Smiler schrieb:Woher stammen deine Zahlen zur Dauer eines theoretischen Transport von Gestein zwischen den Planeten?
Aus Angaben zu irdischem Impaktgestein, welches von anderen Himmelskörpern des Sonnensystems stammt. Bevorzugt Marsgestein.
Smiler schrieb:Da nach meinem Wissen der Übergang von unbelebt zu belebt noch nicht gelöst ist, halte ich Aussagen was nach einem Zeitraum n als Ursprung für Leben noch geeignet ist für gewagt.
Dein Ernst jetzt? Weil Du etwas nicht weißt, sind anderer Leute Aussagen zu diesem Thema gewagt? Weio!
Leben ist nun mal ein Ablaufen von Prozessen (Stoffwechsel, Reaktionskreisläufe etc.). Ein Aussetzen jeglichen Prozesses ist gemeinhin das, was wir "Tod" nennen. Wir kennen nun durchaus verschiedene Formen der Verlangsamung von Prozessen, gar in Exremfällen ein komplettes Aussetzen in Teilen eines Organismus, sogar des ganzen Organismus. Doch ist dies keine normale, grundlegende, algemeinverbreitete Fähigkeit von Leben, sondern eine Ausnahme, eine erst im Verlauf der Evolution hervorgebrachte Fähigkeit einiger Lebensformen. Und bis heute kennen wir nur solche Lebensformen, bei denen diese "Erstarrung" nur eine begrenzte Zeit möglich ist, ohne daß der Organismus komplett abstirbt. Dabei gibt es durchaus verschieden lange Zeiträume bei verschiedenen Lebensformen. Aber nach ein paar tausend Jahren ist auch bei den längsten Starre-Wundern Schicht im Schacht.
So fanden sich im nordsibirischen Permarost zahlreiche wenige Jahrzehntausende alte Pflanzensamen in so perfekter Konservierung (oft von Tieren in Eichhörnchenmanier gesammelt und vergraben), daß immer wieder mal versucht wurde, einige davon zum Keimen zu bringen. Im Jahr 2012 ist dies schließlich sogar gelungen, mit 31.000 Jahre altem Kernmaterial. Jedoch nur, indem sie statt der Samen die sogenannte "Plazenta" der Samen nahmen (ein feines Gewebe, mit dem die Samen am Fruchtkörper befestigt sind und über das sie bis zur Ausreifung als Kern ihre Nährstoffe aus dem Fruchtkörper beziehen). Hier entnahmen sie einzelne Zellen und brachten diese zur Zellteilung und zur Ausbildung einer ganzen Pflanze, welche dann sogar blühen und Samen produzieren konnte. Eine Sensation, ohne Zweifel; aber in der Natur entsteht auf diesem Wege keine neue Generation.
Wir können selbstverständlich nicht aussagen, daß die längste Periode, die eine irdische Lebensform in völliger Starre lebensfähig bleibt, zugleich die Obergrenzeallen Lebens sein müsse. Dennoch können wir aus der Häufigkeitsverteilung, wie viele Lebensformen nach einer Woche Starre absterben, wie viele nach einem Jahr spätestens endgültig tot sind, wie viel es zehn Jahre gerade noch so aushalten, bei wie vielen es nach hundert, tausend, fünftausend Jahren vorbei ist mit der Keimfähigkeit... immerhin abschätzen, wie die Wahrscheinlichkeit zur Wiedererweckung mit derZunahme des Zeitraums rapide absinkt. 50.000 Jahre liegen dabei bereits außerhalb einer noch "real" zu nennenden Wahrscheinlichkeit. Aber wir sprechen hier von Millionen von Jahren, eben z.B. fünfzig Millionen.
Und das ist nicht mit Nichtwissen argumentiert, sondern mit Empirie, mit Fakten. Und einem sehr wohlwollenden Zuschustern von hypothetischen Zeiträumen, die weit über dem liegen, was all unsere Erfahrung als Obergrenze anzeigt. Und dennoch liegen 50 Millionen Jahre so dermaßen weit darüber. Daß es wahrlich nicht gewagt ist zu sagen "no way!"