästen die Hand geschüttelt zu bekommen ist mir suspekt.
Ich fände es schön im engsten Kreise beigesetzt zu werden ohne Arbeitskollegen und Leuten, die nur aus Anstand auftauchen.
Tanzen und feiern könnte ich sicher nicht an so einem Tag.
Aber da ist sicher jeder anderer Meinung.

Ich habe Respekt vor dem Tod. Wenn aber der Tote zu Lebzeiten wünscht, dass man auf seiner Beerdigung singt und tanzt, versuche ich dem nachzukommen, wenn es die Trauer zulässt. Schließlich ist es der letzte Wunsch gewesen.

Ich finde diese "Feiern"-Einstellung eine Million Mal besser als die sonst uebliche Trauerfeier. Mir graut es vor Beerdigungen, weil dort immer noch ein bisschen zusaetzlich auf die Traenendruese gedrueckt wird! Ganz schlimm! Habe mal ein Video aus Afrika gesehen, da trugen 8 Maenner den Sarg auf den Schultern, es wurde rhythmische Musik gespielt und wie wild getanzt. Das fand ich grossartig!

Mich erinnert das Feiern und Tanzen an die folgende Geschichte:


Ich habe von drei chinesischen Weisen gehört. Niemand kennt ihre Namen. Man kannte sie nur als die „Drei lachenden Heiligen", weil sie nie etwas anderes taten; sie lachten einfach nur.
Sie zogen von einer Stadt zur anderen - lachend. Sie pflegten sich auf den Marktplatz zu stellen und aus vollem Herzen zu lachen. Der ganze Markt versammelte sich um sie herum. Alle Menschen strömten zusammen; die Läden wurden geschlossen, Kunden vergaßen, weshalb sie gekommen waren. Diese drei Menschen waren wirklich wundervoll - einfach so zu lachen, daß ihnen die Bäuche wackelten. Es war so ansteckend - andere fingen auch an zu lachen. Am Schluß lachte der ganze Marktplatz. Sie hatten die ganze Atmosphäre des Marktes verändert. Und wenn jemand sagte: „Sagt uns etwas", dann erwiderten sie: „Wir haben nichts zu sagen. Wir lachen nur und verändern die Atmosphäre."
Gerade eben war es noch ein häßlicher Platz, wo Leute nur an Geld dachten - gierig auf Geld aus waren, nur Geld bestimmte die Atmosphäre - dann kamen plötzlich diese drei Verrückten und lachten und veränderten den ganzen Markt von Grund auf. Jetzt war niemand mehr ein Kunde. Alle hatten vergessen, daß sie gekommen waren, um zu verkaufen und zu kaufen. Niemand kümmerte sich mehr um die Gier. Sie lachten und tanzten um diese drei verrückten Menschen herum. Für wenige Sekunden öffnete sich eine neue Welt.

Sie zogen durch ganz China, von Ort zu Ort, von Dorf zu Dorf, und halfen den Menschen zu lachen, sonst nichts. Traurige Menschen, wütende Menschen, gierige Menschen, eifersüchtige Menschen - alle fingen mit ihnen zu lachen an. Und viele spürten, was der Schlüssel ist: du kannst dich ändern.
In einem Dorf dann geschah es, daß einer der drei starb. Die Dorfbewohner versammelten sich und sagten: „Jetzt wird es schwierig. Jetzt werden wir sehen, ob sie weiterlachen; ihr Freund ist gestorben, jetzt müssen sie weinen. Aber als sie ankamen, tanzten die Zwei umher, lachten und machten aus dem Tod ein Fest.
Die Dörfler sagten: „Das geht nun wirklich zu weit. Das ist ungebührlich. Wenn ein Mensch tot ist, ist es ungehörig zu lachen und zu tanzen."
Die beiden sagten: „Ihr wißt ja nicht, was geschehen ist. Wir haben immer darüber nachgedacht, wer von uns wohl als erster sterben würde. Dieser Mann hat gewonnen; er hat uns geschlagen. Das ganze Leben lang haben wir mit ihm gelacht. Wie können wir ihn mit etwas anderem verabschieden? Wir müssen lachen, wir müssen feiern, wir müssen uns freuen. Das ist der einzig mögliche Abschied für einen Menschen, der sein ganzes Leben gelacht hat. Und wenn wir nicht lachen, dann wird er uns auslachen und denken: „Ihr Narren! Also seid ihr doch wieder in die Falle gegangen?" Für uns ist er nicht tot. Wie kann Lachen sterben, wie kann das Leben sterben?"

