supercasanova schrieb:Ein Gläubiger ist immer überzeugt von dem was er glaubt.
Hm...sehe ich etwas anders. Die meißten Gläubiger glauben blind, aus Bequemlichkeit, aber auch weil das woran sie glauben natürlich als "gut und richtig" empfinden. Eine Überzeugung kann ja nur entstehen, wenn der Glaube durch eigene Erfahrung aufgefüllt wird. Das stellt immer noch kein echtes Wissen dar, das für jeden nachprüfbar ist, sondern bleibt eine subjektive Erfahrung, die sich selbstverständlich irgendwann mal auch als Selbtstäuschung entpuppen kann. Blinden Gläubigern muss man doch nur 2-3 spitzfindige Fragen mit ähnlichen Inhalt stellen. Unterscheiden sich die Antworten stark in ihrem Inhalt, weiß man dass sein Gegenüber ein blindes Huhn ist, das ab und an mal ein Körnchen Wahrheit aufpickt. ^^
supercasanova schrieb:Das ist das Problem. Nun gibt es ja viele Arten von Glaubensrichtungen, wer ist nun im recht?
Alle sind im Recht und haben einen gemeinsamen Kern/Schnittpunkt der Wahrheit. In welcher Form diese Wahrheiten zum Tageslicht kommen liegt an der entsprechenden Kultur, Sprache und Zeit. Wenn man mal die 3 Weltreligionen vergleicht, dann findet man auf anhieb viele Gemeinsamkeiten. Nimmt man aber den Buddhismus oder gar Hinduismus dazu, dann fällts richtig schwer. Ich denke wenn man tief genug gräbt und sich damit auseinandersetzt findet man auch dort einen gemeinsamen Kern. Wenn Jesus, jener war von dem ich glaube was er war, dann hatte er eine tiefe Buddhanatur in sich, die bereits teil des menschlichen Kollektivbewusstseins war. Entstanden und tranzendiert 500 Jahre vor seiner Geburt. Er hatte Zugriff auf dieses Bewusstsein, hat es aber in seinen ihn bekannten Worten und vorhandenen Mitteln zum Ausdruck gebracht.
supercasanova schrieb:Stellt euch mal vor eure Zahnplombe empfängt eines Tages irgendein Bibelradio. Die Euphorie wäre selbstverständlich groß und ihr würdet die Nachricht überall hinaustragen. Würdet ihr dann wie vom Wind getragen glauben Gott würde zu euch sprechen? Wahrscheinlich. Hier gibt es Leute die Unterhaltungsvideos zu einem religiösen Manifest erheben.
Sehr phantastisch, aber nachvollziehbar. Das Mitteilungsbedürfnis wäre zunächst riesig. Schließlich hätte man dann das Gefühl für etwas "auserwählt" worden zu sein.
:D Das kommt natürlich auf die Inhalte an. Gott spricht durch jedes "Etwas", WENN man ihn darin sieht. Deswegen lege ich keinen Wert darauf das mir physisch irdendwelche Engel oder sonstigen phantastischen Wesen begegnen. Jene die an Engel glauben werden irgendwann welche sehen/projizieren. Ich sehe sie lieber im Menschen selbst, und nehme ihre Botschaften immer dankend an. Am Ende gilt immer: Welche Erkenntnisse kann man daraus schließen?
:) supercasanova schrieb:Eine Depersonalisierung/ das Verlassen des Alltagsbewusstseins ist durchaus möglich, ist nicht in Worte zu fassen usw., ABER die nachträgliche Interpretation ist das einzige was davon übrig bleibt, also durchgehend fehlerhaft und daher unsinnig. Taugt nicht als Beweis für ein Leben nach dem Tod und auch kein Punkt an dem man sich ausruhen kann.
Hm...dem muss ich auch widersprechen. Die ersten Interpretationen und Erklärungsversuche waren noch so abgehoben und kryptisch, dass ich aus heutiger Sicht darüber herzlich lachen kann. ^^ Jetzt, aus der Ferne betrachtet, 9 Monate später ist es viel einfacher in Worte zu fassen, weil die richtigen Worte für das Erlebte gefunden worden sind, da ich mich zuvor nie so intensiv mit all den Phänomen auseinandergesetzt habe. Ich weiß nicht wann die Menschen angefangen haben über Reinkarnation oder ein Leben nach dem Tod zu sinnieren, allerdings bin ich überzeugt, dass es die genialste IDEE war die der Menschheit zugefallen ist, denn Ideen aka Gedanken sind unsterblich. Das Universum ist aus einem Gedanken heraus entstanden, ebenso wie der heutige Mensch, der einen langen Evolutionsprozess durchlief und immer komplexer, immer mit mehr Ideen behaftet wurde. Und die Reise ist noch laaaaaaange nicht zu Ende. Ein Leben nach dem Tod hat im Übrigen jeder schon mal erlebt, der im Traum umgekommen ist. Wenn das kein Beweis ist, dann ist es sicherlich ein schönes Indiz, dass der Tod eine Illusion ist. ^^
supercasanova schrieb:Die Tatsache, dass mehrere Personen/ bis ein großer Prozentsatz der Bevölkerung (Hauptreligionen) ein Weltbild das unendlich verschieden sein könnte, immer auf die gleiche Art und Weise beschreiben sagt aus, dass es aus einer Quelle entstam die immer wieder kopiert wurde und deswegen logischerweise Parallelen aufweisen muss, nicht umgekehrt. Es muss nicht am Wahrheitsgehalt liegen, sondern die Überzeugung entsteht aus dem Gefühl der Dazugehörigkeit / dem Gefallen wollen in der Herde.
Ja, da stimme ich dir zu. Die große Frage lautet allerdings wo diese Quelle liegt, von wem wurde sie gespeist und wer hat alles davon gegessen?
Das berühmte Henne und das Ei Problem. Deswegen empfehle ich immer eigene Eier auszubrüten und dann selbst mal das Ei zu sein. Die Möglichkeit eines kollektiven Bewusstseins würde allerdings einiges erklären. Es komplett auszuschließen töricht. ^^