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08.08.2022 um 09:02Wissenschaft|Tier der Wochehttps://www.hs.fi/tiede/art-2000008984354.html
Wissenschaftler sind verblüfft: In Florida ist es so heiß, dass alle Schildkröten als Weibchen geboren werden.
In den Keys sind in letzter Zeit nur weibliche Schildkröten geschlüpft.
Diese Schildkröte wurde in Florida geboren, aber das Geschlecht ist unbekannt.
FOTO: COLOURBOX
Niko Kettunen
2:00
Die Sex-Hitze, die von der Titelseite der Abendzeitung bekannt ist, ist bereits eine Art Begriff. Die Wissenschaft hat nun gezeigt, dass es auch eine Geschlechtsumwandlung-Hitze gibt. Deren Grenzwert liegt, zumindest bei Schildkröten, bei 31 Grad Celsius.
In der Tat verändert die globale Erwärmung das Geschlechterverhältnis der Organismen auf interessante Weise. In Florida, USA, wurde zum Beispiel beobachtet, dass in den letzten Jahren in einigen Gebieten überhaupt keine männlichen Schildkröten mehr geschlüpft sind.
Unter anderem der Nachrichtensender CNN hat letzte Woche darüber berichtet.
Beim Menschen wird das Geschlecht unter anderem durch Geschlechtschromosomen bestimmt. Einige Reptilien, wie z. B. Schildkröten, haben jedoch keine getrennten männlichen und weiblichen Chromosomen. Je nachdem, wie warm ihre Eier schlüpfen, werden sie weiblich oder männlich.
Bei einigen Meeresschildkröten werden alle Jungtiere zu Männchen, wenn die Eier im Strandsand bei Temperaturen knapp unter 28 °C ausgebrütet werden.
Wenn die Bruttemperatur jedoch konstant über 31 Grad Celsius liegt, werden sie alle zu Weibchen. Das Geschlechterverhältnis der Schlüpflinge schwankt dann zwischen diesen Extremen.
In den Keys von Florida sind den Forschern in den letzten vier Jahren keine männlichen Babyschildkröten mehr bekannt geworden. Die letzten vier Sommer waren auch die heißesten, die in Florida je verzeichnet wurden. Wenn das so weitergeht, könnten die Populationen zusammenbrechen.
Die Temperartur bestimmt auch das Geschlecht der Bartagamen, die ebenfalls ein beliebte Haustiere sind. Aber sie haben auch Geschlechtschromosomen. Das texanische Rocktrio ZZ Top ist für seine Bärte bekannt, und passenderweise hat die männliche Bartagame ZZ-Chromosomen.
Allerdings hat das Weibchen auch einen Bart! Trotz der Chromosomen ist es die Temperatur, die das Geschlecht bestimmt. Auch das ZZ-Embryo verwandelt sich bei extremer Hitze in ein Weibchen. Interessanterweise zeigen Studien, dass diese Weibchen mehr Eier produzieren als Weibchen mit "normalen" Chromosomen.
Bei einigen australischen Skinken ist das Gegenteil der Fall: Ein Weibchen mit XX-Chromosomen schlüpft als Männchen, wenn es kühler ist.
VIDEO: Ein Krankenhaus für Schildkröten in Florida betreut eine bedrohte Wasserschildkröte