@Spöckenkieke Spöckenkieke schrieb:Ich habe dann aber mal aus deinen Links zitiert
Ja, und zwar aus nem Link zu jener Quelle, die ich als Quelle ausgeschlossen hatte.
Spöckenkieke schrieb:Da sind wir aber denke ich genau an dem Wort angekommen. Hier zwar nicht Vimana sondern Yanam aber genau wie Vimana übersetzbar. Das fliegen geht offensichtlich aus den Textzusammenhängen hervor und aus der Tatsache, dass wohl jeder Inder wusste was mit einem derartigen Wort gemeint war (zumindest haben diese Worte alle neben der Bedeutung Pferd und Wagen auch noch die Bedeutung Flugzeug). Sowas wie ein fliegende Streitwagenfestung. In Etwa sowas
Da sind wir nirgends angekommen. Unter "Festung" stellst Du Dir offensichtlich gleich irgendwas vor, das Großgebäudeausmaße hat. Wenn ein Streitwagen "Festung" genannt wird, ist eben nicht seine Größe gemeint, sondern seine Wehrhaftigkeit -
um die es verdammt nochmal im text ausdrücklich ging. Selbst die B17 wurde nicht deswegen "Flying Fortress" genannt, weil sie so groß war, sondern weil sie ne Menge Beschädigung wegstecken konnte, ohne abzuschmieren.
Aber wenn man ne Sache nicht aus deren Kontext heraus zu verstehen trachtet, dann denkt man sich halt jeden SAchei* hinztu "oh, Fortress, das muß also ein riesiges Gebäude gewesen sein, am besten city-groß!" Ich sags nochmal: schwer gepanzert, unkaputtbar -
STEHT DOCH DA! Wenn Du also verstehen willst, was mit "fortress" gemeint ist...
Yanam ist übrigens ein Reisegefährt mit Bodenhaftung (vehicule, fait d'aller). Klar übersetzen etliche das mit Flugzeug, denn von den antiken Indern ist es ja zu erwarten, daß die für sowas Alltägliches ein kurzes Wort haben und nicht was Zusammengesetztes, das beschreibt, worum es geht (wie Feuerwasser, Donnerrohr, eisernes Roß, um mal Indianerromantik zu bemühen).
perttivalkonen schrieb am 06.04.2013:Eben.
Das kam ja wohl ein bisserl zu früh. Aber ich erkläre es nochmals: Ein solcher festungshafter Streitwagen, dank göttlicher Herstellung sogar flugtauglich, der "schließt PS nicht aus". Aber: Er schließt aus, bei sowas auf PS
zu kommen! Jetzt verstanden?
Spöckenkieke schrieb:Das sehe ich etwas anders.
Ja, das merk ich schon die ganze Zeit.
Spöckenkieke schrieb:Und dennoch wird hier von Eisenfestungen gesprochen, die fliegen kann und sich augenblicklich an vielen Orten zugleich und dann wieder auf dem Berg, im Wasser und am Boden und im Himmel befindet.
Eben:
so wird das gerade nicht erzählt. So faßt Du es zusammen. So ist zum Beispiel das scheinbar gleichzeitige Anwesendsein an mehreren Orten keine Eigenschaft des Streitwagens, sondern eine Fähigkeit Salvas als Magier. Merkst Du den Unterschied? Du schusterst dem Gefährt "technologische Eckdaten" zu. Ich
LESE, WAS DA STEHT. Darauf kann ich nicht oft genug hinweisen.
Spöckenkieke schrieb:Du kennst ja die Idee von der falsch verstandenen Technologie
Ja, sie tritt bei jedem auf, der mit dieser These daherkommt. Denn einen Ort für Verstehensschwierigkeiten, die mit dem eigenen Kenntnisstand überbrückt werden gibt es ja definitiv: Wenn ein heutiger Mensch einen Text aus einer anderen Zeit und Kultur liest. Würden wir
hier ansetzen, würden wir
hier fragen, was wohl gemeint sein könne, das z.B. einem EvD als Ezechielfähre vorkommt - weil die
DamligenHeutigen es nicht besser wußten - wir hätten womöglich gar keine Präastronautik.
