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10.06.2022 um 12:05
Ausland|Analyse der Korrespondentin

Olaf Scholz ist zögerlich in seinen Handlungen und genervt von der Kritik, deshalb ist das Spötteln über Deutschland zu einem europaweiten Volksvergnügen geworden

Bundeskanzler Olaf Scholz ist wegen seiner Ukraine-Politik stark in die Kritik geraten. Diese Woche traf er in Berlin mit Auslandskorrespondenten zusammen. Er sprach über deutsche Waffenexporte - leise.


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Im Mai hielt Bundeskanzler Olaf Scholz eine seltene Fernsehansprache, in der er die Unterstützung Deutschlands für die Ukraine bekräftigte. FOTO: BRITTA PEDERSEN / AFP


Hanna Mahlamäki HS
11:31
Berlin

Dies ist der Moment, auf den wir gewartet haben. Die Gespräche verstummen, die Kameras beginnen zu klicken und die Köpfe drehen sich. Er kommt.

In Berlin hat der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz ausländische Korrespondenten in sein opulentes Kanzleramt eingeladen. Es wurde in den 1990er Jahren als Machtzentrum des vereinten Deutschlands gebaut, ein 36 Meter hoher Palast, der sich zwischen der Spree und dem historischen Reichstagsgebäude, dem Parlamentsgebäude im Zentrum Berlins, erhebt.

Journalisten aus aller Welt sind anwesend, weit über zweihundert, denn Scholz stößt auf großes Interesse. Das Vorgehen Deutschlands in diesem Frühjahr hat mehr Besorgnis und Ärger als Zuversicht ausgelöst. Gerade Scholz ist derjenige, an den man geglaubt hat.

Deutschland ist das bevölkerungsreichste Land der EU, die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt und der viertgrößte Waffenexporteur der Welt.

Dennoch hat es nicht die Führung bei der Unterstützung der Ukraine angesichts der russischen Aggression übernommen, und auch nicht versucht, Russland zur Beendigung des Krieges zu bewegen. Und warum? Das wäre eine interessante Frage, die wir jetzt, wo wir bei Scholz eingladen sind, stellen könnten.


Der Besuch findet am selben Tag statt wie ein tragischer Unfall in Berlin. Ein Mann fuhr mit seinem Auto in eine Gruppe von Schulkindern. Ihre Lehrerin war sofort tot, und viele Jugendliche, die von weit her zu einem Ausflug nach Berlin gekommen waren, wurden schwer verletzt.

Die Reporter hatten sich von einer Stimmung zur nächsten gestürzt, angefangen wird mit den Regeln. Bei der Veranstaltung dürfen nur zwei Fragen öffentlich zitiert werden, danach werden die Kameras herausgebracht, und man redet "im Hintergrund".

Scholz setzt sich unauffällig auf seinen Stuhl und beginnt mit seiner leisen Stimme zu sprechen. Kein Wort der Begrüßung oder der Aufmerksamkeit an die Anwesenden, kein Beileid an die Opfer des Unfalls, der sich gerade ereignet hat, und ihre Familien.

Seine ersten Worte lauten "von Russland angezettelter Angriffskrieg". Er spricht wie von einem Blatt Papier über die deutsche Zeitenwende. Damit meint er die Entscheidung Deutschlands, seinen Verteidigungshaushalt um 100 Milliarden Euro zu erhöhen.

Die Entscheidung ist wirklich ein Wendepunkt. Deutschland spart seit Jahrzehnten an seinen eigenen Streitkräften. Deutschland war nicht richtig darauf vorbereitet, sich selbst zu verteidigen, geschweige denn seine Nachbarn; es hat nicht an die Möglichkeit eines Krieges in Europa geglaubt.

Scholz zeigt sich erfreut über die politische Einigung zur Erhöhung des Militärhaushalts, aber er sieht nicht danach aus. Er sieht entweder müde oder gelangweilt aus. Müdigkeit wäre nicht überraschend. Die Zeiten sind hart für politische Führungskräfte.

Er versucht nicht einmal, besonders präsent oder interessant zu sein. Wie üblich spricht er sich sehr windend - und leise.

Er sagt, dass Deutschland einer der wichtigsten Waffenexporteure in die Ukraine ist. Am Tag zuvor hatte er in Litauen das Gleiche gesagt. Kurz vor diesem Ereignis hat das Magazin Der Spiegel jedoch berichtet, dass seit langem keine deutschen Waffenlieferungen mehr in die Ukraine gelangt sind. Dies ist eine seltsame Situation.


