galaxia1 schrieb:Wer glaubt, das wir die einzige intelligente Lebensform im ganzen Universum sind, dem ist eh nicht mehr zu helfen
Wieso muß eine solche Auffassung gleich diffamiert werden?
Von all den hundert(en) Milliarden Sternen unserer Galaxie leben etliche (die großen) nicht lang genug, als daß sich dort auf eventuellen Planeten Leben entwickeln könnte, gar höheres, gar intelligentes. Andere existieren zwar lang genug, doch sind sie so klein, daß die Habitable Zone ebenfalls so klein ist, daß hiesige Planeten bald in gebundene Rotation geraten, was Leben extrem erschwert und höheres Leben wahrscheinlich ausschließen dürfte. Die meisten Exoplanetensysteme sind "staubig", d.h., in ihnen findet nicht wie bei unserem System ein "Großreinemachen" des interplanetaren Raumes am Anfang der Planetenexistenz statt. Daher ist die Gefahr, daß die Planeten stets und ständig auch von größeren Asteroiden getroffen werden; ungleich höher als bei uns. Während bei uns nur wenige große Klumpen die Erde bombardiert haben, sodaß hier das Leben immer wieder Zeit hatte, die vernichteten Lebensformen zu ersetzen und die Evolution weiter voranzutreiben, landen dort lebenlöschende Trumms in solch schneller Abfolge, daß die Evolution nicht die Zeit findet, den angerichteten Schaden wieder aufzuholen, bevor dann der nächste Trumm runterkommt. Eventuelles Leben würde da immer auf dem Niveau von Einzellern, allenfalls simplen Vielzellern (Schwamm & co.) stagnieren. Wichtig ist für das höhere Leben auf der Erde die Stabilität der Planetenausrichtung. Unsere Achse wird durch unseren Mond stabilisiert, daher kommt es nicht zu solchen radikalen Achsverlagerungen wie beim Mars etwa. Käme es dazu, würde das höhere Leben ebenso radikal von unserem Planeten ausgelöscht. Nun ist - abgesehen von den Zwergplaneten - die Erde der einzige Planet unseres Systems mit einem Mond, der auch nur annähernd in die Nähe der Einprozentmarke der Masse des Planeten kommt. Wie es scheint, ist das System Erde-Erdmond die Ausnahme, nicht die Regel.
Und so gibt es zahlreiche Faktoren, die erfüllt sein müssen, damit Leben entstehen kann bzw. daß entstandenes Leben auch höhere Lebensformen, gar Intelligenz hervorzubringen imstande ist. Wie viele solcher Faktoren gibt es? Und wie hoch ist ihre durchschnittliche Eintreffenswahrscheinlichkeit? Bei dreißig solcher Faktoren und einer mittleren Eintreffenswahrscheinlichkeit von 50% fände sich bei jedem milliardsten Stern ein Planet mit intelligentem Leben. Dreißig Faktoren find ich eher wenig, aber 50% Wahrscheinlichkeit extrem hoch gegriffen. Und selbst so gäbe es in unserer Galaxie bei 100 Milliarden Sternen gerade mal hundert Welten mit intelligentem Leben (oder 400, je nach geschätzter Sternenmenge). Bei 30 Faktoren und 25% mittlerer Eintreffenswahrscheinlichkeit für jeden Faktoren würden bei hundert Milliarden Galaxien mit im Schnitt hundert Milliarden Sternen pro Galaxie gerade mal ein Planet von intelligentem Leben bewohnt sein. Und das ist so ungefähr die Menge an Galaxien und Sternen für das für uns sichtbare Universum.
Wieso sollte einem nicht zu helfen sein, wenn man die Möglichkeit, wir wären allein im Universum, nicht ausschließen mag? Oder gar vertritt?
Pertti