@PHK PHK schrieb:Aber warum schreiben die dann was von "widerlegt" in der Überschrift?
Auch (populär)wissenschaftliche Publikationen lieben reißerische Vermarktung, das sichert größere Beachtung. Bis heute wurde noch fast jeder Homininenfund als den bisherigen Stammbaum revolutionierend ausgeschrien. Mach was dagegen...
perttivalkonen schrieb:
Kommt auf, welche Du meinst.
Nein, darauf kommts eigentlich nicht an.
Evolution heißt ungefähr soviel wie "Entwicklung" - also Veränderung.
Und daraus entstehen praktisch die zwei entgegengesetzten Möglichkeiten von "veränderlicher Evolution" und "fertiger, sich nicht verändernder, Schöpfung" ... wobei es als dritte Lösung auch noch die sich "verändernde Schöpfung" geben könnte ...
Und schon sophisterst Du wieder. Ich sagte im Anschluß auch noch, welche zwei z.B. zur Auswahl stünden, die Evolution der stellaren Objekte oder die Evolution des Lebens. Wovon Du jetzt sprichst, als "Entgegnung" zu meiner Frage, hat nichts damit zu tun. Und Dein Exkurs zum Spannungsfeld Evolution-Schöpfung, so gut er durch den Verweis auf das alternative Schöpfungsverständnis auch ist (das muß ja auch mal gesagt werden), führt nur noch weiter weg.
perttivalkonen schrieb:
Evolution des Lebens? Hmmm, ja, da stimm ich zu, die gibt es überall, wo es Leben gibt, welches Merkmale vererbt.
Das ist doch mal ein Wort.
Ich fürchte, Du hast nicht ganz verstanden, was ich da gesagt habe. (Eigentlich hoffe ich es, da die Alternative noch dööfer wäre.) Mit anderen Worten: Sollte es nur auf der Erde Leben geben, dann gäbe es auch nur auf der Erde eine Evolution des Lebens.
PHK schrieb:Na was ist sie denn dann, wenn nicht "Entwicklung"?
Na wenn Du das Wort "Evolution" so inflationär verwenden möchtest, daß damit alles benannt werden kann, sodaß die inhaltliche Füllung dessen, was Evolution ausmacht, gegen Null geht, bitte, dann ist Biogenese auch Evolution.
PHK schrieb:Eine "biochemische Kaskade" ist doch wohl eine "Entwicklung". Oder nicht?
Jede Veränderung von einem Zustand A zu einem Zustand B kann so genannt werden. Evolution im engeren Sinne, z.B. als Evolution des Lebens, meint durchaus etwas Spezifisches. Etwas, bei dem die Entwicklungsrichtung durch Mechanismen gesleitet wird. Das ist bei der Biogenese nicht der Fall. Das ist selbst bei der Evolution des Universums nur noch sehr bedingt so, auch wenn sich hier der Begriff Evolution durchaus durchgesetzt hat.
perttivalkonen schrieb:
fängt der nächste "Versuch" wieder bei Null an,
Nein. In der Chemie bzw. Biochemie gibt es sowas wie "bevorzugte Reaktionen und Verbindungen". Soll heißen: Nicht jeder Stoff reagiert mit jedem freiwillig, wenn er nicht muss. Das bedeutet, dass manche Vorstufen stabil erhalten bleiben, andere nicht - eben Evolution ...
Du kennst die für die Biogenese vorgeschlagenen Ablaufketten gar nicht, was? Das, was Du hier anbringst, hat damit nämlich nichts zu tun.
perttivalkonen schrieb:
Da werden keine Etappensiege vererbt, die dem nächsten Mal den Anlauf erleichtern.
Doch, genau so ist es.
Definitiv: Du weißt es wirklich nicht, was für Abläufe in der Biogenesedebatte verhandelt werden. Kurzes Beispiel: 1) biochemische Molekülverbindungen reichern sich an. 2) Peptide bilden eine Doppelmembran und schließen verschiedene dieser Molekülverbindungen ein. 3) Die Molekülverbindungen werden bzw. bleiben chemisch aktiv und interagieren mit der Umwelt durch die Membran hindurch. 4) Eine chemische Reaktionskette einer Verbindung sorgt für die Reproduktion des von der Membran umschlossenen Potpourries der Verbindungen, schließlich auch für die Vermehrung der Membran. Sollte solch eine Ereigniskette nur bis 3 kommen, nicht aber bis 4, dann endet der Biogeneseprozeß mit dem protpbiologischen Ende des entstandenen Systems auf Stufe 3. Der nächste Versuch fängt jedoch nicht gleich bei Punkt 3 an, sondern kehrt zurück zu Punkt 1. Geht gar nicht anders. Erst wenn Punkt 4 erreicht ist, gibt es einen "Vererbungsmechanismus", der es erlaubt, daß alle "Nachkommen" da weitermachen können, wo der "Vorfahr" aufgehört hat.
PHK schrieb:Hier liegst Du jetzt wieder richtig: Die Voraussetzungen müssen stimmen, sonst gehts nicht.
Komisch. Als ich genau das geschrieben hatte incl. des Verweises, daß unser Universum lebensarm sein könnte, wenn es viele Bedingungen und geringe Einzelwahrscheinlichkeiten der Bedingungen gibt, da kamst Du mit dem Widerspruch, daß Evolution schließlich überall gelte, es also Leben neben dem unseren geben müsse. Jetzt stimmst Du mir aber doch zu: nur da, wo die Bedingungen stimmen. Und wie ich sagte: sie können x-mal pro Galaxie stimmen, sie können aber auch nur einmal pro Universum stimmen, wir wissen es nicht. Mithin sagst Du jetzt, daß Dein Einwand nicht berechtigt war. Danke.
PHK schrieb:Aber beim Leben können die Voraussetzungen seeeehr unterschiedlich sein (was man ja an den unterschiedlichen Lebensbereichen auf der Erde sehen kann) ... was eine relativ hohe Wahrscheinlichkeit seiner Entstehung unter sehr unterschiedlichen Voraussetzungen zur Folge hat ...
Du vergleichst gerade die Möglichkeiten bereits bestehenden Lebens, sich an unterschiedliche Bedingungen anzupassen, damit, daß Leben zur Entstehung seiner selbst bestimmte Bedingungen benötigt. Das funzt nicht.
PHK schrieb:Die früheren Menschen hatten aber (nur so zum Beispiel) keine Diamantschleifscheiben um deren Spuren in ihre Standbilder zu schneiden ... gemacht haben sie es trotzdem irgendwie ...
Korrekt.
perttivalkonen schrieb:
In beiden Fällen war es das hier.
Akzeptiert.
Ich geb die Hoffnung ja nicht so schnell auf...
Pertti