perttivalkonen
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
anwesend
dabei seit 2012
dabei seit 2012
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
Oumuamua - Ein Asteroid oder ein UFO?
17.12.2018 um 02:30continuum schrieb:Genau das wird oder kann uns auch passieren mit der Voyager, das wir die mit besserer, schnellerer Technologie überholen werden in weiter Zukunft.Eben! Was also werden ferne Zivs von uns als erstes bemerken? Ein Winz-Objekt, viel kleiner als Oumuamua, das vielleicht wie Oumuamua an so ner Welt vorbeifliegt, aber ohne zu beschleunigen wie Oumuamua? Oder ne weit bessere, schnellere Sonde, die V'ger überholt und vor Ort sogar direkt "hallo" sagt?
Da, wo V'ger irgendwann mal hinkommt, dort werden wir später nur dann keine flinkere und multitaskfähigere Sonde hinschicken, wenn unsere Unvorstellbar-detailreich-Teleskope in ein paar tausend Jahren uns sagen, daß dort eh nur tote Hose ist. Dann aber bemerkt dort auch keiner unsern V'ger.
continuum schrieb:Vielleicht sterben wir vorher aus durch unser stetiges Egogääähhn.
Irgendwann muß es doch mal angekommen sein, daß wir immer noch leben. Sämtliche bisherige Unkenrufe waren also fern von der Realität. Aber lernen die Unken mal draus? Is ja wie mit den Apokalypsefans. Kaum ist ein Weltuntergang mal wieder fehlgeschlagen, stürzen sich alle gleich aufs nächste Datum. "Jetzt aber wirklich".
continuum schrieb:und deiner so niedlichen Geschichte die mich genau an solche Leute erinnert "Bremser", die genau so denken.Du hast nicht wirklich aufgepaßt. Sobald wir Sonden mit 1/10c in benachbarte Sonnensysteme schicken können, müssen wir nicht mehr weitere 100 Jahre warten, bis es noch schneller geht; weil diese "jetzigen" Sonden dann durchaus eher da sein werden als jene erhofften noch schnelleren.
Wir reden hier aber von Sonden mit Geschwindigkeiten á la Oumuamua, wo so ne Reise Jahrzehntausende dauert. Das ist nun mal ne völlig andere Hausnummer...
Also nix mit "wie Faust auf Auge". Hat jemand die Voyagers oder die Pioneers "ausgebremst"? Nö! Nur daß die als "erste Botschafter" von uns bei belebten Welten ankommen, das kannste halt knicken.
continuum schrieb:Ja, das mag sein. Aber es gibt auch Welten oder zumindest bekannte Sonnen die mindestens doppelt so alt sind wie unsere Sonne(Welt)Leider weiß ich nicht mehr, unter welchem Titel die Folge mit Harald Lesch erschien, wo er ziemlich verständnis vom Zeitfenster des Lebens berichtete. Ich kannte das schon zuvor, aber die Details konnte ich nicht so gut benennen. Vielleicht weiß ja wer anders, welche Lesch-Sendung das war und stellt nen Link hier rein. Bis dahin muß meine ungenaue Wiedergabe reichen.
Schwerere Elemente, aus denen Planeten entstehen können und auf diesen dann Leben, müssen erst in Sternen erzeugt werden und nach deren Ende dann ins All abgegeben werden, damit in Gaswolken, aus denen dann wieder Sterne entstehen, auch genug davon vorkommt, daß daraus dann Planeten und evtl. auch Leben entstehen kann. Am Licht der Sterne kann man das erkennen, ob und wie viel an schweren Elementen in einem Stern vorhanden ist und damit auch in dem Sternensystem. Man nennt das die Metallizität der Sterne. Zwar weiß man mittlerweile, daß es schon sehr früh im jungen Universum bereits Sterne mit ausreichend hoher Metallizität entstanden sind, doch dürften das herzlich wenig gewesen sein.
In unserer Galaxie jedenfalls gibt es die Faustregel, daß mit zunehmender Entfernung vom Galaktischen Zentrum die Metallizität der Sterne abnimmt. Das dürfte mit der Sternendichte zusammenhängen. Wo die Sterne dicht an dicht stehen wie im Bulge, werden Gaswolken als Geburtsstätten künftiger Sterne natürlich von weit mehr Sternenstaub sterbender Sterne mit schweren Elementen versorgt. In den Außenbereichen hingegen gibts weniger Sterne pro Kubikkiloparsec, sterben also weniger Sterne, und deren abgesprengte Außenschichten erreichen nicht so schnell oder nicht in großem Anteil solche Gaswolken, aus denen die nächsten Sterne entstehen.
Sterne, die als erstes in zahlenmäßig großer Häufigkeit ausreichende Metallizität hatten, gabs anfangs vor allem im Bulge, also im Zentralbereich der Galaxis. Dort aber sind die Sterne eben auch sehr dicht, sodaß es immer wieder zu sterbenden Sternen in bedenklicher Nähe von Planetensystemen kommt. Wenn da Leben entsteht, wird es dann gammagegrillt. Oder bei einem sehr viel häufigeren Sternentransit werden die Planetenbahnen gestört, was ebenfalls keimendes Leben regelmäßig auslöschen dürfte. Erst in der mittleren Region unserer Galaxis ist die Sternendichte "moderat", daß die Sternendichte zur Metallizitätssteigerung ausreicht, aber nicht für regelmäßige Lebensauslöschungen langt. Allerdings reichte die Metallizitätserhöhung erst vor ca. 5 Milliarden Jahren aus, damit zahlreiche Planetensysteme in dieser Region entstehen konnten. Auch wir befinden uns in dieser Region. Und in einigen Milliarden Jahren ist es auch in den Außenregionen der Milchstraße so weit, daß die Metallizität der Gaswolken hoch genug ist, daß zahlreiche der neu entstehenden Sterne auch Planetensysteme haben werden. Leider entstehen in der Zeit aber deutlich weniger Sterne als heutigentags, wo es in der Galaxis ca. ein Stern pro Jahr ist.
Na jedenfalls gab es zwar schon recht früh im Universum Sterne mit für Planetenbildung ausreichender Metallizität, jedoch ziemlich wenige. Vor vielleicht 10 Milliarden Jahren dürften viele solche Sterne mit Planetensystemen entstanden sein, jedoch in einer zu dichten Region, sodaß Leben dort regelmäßig ausgelöscht worden sein dürfte, bevor sich da was Intelligentes hätte bilden können. Als die Zeit kam, da Sterne in lebensfreundlicheren Regionen vermehrt Planeten ausbilden konnten, da entstand auch unsere Sonne und unser Planetensystem. Wir gehören also zur "ersten Generation" dauerhaft lebensfreundlicher Welten mit Aussicht auf intelligentem Leben.
Das heißt nicht, daß wir die ersten sind. Es heißt nicht mal, daß andere, die vor uns entstanden, uns nur um Jahrzehnte voraus sein können.
Wohl aber heißt es, daß belebte Welten, auf denen das Leben langsamer als bei uns evolviert und langsamer altert etc. - und davon sprachen wir ja! - daß solche Welten es noch nicht geschafft haben, eine raumfahrende Intelligenz hervorgebracht zu haben. Kurzlebigere Lebewesen mit ungefähr unserem Evolutionstempo dagegen könnten uns sicher auch um ein paar zig Millionen Jahre überflügelt haben. Aber die Welten, bei denen die Mühlen gar um den Faktor 100 langsamer mahlen als bei uns, die dürften noch sehr weit hinter uns hinterdrein hinken.