Spöckenkieke schrieb:in der die Menschen eben das beschreiben, was sie sehen aber nicht verstehen was sie sehen, bzw nicht erklären können, warum der Wagen fliegen kann.
Ja, und das hat sich doch im hiesigen Fall längst erledigt. Kannst Du Dir ein technologisches Gefährt vorstellen, das aus Eisen ist, fliegt, und mit dem man Städte angreift? Indem man gegen ein anderes solches Gefährt fliegt und mit Schertern aufeinander eindrischt?
Und komm mir jetzt bloß nicht mit "hinzugedichtet" - das lieb ich nämlich! Alles, was nicht zu dem gewünschten Ergebnis paßt, ist ausgedacht, nur das nicht, was man selbst ausgewählt hat, daß es gefälligst echt und technologisch ist. Wer zu B ausgedacht sagt, hat die Arschkarte, erst mal nachzuweisen, daß das nicht ebenfalls für A gilt.
Das ist die typische grenzwissenschaftliche Willkür des zielabhängigen mutwilligen Weglassens. Das ist wie mit Atlantis. Platos Inselreich wurde ja schon an allen möglichen Orten in der Welt lokalisiert, und wie wir wissen, nicht mal auf die Erde beschränkt. Und jeder Atlantisforscher beruft sich dafür auf irgendwelche Passagen aus Platos Timaios und Kritias, die so wunderschön zu seiner Lokalisierung passen. Aber er läßt dann ebenso andere Passagen, die nicht passen wollen, einfach aus. Das "Ergebnis", die Atlantislokalisierung, die hat der "Forscher" schon längst im Kopf, die hat er als Ziel und Ausgangspunkt seiner "Forschung". Und das, was als Ziel, als Ergebnis der Forschung erst herauskommen soll, die Lokalisierung von Atlantis, die ist von Anfang an das grundlegende Selektionsmittel bei der "Erforschung", welche Textpassagen denn "authentisch" seien und welche "hinzugedichtet".
Nichts anderes läuft hier. Da ist ein Streitwagen, eisern, wie ne Festung. Kann sogar fliegen, wurde schließlich von nem Gott gemacht. Unkaputtbar. Kann Hagel und Donnerkeile abschießen, man kann auch prima mit Schwert, Pfeil und Bogen, Speer von da kämpfen. Fliegt, wie der Pilot es sich denkt. Was ist das also? Das ist ein Streitwagen, eisern, wie ne Festung. Kann sogar fliegen, wurde schließlich von nem Gott gemacht. Unkaputtbar. Kann Hagel und Donnerkeile abschießen, man kann auch prima mit Schwert, Pfeil und Bogen, Speer von da kämpfen. Fliegt, wie der Pilot es sich denkt. Und wenn man mehr wissen will, was das ist, dann beschäftigt man sich noch mit der Zeit und Kultur, in der der Text entstand, kriegt noch was über mythologische Vorstellungen, antike Wagen- und Kampfarten raus usw. usf.
Wo kommt da nun die PS ins Spiel? Doch nur, indem der Leser a) PS darin haben will und b) "es nicht besser versteht (sich also nicht mit der Kultur beschäftigt) und deswegen das Nichtverstandene mit seinem eigenen Kenntnishorizont auffüllt.
Ja, es ist ja nicht mal aus dem Text zu entnehmen, daß der Tradentenkreis, der die Geschichte überliefert hat, bis hin zum ersten Schreiber, von einem Augenzeugenbericht ausgehen. Selbst das wird ja einfach mal hinzugedichtet, daß es da wen gegeben hat, der was gesehen hat - einen fliegenden Streitwagen - und das nun mit seinem Wissen erstmals in Worte fassen mußte.
Eine PS-These, die auf diese Weise aufgestellt wird, hat keine Chance, von mir im Vorfeld überhaupt ernstgenommen zu werden. Sieht die Fachwelt ebenso. Mit dieser Herangehensweise kann ein Hotellier 40 Jahre lang vom Bücherschreiben leben, weil es für sowas immer ein ungeschultes Publikum geben wird.
