@PapWT PapWT schrieb:Wer suchet der findet
Dies ist zunächst einmal ausschließlich eine Tatsachenbehauptung, die den entsprechenden Beleg dafür schuldig bleibt.
Allerdings räume ich ein, das die jeweilige Verständnisperspektive eine entscheidende Rolle bei der Bewertung dieser Aussage spielt.
"Wer suchet, der findet"
Gehen wir davon aus, das dieser Ausspruch bedeuten soll, das das was gesucht wird, gefunden wird - stimmt meine obige Aussage dazu zu 100%.
Soll jedoch lediglich zum Ausdruck gebracht werden, das bei einer Suche irgendetwas gefunden wird, kann man mit rechnerischen Wahrscheinlichkeiten argumentieren, und diese Aussage wird, bis auf wenige vernachlässigbare Ausnahmen, ihre Bestätigung in einem Bereich von ca. 99,99% finden.
Letztere Erklärungsmöglichkeit, wenn sie auch nicht gänzlich undenkbar ist, würde aus meiner Sicht jedoch einer erfolgreichen Suche entgegensprechen, da man vorraussetzen darf, das ein Suchender eine Suche nur dann als erfolgreich beendet betrachtet, wenn er das Gesuchte gefunden hat.
Und jetzt kommen wir zum entscheidenden Detail dieser Betrachtung.
Heutzutage ist man bei einer Suche, die zumeist eine Vermehrung von persönlichem Wissen beinhalten soll, auf das Internet angewiesen. Es ist kein Geheimnis, das das Internet sein beherbegendes Wissen nur sehr ungern freigibt, und man sich zumeist mit sogenannten "Hintertürchen" bei einer Suche behelfen muß. Zum Beispiel muß man bei der Verwendung von Google grundsätzlich auf die Verwendung der eigentlichen Suchbegriffe verzichten, und Begriffe wählen, die möglichst weit entfernt von eigentlich Gesuchten liegen.
Um das zu verdeutlichen, möchte ich den binär-kontrollierten Bereich verlassen, und das Augenmerk auf eine Kaufeinrichtung lenken, in der dieses Prinzip bis ins Letzte ausgereizt wird - dem Baumarkt.
Sobald man etwas Spezeilles sucht, das augenscheinlich nicht zum Standard-Repertoire des Geschäftes gehört, ist man gezwungen, die entlegendsten Winkel des Baumarktes abzusuchen, um z.B. ein passendes Sanitärprodukt dann in der Gartenabteilung zu finden, oder ein benötigtes Metallprodukt in der Baustoffabteilung.
Dieses Prinzip macht sich auch das Internet zunutze, um den Menschen eine möglichst lange Aufenthaltsdauer aufzuzwingen. Wenn der Internetnutzer sofort fände, was er sucht, würde er nach erfolgreicher Beendigung der Suche das Internet ausmachen. Dies ist aber der werbetreibenden Industrie ein Dorn im Auge - den diese ist darauf angewiesen, das der Internetnutzer seinen Aufenthalt möglichst langfristig bemisst. Und hierbei macht sich dann die Perfiderie der Eingangstatsachenbehauptung bemerkbar - denn der Suchende wird angehalten, Dinge zu erwerben, die er in keinster Weise gesucht hat.
Als Fazit muß ich aus dieser Analyse die einfache Erkenntnis ziehen: Die Bibel hat Unrecht.