Russische Nobelpreisträger wirklich die Erfinder?
08.10.2010 um 14:28
@smokinggun
dadurch, dass du ständig behauptest es beweisen zu können und mir Sachen unterstellst die ich behauptet hätte, was nachweislich nicht stimmt, wenn du alles richtig durchliest, wirst du für mich auch nicht glaubwürdiger.
Und übrigens vielen Dank für deinen eingestellten link, der außerordentlich interessant ist und meine Theorie nur noch mehr untermauert. Deshalb hier ein paar Auszüge:
Physiker die Graphen erforschen, werden nicht mit den Erkenntnissen [die von 1961] von Hanns-Peter Boehm vertraut sei, denn er ist nur unter den Chemikern bekannt. Er muß überrascht gewesen sein, als er von dieser Entdeckung [der Physiker 2004] erfahren hat.
Zu diesem langen Artikel nun Kommentarauszüge von Personen, ich nehme an mit höherem Wissen in Chemie oder Physik:
Ed sagt im Dez. 2009:
Es wird Zeit, dass diese Arbeit [die Arbeit an Graphen von der Wissenschaft = Chemie und Physik] anerkannt wird!
die heutige Hysterie bzgl. der Graphenforschung hat die umfangreichen Vorarbeiten einer großen Anzahl von ehem. Forschern an den Rand gedrängt und ließ diese bisher weder wirtschaftlich noch gesellschaftlich daran teilhaben. Während heute Medaillen dafür verliehen werden, wurde die Arbeit von Boehm übersehen (er hatte bereits 10 Jahre vorher diese Entdeckung für sich beansprucht! ) Während Böhm der erste war der Graphen isolierte, kamen danach bis heute 2004 viele Forscher, die mit Graphen arbeiteten. Wie Böhm scheinen sie genauso an den Rand gedrängt worden zu sein und zwar vom "Riesen" der aktuellen Forschung.
Ich habe einige sehr wichtige Forscher sagen hören, dass die zeitliche Bestimmung der Entdeckung von Graphen "Politik" ist. Diese Erklärung schmerzt, weil dadurch jemand, der sein Leben dieser Arbeit geopfert hat einfach übersehen wird. Geschichte ist Geschichte und nicht Politik! Ich kann garantieren, daß würde die Bevölkerung davon wissen, die "Politik" ein anderes Lied singen würde. Wenn bekannt werden würde, dass bisher ignoriert wurde was jetzt wiederentdeckt wird und dass Newcomern dafür Auszeichnungen übergeben werden.
Fragen sie mal die Indianer wie sie sich jedesmal fühlen, wenn man ihnen sagt, Amerika wäre von Columbus entdeckt worden. Die wissenschaftliche Gemeinschaft sollte beschämt sein wegen ihr kollektiven Verhaltens!
Carbofilliac 8. Dez. 2009:
Ich bin Postdoktorand und hoffe meine Arbeit an Kohlenstoff-Nanoröhren bzgl der Graphen Forschung in Kürze beginnen zu können. Ich habe die Graphen - Diskussionen in den vergangenen Jahren mit großem Interesse verfolgt. Vor seiner Entdeckung im Jahr 2004 wurde davon ausgegangen, dass Graphen nicht im freien Zustand existieren kann, instabil ist in Bezug auf die Bildung von gekrümmten Strukturen wie bei Ruß, Fullerene und Nanoröhrchen. In der Tat hatten Physiker bisher theoretisch seine Existenz als eine Frage des Prinzips bezweifelt und experimentelle Physiker hatte zuvor versäumt, es zu produzieren. Die Entdeckung 2004 von Graphen in Manchester wurde von mehreren Forscherteams überprüft und ist mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet worden und größere werden folgen.
Folglich ist es klar, dass die Graphen-Filme, die Boehm fand kein freistehendes Graphen sind, da es in einer verdünnten alkalischen Lösung vorkommt (damit sind sie im besten Fall frei schwebende, nicht freistehend, und wenn Sie den Unterschied nicht wissen, versuchen sie auf dem Wasser zu gehen, denn das haben nur wenige bisher geschafft!). Auch die Elektronenmikroskopie zeigt an, dass dort wahrscheinlich Monoschichten existieren (in den optischen Messungen von 2004 ist nicht unbedingt sicher, dass es sich dabei um Monoschichten handelt).
Vielleicht hätte der Boehm Artikel im Jahr 2004 angeführt werden sollen, nur der Vollständigkeit halber. Allerdings war dieser damals in einer obskuren Zeitschrift veröffentlicht, in einer obskuren Sprache, vom Entdecker selbst verfaßt. Der Titel des Papiers wurde "dünnste Kohlenstoffschichten" genannt. So ist es wohl darauf begründet, dass in der Literatur-Suche bzgl. "elektrischer Feldeffekte in atomar dünnsten Kohlenstoffschichten", dieser untergegangen ist? Auf jeden Fall soll diese "Revolution" nicht von der Entdeckung des freistehenden Graphen auf Siliziumdioxid im Jahr 2004 ablenken.