Spöckenkieke schrieb:Aber wenn ein Gefährt an vielen Orten gleichzeitig oder augenblicklich an verschiedenen Orten ist, können wir ja mal eine uns unbekannte Technologie annehmen, die sowas bewerkstelligt. Wir dürfen ja nicht den Fehler begehen, dass die Alientechnologie so ausschaut wie unsere. Damit haben wir keinen Beweis aber ein Indiz für die PS-Theorie.
Ja klar, Salvas magische Fähigkeit ist ein Indiz dafür, daß das, was er mit seinen magischen Fähigkeiten mehrfach erscheinen läßt, ne unbekannte Technologie sei. Weil der Zauberer ein Kaninchen aus dem Hut zaubert, ist es womöglich (Indiz) kein Kaninchen, sondern eine uns unbekannte Lebensform? Wenn Du das über den Magier sagen würdest, ok, dann würd ich Dir meine Potterbücher schenken. Aber was hat das verzauberte Objekt damit zu tun?
Ach richtig, ich vergaß, daß es am Magier lag, ist ja "hinzugedichtet".
Spöckenkieke schrieb:Na, wenn es dir bekannt ist, dann sag mal was für ein Objekt das ist.
Es steht doch da, wer es gemacht hat, was es ist und kann, für wen es gemacht wurde, wie es eingesetzt wurde. Was willst Du denn noch wissen, damit es nicht mehr "unbekannt" ist? Muß J.K. Rowling erklären, wie Magie funktioniert, damit Du akzeptierst, daß Harry Potter ein Mensch ist?
Spöckenkieke schrieb:Nun, ich würde sowas nie sagen, wenn es nicht schon passiert wäre.
Soso. Wollnwa doch mal sehen:
Spöckenkieke schrieb:Du ich hab da vor kurzem jemanden getroffen, der das gemacht hat. Er hat gesagt, bei den Cherubimen wäre das so und dann muss das auch bei den Vimanas so gewesen sein.
Das nehme ich Dir jetzt langsam übel.
Am 27.08.2013 um 20:23 schrieb ich über die Vokabel Vimana und die religionsphänomenologische Herleitung des Göttergefährt dieses Namens aus besagtem Himmelsphänomen.
Beitrag von perttivalkonen (Seite 55)Am 28.08.2013 um 10:05 schrieb ich dann was über Cherubim und deren Herleitung. Und über nichts anderes. Kein mal erwähnte ich Vimanas oder so. Habe nirgends, an keiner Stelle gesagt, weil Cherubim Wolken sind, müssen Vimanas ebensolche sein. Das war nicht das Thema, sondern, wie kann etwas Wolke sein, wenn es doch gar nicht so "aussieht" (nicht viel gemein haben). Kann, war meine Antwort. Ich hab nicht A mit B bewiesen, sondern ich habe einen Einwand gegen A abgewiesen mit dem Beispiel B.
Spöckenkieke schrieb:Hand aufs Herz Perrti, ist das eine Fehleinschätzung von mir, oder ist es wirklich so, dass du mittlerweile keine PS Indizien mehr gelten lassen kannst, aus Prinzip?
Ich konnte es noch nie, und zwar aus dem Prinzip, wie ich es oben erklärt habe. Inhaltliche und formale Stichhaltigkeit einer These. Nachvollziehbarkeit usw. Das hindert mich dennoch nicht daran, mich inhaltlich mit diversen PS-Thesen auseinanderzusetzen. Der präastronautische Ansatz hingegen, den hatte ich ganz am Anfang mal grundsätzlich abgelehnt, dann jedoch als Ansatz akzeptiert, als Grundannahme, der es nachzugehen lohne bzw. der nachzugehen nicht verrückt ist oder aussätzig machen soll. Aber die einzelnen Thesen? Das ist was anderes, da wird mehr oder wenig heftig gestümpert, gepfuscht, und zuweilen gefaked/gelogen. Am saubersten find ich noch das mit den Goldfliegern -. weil man da kaum mehr als "sieht aus wie" sagen kann und wir den Kontext schlicht nicht kennen. Ist schon mal der Vorteil, daß ich niemandem übel nehmen kann, den Kontext zu ignorieren...
Spöckenkieke schrieb:Was wäre für dich ein akzeptables Indiz für die PS?