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Am Mittwoch beantwortete Olaf Scholz bei einer Veranstaltung für Korrespondenten in Berlin Fragen. Links Georgios Pappas, Präsident des Verbands der Auslandspresse. FOTO: JOHN MACDOUGALL / AFP


Der deutsche Journalist Wolfgang Münchau schrieb im April im Spectator, dass Scholz zu Putins wertvollstem Verbündeten werde. Der amerikanische Militärexperte Edward Luttwak sagte, dass Deutschland den ganzen Krieg hätte verhindern können, wenn es dieses gewollt hätte, indem es im Voraus angekündigt hätte, dass die Nord Stream 2-Gaspipeline eingefroren werden würde.

Die erste Aussage kann als bildliche Aussage verstanden werden, ist aber nicht wörtlich wahr. Bei der letztgenannten Wahrnehmung gibt es keine Gewissheit.

Der ukrainische Botschafter in Berlin, Andri Melnyk, ist wahrscheinlich einer der schärfsten und kreativsten Kritiker von Scholz. Neben vielen anderen Äußerungen von Scholz nannte er den Bundeskanzler im Frühjahr eine "beleidigte Leberwurst".

Vorausgegangen war ein Vorfall, bei dem der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Kiew besuchen sollte, die Ukraine jedoch ankündigte, dass er nicht willkommen sei. Steinmeier ist für seine engen Beziehungen zu Russland bekannt, wie auch viele andere demokratische Politiker seiner Generation. Er hat zugegeben, dass sich Deutschland in seiner Russlandpolitik verkalkuliert hat - was nicht alle anderen getan haben.

Scholz wäre in der Ukraine willkommen gewesen, aber wegen der Behandlung von Steinmeier hat er sich geweigert, Kiew zu besuchen. Für Scholz geht es um Institutionen, aber wie Beleidigtsein sieht es schon aus.


Zu Beginn der Veranstaltung fragt ein ukrainischer Journalist Scholz, warum Deutschland keine Marder-Panzer aus deutscher Produktion in die Ukraine exportiert. Im Mai kündigte Rheinmetall an, dass sie innerhalb von drei Wochen ausgeliefert werden könnten.

Scholz erklärt fast fünf Minuten lang, wie Deutschland die Ukraine mit vielen Waffen beliefert hat und weiterhin beliefert, einschließlich Munition und verschiedener Waffensysteme, deren Namen und Merkmale er detailliert nennt. Nur über die Marders sagt er nichts.

Dann sagt er: "Die Antwort auf Ihre Frage lautet, dass wir im gleichen Tempo mit unseren Freunden und Verbündeten agieren".

So spricht er immer. Der Journalist fragt erneut, ob es einen besonderen Grund gibt, keine Panzer aus westlicher Produktion in die Ukraine zu bringen, zum Beispiel die Angst, Russland zu provozieren.

Scholz entgegnet, dass es wichtig sei, dass die Verbündeten das gleiche Tempo anschlagen. Auf diese Frage gibt es keine Antwort.

Auch der nicht-öffentliche Beitrag ist weiterhin unkonkret und sich windend.

Das Ereignis hinterlässt bei den Korrespondenten ein Gefühl der Enttäuschung und Müdigkeit. Scholz' Ansatz scheint gewollt zu sein. Es scheint, als ob er die ihm zur Verfügung stehende Zeit nutzt, um sich mit Belanglosigkeiten aufzuhalten, um nichts sagen zu müssen.


Vielleicht bringt ein Telefonat mit Thorsten Benner Licht ins Dunkel. Er ist ein deutscher Forscher, Direktor des Global Public Policy Institute in Berlin.

Benner hat sofort eine klare Vorstellung davon, warum Deutschland laut Scholz einer der wichtigsten Waffenlieferanten der Ukraine ist, obwohl die versprochenen Waffen langsamer als erwartet oder noch gar nicht in der Ukraine angekommen sind. Das ist eine bewusste Übertreibung.

"Er ärgert sich über die übertriebene Kritik, Deutschland tue nichts für die Ukraine. Deshalb übertreibt er selbst", sagt Benner.

In der Tat! Es mag überraschen, aber Scholz hat in der Vergangenheit schon oft emotional auf Kritik reagiert.

"Weil ich nicht tue, was ihr wollt, führe ich", sagte Scholz im April zu den "Jungs und Mädels", den Abgeordneten der Regierungsparteien, die von ihm ein aktiveres Auftreten forderten.

Die Aussage war ungeschickt und arrogant.

Deutschland hat sicherlich viel für die Ukraine getan. Vor der russischen Invasion und seit der Invasion der Krim hat Deutschland die Ukraine mit fast 2 Milliarden Euro finanziell unterstützt.

Seit Beginn des Krieges hat Deutschland Panzerabwehrwaffen, Zehntausende von Handgranaten, Hunderte von Sprengstoffen und Dutzende von Maschinengewehren in die Ukraine exportiert. Deutschland hat auch Schutzausrüstung exportiert, darunter 20 000 Militärhelme. Zu Beginn des Krieges wurden die 5 000 von Deutschland gelieferten Helme weithin belächelt, doch die Ukraine selbst hatte sie angefordert.

