Erich von Däniken
19.12.2010 um 16:31Goethe hat diese Fantastereien eindrücklich zertrümmert:
EUPHORION, (die letzten Flammen abschüttelnd.)Faust II. Innerer Burghof.
Immer höher muß ich steigen,
Immer weiter muß ich schaun.
Träumt ihr den Friedenstag?
Träume, wer träumen mag.
Krieg! ist das Losungswort.
Sieg! und so klingt es fort.
CHOR.
Seht hinauf, wie hoch gestiegen!
Und er scheint uns doch nicht klein:
Wie im Harnisch, wie zum Siegen,
Wie von Erz und Stahl der Schein.
EUPHORION.
Nein, nicht ein Kind bin ich erschienen,
In Waffen kommt der Jüngling an;
Und hört ihr donnern auf dem Meere?
Dort widerdonnern Tal um Tal,
In Staub und Wellen, Heer dem Heere,
In Drang um Drang, zu Schmerz und Qual.
Und der Tod
Ist Gebot,
Das versteht sich nun einmal.
HELENA, FAUST UND CHOR.
Welch Entsetzen! welches Grauen!
Ist der Tod denn dir Gebot?
EUPHORION.
Doch! - und ein Flügelpaar
Faltet sich los!
Dorthin! Ich muß! ich muß!
Gönnt mir den Flug!
(Er wirft sich in die Lüfte, die Gewande tragen ihn
einen Augenblick, sein Haupt strahlt, ein
Lichtschweif zieht nach.)
CHOR.
Ikarus! Ikarus!
Jammer genug.
(Ein schöner Jüngling stürzt zu der Eltern Füßen,
man glaubt in dem Toten eine bekannte Gestalt zu
erblicken; doch das Körperliche verschwindet
sogleich, die Aureole steigt wie ein Komet zum
Himmel auf, Kleid, Mantel und Lyra bleiben liegen.)
EUPHORIONS STIMME (aus der Tiefe.)
Laß mich im düstern Reich,
Mutter, mich nicht allein!