Ein Augenzeugenbericht. So wie bei Hesekiel. Nur eben, daß der Augenzeuge erzählt, er habe da was gesehen, das er nicht verstehe. Wenn der Zeuge aber erzählt, daß der Fahrer Gott ist, die Zugpferde Cherubim, der Thron auf dem Himmel steht, die Kutsche zum Tempel fährt und der Kutscher in den Tempel rein geht, und außerdem gibt der Besucher Botschaften, die so religiös und israelspezifisch sind wie nur irgendwas, dann tut mir leid, dann ist nichts, aber auch gar nichts "
out of place". Was es aber sein muß. Und zwar richtig out of place, nicht nur, weil der, der etwas für "out of place" hält, gar keine Ahnung über den "place" hat. Also die frühneuzeitliche Sichtung über die Himmelsschlacht (Bern?), die find ich noch am spannendsten, wiewohl die mehr mit Ufologie denn mit Präastronautik zu tun hat. Was da als Himmelsphänomen beschrieben wird, all die Details, das hat weder was mit bekannten Himmelsphänomenen zu tun noch mit einem Symbolismus der damaligen Zeit, mit dem der Augenzeuge irgendwelche Botschaften vermitteln wollte.
Von "naja, vielleicht hat der Hesekiel ja ein Ufo gesehen, beschrieb es eben nur vollständig mit Elementen seiner Kultur und Zeit, sodaß es nicht als "out of place" auffällt", von so etwas halte ich nichts. Sämtliche Details
sind erklärlich, also gibt es keinen Grund, dahinter Unerklärliches zu vermuten. Und erledigt is! So hab ich wissenschaftliches Arbeiten kennengelernt, und ich habe begreifen gelernt, wieso das sinnvoll ist, die kürzeste vollständige Erklärung für das zu halten, das der "Wahrheit" am nächsten kommt (der wissenschaftliche Occam).
Ich glaube. Und als gläubiger Mensch setze ich mich über eben dieses Prinzip bewußt hinweg, und auch dies heiße ich gut und sehe die Sinnhaftigkeit darin. Aber sollte ich meinen Glauben diskutieren, meinen Gott zur Debatte stellen, müßte ich mich eben wieder auf Occam und Co stützen. So gestehe ich der PS zu, einen Ansatz zu verfolgen wie ein gläubiger Mensch sein Glaubensbild von der Welt. Aber wenn es um Diskussionen zu konkreten Thesen geht ---> Occam.
Spöckenkieke schrieb:Ich sehe noch ein großes Problem mit den Übersetzungen. Selbst die beiden aufeinander verweisenden Übersetzungen der Vedabase.com und bhagvata.com geben für ein unden selben Satz eine erheblich unterschiedliche Übersetzung
Und ich sehe es gerade als einen großen Vorteil an. Hab kürzlich einen Onlinekoran im Net gefunden, mit arabischer Umschrift in lateinischen Buchstaben, mit einer englischen Übersetzung und sechs deutschen, versweise untereinander - was hab ich mich gefreut! Ich kann kein Arabisch, aber so kann ich doch wenigstens besser mit der Übersetzung umgehen, den Ausgangstext besser erfassen. Oft ist es die Summe der durch die verschiedenen Übersetzungen anklingenden Aspekte, welche ein Ausgangstext auszudrücken "beabsichtigt". Mitunter merke ich, daß fünf Übersetzungen ziemlich zusammengehen, aber die sechste versucht, mir ein'n vom Pferd zu erzählen. Da ich selber zahlreiche Texte übersetzt habe, griechische, hebräische vor allem, habe ich auch ein wenig Gespür für solche Unterscheidungen, wann eine Übersetzungsversion einen weiteren Aspekt desw Textes vermittelt, und wann der Übersetzer hier eigene Vorstellungen einfließen läßt. Aber auch als Laie kann man das gut genug lernen, daß ein Versionenvergleich sinnvoller ist als nur mit einer Übersetzung zu arbeiten.
Wichtig dabei ist: Eine Vielzahl von Übersetzungen ist kein Steinbruch, aus dem ich mir die schönsten Brocken herausbrechen kann.
Pertti