Kephalopyr schrieb:Auf Ezechiel's Vision betrachtet, würde ich sagen, dass ein Fliegen im Allgemeinen nichts besonderes war, oder von großer Bedeutung, sondern viel mehr als etwas behandelt wurde, das normal für göttliche Wesen zu sein schien und in Verbindung mit seiner Vorstellung von den Kesselwagen, kam dann so etwas wie ein "fliegender" Wagen zustande, oder durch Cherubim getragen?
Das jedenfalls ist die Erklärung, wieso viele spätere Leser, Juden wie Christen, bei der Hesekielvision von einem fliegenden Gotteswagen ausgingen. Mir gehts nur darum zu sagen: Der Text gibt das nicht her, das muß man schon in ihn hineinlesen, daß da wirklich ein fliegender Wagen drin steht.
Kephalopyr schrieb:halte die Vision definitiv nicht für etwas, in das sich irgendeine abnormale Technologie herauslesen lässt. Viel mehr lässt sich diese, wie Du schon sagtest, nur hineininterpretieren, wenn überhaupt.
Ja, das ist nochmals schlimmer. Denn hier wird etwas in den Text hineingelesen, das nicht nur nicht drin steht, sondern dem Sachen im Text direkt widersprechen.
continuum schrieb:Hier noch einige komische Formulierungen die verwirlich sind im Bezug "Fliegen" oder eben nicht.
Kann ich ehrlich nicht erkennen, was da jetzt verwirrend sein sollte.
continuum schrieb:Da schwangen die Cherubim ihre Flügel, und die Räder gingen neben ihnen, und die Herrlichkeit des Gottes Israels war oben über ihnen. Und die Herrlichkeit des HERRN erhub sich aus der Stadt und stellete sich auf den Berg, der gegen Morgen vor der Stadt liegt.
Da steht auch nur das drin, was hier schon besprochen ist, zuzüglich der Gottesbezeichnung "Herrlichkeit des HERRN" samt, was der dann so macht und tut.
continuum schrieb:Und er fuhr auf dem Cherub und flog daher; und er schwebete auf den Fittichen des Windes.
Auch schon angesprochen. Klar können Cheruben fliegen und tun dies auch, mit oder ohne Reiter. Und auch dies sagte ich bereits. Mit nem Reiter springen Pferde über nen Zaun. Könn'se ja schließich. Aber sobald sie vor ne Kutsche gespannt sind... Wieso sollten sie das da nicht tun, wo sie es doch durchaus können, und wo sie es mit dem Kutscher als Reiter sogar nachweislich tun? Und hier liegt dasselbe vor, vom Reitcherubverhalten auf das Kutschcherubverhalten schließen zu wollen. Ob so ne Kutsche über Gräben und Zäune hüpfen oder in die Luft fliegen kann, das liegt an der Kutsche, nicht am Zugtier. Also folgere nicht aus dem windreitenden Cherub, wie Gottes Thronwagen bei Hesekiel sich bewegt. Das, continuum, ist das eigentlich Wirre daran.
continuum schrieb:Und ich hörte die Flügel rauschen wie große Wasser und wie ein Getön des Allmächtigen, wenn sie gingen, und wie ein Getümmel in einem Heer. Wenn sie aber stille stunden, so ließen sie die Flügel nieder.
Ist Dir schon mal ein Ganther angriffslustig entgegengekommen? Sieht schon beeindruckend aus, wie er da flügelschlagend - läuft.
Wenn die Cherubim beim "Gehen" die Flügel schlagen und sie beim Stehenbleiben wieder ruhig hängen lassen, und Du denkst, daß das also auf Fliegen hinauslaufen muß - was bedeutet es dann, wenn die Räder sich gleichzeitig mit den schlagenden Cherubenflügeln drehen? Muß da dann nicht ebenso zwingend auf Bodenkontakt geschlossen werden? Zumal ja ausdrücklich mitgeteilt wird, daß die Räder, obwohl sie starr ausgerichtet sind, dennoch die Richtung ändern konnten. Völlig unsinnig bei einem fliegenden Wagen, da verändern Räder bei jeder Flugkurve ihre Ausrichtung, und keinen wunderts, weie die Räder die veränderte Bewegungsrichtung bloß hinbekommen würden. OK, man würde sich übers Fliegenkönnen wundern dürfen, aber nicht darüber, wie das mit dem Richtungswechsel bei den Rädern funktioniert!
Das Verwirrende muß schon in diese Texte hineingelesen werden.
continuum schrieb:Denke auch das übersetzen aus dem Hebräischen wird wohl sehr schwierig sein, da es dazumal sicher einige Worte gar nicht gab oder nicht in dem Sinne wie es diese heute gäbe.
Ach, das Wort "Brett" oder "Leiste" gabs schon. Für sowas wie Rotorblätter hätte Hesekiel schon was als korrekte Formbeschreibung gehabt. Wenn er also "Flügel" sagte und keine Ahnung von aerodynamischer Funktionsweise solcher Rotoren hatte, dann können hinter "Flügel" auch keine solchen Rotorendingser stehen. Nicht, daß ich das noch nicht gesagt hätte.
Wenn man was nicht versteht, dann beschreibt man es visuell. Eben "sieht aus wie". Und Hesekiel beschreibt: "Flügel". Rotorenblätter und Flügel miteinander zu korrelieren geht nur für den Verstehenden. Der sich mit sowas auskennt. Der also den entsprechenden kulturellen (technologischen) Kontext besitzt.
Dem Hesekiel (z.B.) wird nachgesagt, er verstünde da was nicht und müsse dieses Unverstandene eben mit dem ausdrücken, was er kennt. Dabei sind es genau die Leute, die sowas sagen, die hier etws nicht begreifen und dafür dann ihren eigenen Verstehenshorizont bemühen, um das zu beschreiben. Und dazu gehört eben auch ein "klar kann mit Flügel auch sowas wie Rotorenblätter gemeint sein". Die wahren Fehlbeschreiber mit beschränkter Verstehenskraft für Fremdes sind Leute wie Däniken, Blumrich, Du...