Hermann the German am 8. Jan 2010:
Vielleicht hatte Boehm nicht wirklich "frei" Graphen isoliert, aber hier haben wir das Hauptproblem: Ich denke, die Definition von Graphen wurde in den letzten Jahren verdreht.
Aksay und PrudÂ'homme in Princeton, zögern Sie nicht damit zu fordern, daß ihre Materialien, abgeleitet von Graphitoxid, Graphen genannt werden. Wenn dies von der wissenschaftlichen Gemeinschaft akzeptiert wird, muss auch akzeptiert werden, dass Böhm sein Graphen bereits im Jahr 1961 isolierte, stellte er sein Graphen doch in einer identische Weise her. Das ist genau das gleiche Material. Geim isoliert ein reines Graphen, dass nur auf einem anderen Weg hergestellt wird. Es ist alles nur eine Frage der Definition!
Mobi am 5. Januar 2010 an Carbofilliac:
Carbofilliac, ich glaube, Graphen war 2004 lt den Science Papier noch nicht frei und war da nur auf Silizium-Wafern möglich. Natürlich folgte bald später in der Manchester-Gruppe die Veröffentlichung des frei stehende Graphens. Es gibt Argumente, die die Frage aufwerfen, wer Graphen zuerst entdeckte?! Allerdings, eine andere Frage sollte sein, wer schafft den besten Beitrag im Hinblick auf die weitere Graphen-Forschung? Dies ist die Frage, folgliche Antwort und ich denke, wir werden es erst genau wissen, wenn dann in Schweden jemand dafür einen Preis verliehen bekommt.
John VD 19. Jan.2010:
Ich habe den u.g. Kommentar bereits schon einmal gepostet. Vielleicht habt ihr auch (die etwas andere Version) auch nicht erhalten. Wenn ihr Sachen blockiert, die ihr nicht hören wollt, ist das auch ok für mich.
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Laßt uns ehrlich sein: Vor Mancherster un Columbia Natures kümmerte sich niemand um Graphen (und wie vor kurzem erklärt, sogar vom Autoren nicht und das seit 1961). Natürlich sollte Boehm enttäuscht darüber sein, dass er gekonnt hätte aber es nicht geschafft hat sich weiter damit zu befassen - sich weiter ein Bild zu machen. Es ist Geims Papier das herausstellt welche Möglichkeiten Graphen aufweist und welche Vermarktungsmöglichkeiten eingeleitet werden können, mit all den wunderberen mechanischen und elektronischen Eigenschaften. Im Nachhinein weiß jeder, dass Graphen in jedem Bleistiftstrich steckt. Selbst wenn Geim nicht Graphen entdecken wollte, hat er auf jeden Fall eine große Sache entdeckt. Und all seine Kritiker wissen das auch. Was mich angeht, entdeckte er zumindest ein wunderbares Material. So ist es auch gut genug für viele Gremien die ihm Preise für diese Entdeckung (einiger Eingebungen) von Graphen geben.
Asger iam 19. Jan. 2010
das ist ein interessantes Papier (Forschungsergebnisse Boehm). Allerdings würde ich nicht für selbstverständlich erachten, dass Graphen damals dort beobachtet wurde. Hier unten sehen sie meine Analyse des Papiers. PS: ich arbeite mit einem Transmissionselektronenmikroskop (bei dem Proben in Elektronen durchleuchtet werden):
...Fazit: Es ist ein schönes Papier, stellt aber nicht die Beobachtung einer einzigen Schicht Graphen dar. Nicht die Schuld des Autoren, sondern aufgrund der verwendeten Instrumente vor 50 Jahren.
Mike antwortet Asger am 19. Jan. 2010
Ihr Punkt, bzgl. tech. Einschrängung der Zeit sind gut getroffen, auch wenn ich sicher kein Experte bin. Bleibt zu erwähnen, dass zwar die Techniken in den letzten Jahren verfeinert wurden, dennoch bleibt Boehms Schlussfolgerung gültig. Aus Böhms Probenvorbereitungen ist bekannt, dass einzelne Blätter aus Graphenoxid reduziert wurden und um es mit meinem Wissen wiederzugeben, konnte er dies zum ersten mal mit einigen experimentellen Beweisen belegen. Er wurde so zu einer wichtigen Figur in der Geschichte des Graphen und ich erahne, dass seine Beiträge einfach von Nicht-Chemikern (Physikern) bisher einfach übersehen wurden.