perttivalkonen schrieb:1) Das Grundsätzliche war nicht das mit der Kränkung. Du hast mir BioGenEthiker vorgehalten, weil der wasgemacht hat? Weil der das Interesse der anderen behauptet hat, was meinem Verweis auf "erhoffen statt voraussetzen" entgegenlief. Dies, und - vor allem - der Arroganzvorwurf bei bestimmten Annahmen war das Grundsätzlichere.
Ist natürlich recht bequem, das Grundsätzliche im Nachhinein zu definieren.^^
Ergibt nur wenig Sinn, denn das Thema um BioGenEthiker war eigentlich erledigt, indem du mir indirekt recht gabst mit dem Hinweis den Vorwurf aber nur an ihn zu richten. Mein Fehler war dann den Begriff Vorwurf danach aufzugreifen, aber in einem anderen Kontext. Das habe ich dir dann aber auch auf deine Nachfrage hin gesagt:
Beitrag von vincent (Seite 488)Dennoch behauptend, ich würde den vermeintlichen Widerspruch deiner Aussagen zu meinen, der mir immer noch ein Rätsel ist, damit wegwischen wollen.
Dein Verweis auf das Erhoffen habe ich nirgends in Abrede gestellt und auch nicht behauptet, dass es arrogant wäre.
perttivalkonen schrieb:2) Von der Freudschen Kränkung sprachst Du zwar, aber bezogen auf den Aspekt, um dessentwillen ich den einbrachte, war Dein Einwurf irrelevant.
Tja, das mag sein, dass du einen anderen Willen hattest, als du dich auf den Aspekt bezogen hast. Ich habe aber den Aspekt daraus entnommen, der mir wichtig schien in der Streitigkeit um die Arroganz-Frage. Schließlich war das das (Meta-)Thema. Und eine Narzisstische Kränkung kann nur jemand erfahren, der narzisstisch und damit auch arrogant ist.
perttivalkonen schrieb:Mir ging es schließlich darum, daß die Annahme der irdischen Einzigartigkeit von Leben nicht per se arrogant und ein eventuelles Eskommtanders nicht per se eine Kränkung dieser Annahme ist. Im Gegenteil dürfte heute vermehrt unter den Annahmen der Nichteinzigartigkeit der belebten Erde jene Einstellung zu finden sein, die im Falle, daß es anders kommt, gekränkt würde.
Dafür aber kannst du dich eben schlecht auf die Kränkung berufen, sondern auf Monod. Wohingegen ich erwiderte, dass auch eine depressive Stimmungslage einer arroganten nicht widersprechen muss. Man kann durch die Tatsache, noch keine anderen Lebewesen entdeckt zu haben, gleichzeitig Hochmütig, Arrogant sein und traurig, depressiv verstimmt. Das ist kein Widerspruch. Wie genau es Monod meint, weiß ich nicht, was ich auch schrieb.
Wie die meisten Menschen heute darüber denken, ist eigentlich auch gar nicht der Punkt. Das kann durchaus sein, dass sie gekränkt wären. Meine eigentliche Aussage bezog sich ja auch nur auf diejenigen, die eben an die Einzigartigkeit glauben. Die Menschheit an sich habe ich nur ins Spiel gebracht, als es um die Aussage ging, dass man sich und die Erde für etwas Besseres hält als einen x-beliebigen unbelebten Planeten.
Beitrag von vincent (Seite 486)Du hast den Begriff dann selbst nochmal ins Spiel gebracht (Kränkung) um ihn mir dann in dem BioGenEthiker Kontext vorzuwerfen..^^
perttivalkonen schrieb:3) Vielleicht beendeste Deinen Satz ja noch.
Welchen?
Deine Ausführungen zu der Mengenlehre hättest du dir nun wahrlich sparen können. Der Widerspruch in deiner Aussage ist mir klar, mir ist aber nicht klar, wo du so etwas von mir gelesen haben sollst. Ich schrieb nirgends etwas davon, dass die Annahme, wir wären nicht allein, arrogant wäre.
Also, zum einen haben wir, daß Du der Behauptung von Arroganz zustimmst für die Annahme, wir wären allein im Universum. Monod nun nimmt dies für die Annahme an, daß wir nicht allein wären. Daraufhin DU:
vincent schrieb:
die Folge des depressiven Gemüts sehe ich dennoch nicht als unvereinbar oder widersprüchlich zu meinen Ausführungen
Also siehst Du keinen Widerspruch, wenn Du Monod zustimmen würdest.
Nein, eben nicht. Wieso auch? Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Beispielsweise, du bist in deinem persönlichen oder Berufsumfeld von irgendwelchen Nieten umgeben, die dich kaum verstehen. Ist es möglich, dass du irgendwann leicht unglücklich verstimmt wärst? Schließt das aus, dass du arrogant sein kannst?
Nein, das eine schließt das andere nicht aus.
Ich denke eher, dass genau das der Grund für die leicht nihilistische angehauchte Anschauung ist. Da draußen ist wohl leider nichts. Schlimmer noch, es wird immer weniger; wir entfernen uns in ein dunkles Nichts.