Deutschland hat der Ukraine ein Luftverteidigungssystem versprochen, aber es wird Monate dauern, bis es geliefert wird. Außerdem wird es Monate dauern, bis die versprochenen Panzer geliefert werden, da die ukrainischen Truppen erst für den Einsatz der Panzer ausgebildet werden müssen.

Tausende von deutschen Soldaten sind in den Ländern des Ostblocks der NATO stationiert. Am Dienstag versprach Scholz, mehr zu schicken. Es stimmt also nicht, dass Deutschland das ganze Frühjahr nur sitzend herumgejammert hat.

Die Kritik ist dennoch nach wie vor harsch, und Deutschland hat sich in die Igelverteidigung begeben. Scholz wird in Polen und anderen ehemaligen Ostblockländern, in der Ukraine, in Großbritannien und in den Vereinigten Staaten besonders scharf kritisiert.


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Bundeskanzler Scholz und der litauische Präsident Gitanas Nauseda besuchten am Dienstag deutsche Truppen in Pabrade, Litauen.
FOTO: ANDREAS RINKE


Benner sagt, dass die Kritik einen Beigeschmack von Rache hat. Jahrzehntelang war Deutschland ein strenger Vollstrecker der Wirtschaftsdisziplin, ein trauriger Riese. Jetzt wird es geschlagen. Deutschland zu beschimpfen ist zu einem europäischen Volksvergnügen geworden.

Nach Ansicht von Benner ist die Kritik völlig unverhältnismäßig. Hier liegen eindeutig bewusste Missverständnisse vor. Zum Beispiel, dass Scholz auf einen Waffenstillstand in der Ukraine drängt, was darauf hinauslaufen könnte, dass die Ukraine kapituliert.

Der bereits erwähnte Wolfgang Münchau hat Spekulationen verbreitet, dass Putin über ein Erpressungsinstrument verfügt, um Scholz' Schritte zu bremsen. Es gibt auch offene Desinformation gegen Deutschland.

Benner ist der Ansicht, dass die Verbreitung von Desinformationen zum heutigen Kommunikationsklima gehört, und dass man damit leben muss.

"Deutschland sollte nicht wie ein Kind darüber quengeln, sondern das, was es tut, verbessern", sagt er.

In der Position von Scholz sollte man sich nicht provozieren lassen. Benner meint, er sollte Kiew besuchen. Er könnte mehr Empathie für die Opfer des Krieges zeigen.

"Aber das ist nicht sein Stil."

Immerhin hatte er sich nicht vor heute Abend auf Twitter zu den Opfern der Berliner Katastrophe geäußert. Scholz ist schon mit Gefühl dabei, aber das Gefühl scheint Verärgerung zu sein.

Benner sagt, dass Deutschland die Führung bei der Lieferung von Waffen an die Ukraine hätte übernehmen können, wenn es gewollt hätte, und es sollte dieses auch tun. Ob Scholz noch vorhat, seine Linie zu ändern, kann er nicht sagen.

Gibt es dafür ideologische Gründe? Die Regierung bietet auch praktische Erklärungen für das langsame Tempo der Waffenexporte, aber viele vermuten, dass die Beziehungen zu Russland einer der wahren Gründe sind.

"Es geht um politische Zurückhaltung", sagt Benner. Wenn es einen Willen gäbe, könnte man effektiver handeln.

Es scheint typisch für Deutschland zu sein, dass ein Wechsel der Epoche Geld bedeutet. Ob der Militäretat irgendetwas in den Köpfen der Deutschen ändern wird?

Und es gibt eine Sache, die vielen in Deutschland sehr fremd erscheint.

"Wir sollten der Ukraine dankbar sein. Schließlich profitieren wir als NATO davon, dass die Ukraine sich so stark verteidigt", sagt Benner.

Wenn Russland nach Beginn der Invasion in die Ukraine vorgedrungen wäre und das Land schnell eingenommen hätte, wäre es dann bis zur polnischen Grenze vorgedrungen? Russland hat Polen während des gesamten Frühjahrs gewaltsam bedroht. Im Westen von Polen liegt Deutschland.

Benner zufolge sollte Deutschland langsam begreifen, dass es bei dem Krieg in der Ukraine tatsächlich um die Sicherheit ganz Europas geht. Das wäre die wahre Zeitenwende.
https://www.hs.fi/ulkomaat/art-2000008797499.html


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10.06.2022 um 18:24
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10.06.2022 um 18:47
Noch mehr Klischee geht nicht.


...


Aber immer wieder schön.