Aber die Dorfbewohner konnten es nicht verstehen, und an diesem Tag stimmten sie nicht in das Lachen ein.
Als der Leichnam zur Verbrennung bereit war, sagten die Leute im Dorf: „Wir werden ihn waschen, so wie es das Ritual vorschreibt."
Aber die beiden Freunde sagten: „Nein, unser Freund hat uns gebeten: ,Führt kein Ritual durch, wechselt meine Kleider nicht und badet mich auch nicht. Legt mich auf den brennenden Holzstoß genau so wie ich bin.' Also müssen wir seinen Anweisungen folgen."
Und dann geschah plötzlich etwas Unerhörtes. Als man den Leichnam ins Feuer legte, spielte der alte Mann seinen letzten Streich. Er hatte viele Feuerwerkskörper unter seinen Kleidern verborgen, und plötzlich gab es ein Feuerwerk! Da fing das ganze Dorf an zu lachen. Die beiden verrückten Freunde tanzten, und bald tanzte das ganze Dorf. Es war kein Tod, es war ein neues Leben.


Von Osho - Tod - Der Höhepunkt des Lebens

Sorry, etwas lang :-)

Standhaft, noch.

Ich mag den Tod.
Ja, ich mag den Gedanken zu sterben.. oder gar Tod zu sein. So verrückt es auch klingt.
Ich war schon immer etwas morbide.

Somit stehe ich dem Tod recht tolerant gegenüber. Ich.. realisiere oft auch garnicht erst das jemand für immer aus dem Leben scheidet. Diese Person verschwindet dann eben aus der Welt.. so ist das nunmal.
Soll aber nicht ausschließen das ich gewisse Menschen nicht vermissen würde.

bestimmt ein intressanter moment, dieser eine schritt.
für die wissenschaft...

aber ob ich das wissen möchte - ich denke mal lieber nö.

Ich stelle es mir wie eine Vollnarkose vor, nur das man nicht mehr aufwacht.

DasMietz schrieb:Ich weiß nicht ob ich so weit gehen könnte zu sagen... feiert und tanzt...

Ich würd gar nicht erst auf die Idee kommen, sowas zu sagen, zumal ich nicht weiss, ob den Hinterbliebenen danach zumute ist.

Ich finde der Umgang eines Menschen mit dem Tode sagt etwas über den Charakter des
Menschen aus.
Mir wäre das recht wenn meine Freunde Feiern. Nur, vorschreiben kann man es ihnen
ja nicht. man kann seine Wünsche darlegen, aber ob sie es tun?
Außerdem, Trauert doch jeder auf seine weise.

Auf meinem Buddelfest gibt es folgende Regeln:
1. Kein Dresscode
2. Mein Fest, meine Musik (Stromgitarren sind da Pflicht )
3. Zur Musik wird sich bewegt, und sei es nur Headbanging. Wer sitzt fliegt raus, ist ja kein Yoga-Kurs (Alte und Gebrechliche sind davon ausgenommen)
4. Pils ist kostenlos an der Bude
5. Wer heult, wird von Erzählungen meiner (Schand)Taten wieder zum lachen gebracht
6. Wer zu meiner Frau "Mein herzliches/aufrichtiges Beileid" sagt, fliegt ebenfalls raus. Ich hasse diese Floskel. Ein wortloser und verständnisvoller Blick oder ein kurzes Hand auf die Schulter legen, sagt für mich viel mehr aus. Es ist wie im Leben: im richtigen Moment einfach mal die Fresse halten.

@OddThomas

OddThomas schrieb:Auf meinem Buddelfest gibt es folgende Regeln:

Haha Buddelfest :troll:

OddThomas schrieb:6. Wer zu meiner Frau "Mein herzliches/aufrichtiges Beileid" sagt, fliegt ebenfalls raus. Ich hasse diese Floskel. Ein wortloser und verständnisvoller Blick oder ein kurzes Hand auf die Schulter legen, sagt für mich viel mehr aus. Es ist wie im Leben: im richtigen Moment einfach mal die Fresse halten.

Ja sehe ich genauso. Ein Beileid bringt die verstorbene Person auch nicht zurück und keiner woll diesen Schwachsinn hören.
Was soll man darauf antworten? :'' Danke " ?
Das ist echt lächerlich.

Gibt ja auch Ausnahmen...

http://www.sz-online.de/nachrichten/ungewoehnlicher-abgang-mit-ausladung-3433595.html (Archiv-Version vom 02.07.2016)

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Ich sterb' dann einfach und gut is'.

der tod kann in einigen fällen, das beste sein was einem passiert......

@kuno7

wurde verschoben, zufrieden? ^^

@kitthey

an guten tagen ist der tod nichts wovor ich mich fürchte, ich freue mich sogar darauf, irgendwie.

@Wortdieb

das hab ich heute in der zeitung gelesen, arghh.