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11.06.2022 um 09:03
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Noch mehr Klischee geht nicht.
Stimmt 😎 *Sehnsucht*
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Aber immer wieder schön.
So isses halt ... 💙🤍 🇫🇮


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11.06.2022 um 09:08
Heimat|Landesverteidigung

Verteidigungsstreitkräfte halten im Sommer wochenlange Übungen mit NATO-Ländern ab: "Wir wollten eine Ruhephase vermeiden"
Es soll nicht der Eindruck entstehen, dass Finnland im NATO-Prozess allein dasteht. Die Zusammenarbeit wurde intensiviert, insbesondere mit den Vereinigten Staaten und dem Vereinigten Königreich.


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Die kanadische Fregatte HMCS Toronto wurde im September 2020 bei einem Besuch des ständigen Flottenkommandos der NATO im Hafen von Turku gesehen. FOTO: RONI LEHTI / Pressebild

Antti Haavisto STT
3:37

Mit dem Antrag auf NATO-Mitgliedschaft werden internationale Truppen einen ganzen Sommer lang Übungen auf finnischem Boden abhalten.

Das Hauptziel der Erhöhung der Anzahl gemeinsamer Übungen besteht darin, nicht nur die Verteidigungsfähigkeiten des Landes zu stärken, sondern auch die präventive Wirkung der Verteidigung. Sie soll auch zeigen, dass Finnland während des gesamten Bewerbungsverfahrens, der so genannten grauen Phase, die Unterstützung der Partnerländer hat.

"Nachdem Finnland beschlossen hatte, die NATO-Mitgliedschaft zu beantragen, und auch schon davor, hatten mehrere wichtige Partnerländer ihre Bereitschaft zur Unterstützung Finnlands bekundet. Die Vertiefung der internationalen Ausbildungs- und Übungskooperation ist ein konkreter Ausdruck dieser Unterstützung", sagt Mika Varvikko, Spezialexperte in der Abteilung Nationale Verteidigung des Verteidigungsministeriums.

Varvikko sagt, dass sich die geplanten Übungen auf die Sommermonate konzentrieren werden, aber auch für den Rest des Jahres sind Aktivitäten geplant.

"In normalen Jahren lässt die nationale und internationale Übungstätigkeit im Sommer nach. Jetzt, da der NATO-Beitrittsprozess in Gange ist, wollten wir eine solche Ruhephase vermeiden. Der Herbst wird natürlich die Zeit sein, die Sicherheitslage und den Fortschritt des NATO-Beitrittsprozesses zu bewerten."

Das Ziel ist es, nicht den Eindruck entstehen zu lassen, dass Finnland während des Bewerbungsverfahrens allein dasteht.

Der ergänzende Übungsplan wurde Ende Mai vom Verteidigungsministerium genehmigt und hat dazu geführt, dass zwanzig neue, geänderte oder teilweise überarbeitete Übungsereignisse oder -rahmen für dieses Jahr in den Kalender aufgenommen wurden.

"Was die Zahlen angeht, kehren wir in die Zeit vor Corona zurück, als es jedes Jahr rund 80 internationale Ausbildungs- und Übungsveranstaltungen gab", sagt Varvikko.

Er fügt jedoch hinzu, dass die Coronasituation noch immer für Unsicherheit sorgt.

Vor allem die militärische Zusammenarbeit mit den USA und dem Vereinigten Königreich wurde in letzter Zeit intensiviert. Varvikko zufolge sind diese Länder zusammen mit Schweden die wichtigsten Partner bei den Sommerübungen, die auch im Rahmen der NATO und der Joint Expeditionary Force (JEF) durchgeführt werden.

Die Übungen werden mehrere Wochen dauern, und verschiedene Phasen umfassen, um die Einsatzfähigkeit der Streitkräfte der verschiedenen Länder zu verbessern. Einige der Übungen finden im Hoheitsgebiet der Partnerländer, im internationalen Seeraum oder im internationalen Luftraum statt.

Eine sehr große Anzahl internationaler Streitkräfte wird nicht gleichzeitig in Finnland sein, und bei den längsten Übungen können die Länder ihre Streitkräfte auch rotieren lassen.

"Wir sprechen hauptsächlich von Dutzenden von Soldaten oder von Einheiten in Kompaniegröße, d.h. etwa zweihundert Soldaten. Da sich manche Übungen überschneiden, können mehrere hundert ausländische Soldaten gleichzeitig im Land sein", sagt Varvikko.

Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass die gemeinsamen Übungen z. B. für Sommerurlauber gut sichtbar sind. Laut Varvikko werden die internationalen Streitkräfte vor allem in der Nähe bestimmter Garnisonen und Truppenübungsplätze anzutreffen sein.

"Oder wenn Truppen eintreffen oder das Land verlassen", fügt er hinzu.

Mit der Türkei, die den finnisch-schwedischen NATO-Prozess ins Stocken gebracht hat, sind derzeit keine innerstaatlichen Übungen bekannt.

Wehrpflichtige und Reservisten nehmen auch an Übungen mit internationalen Streitkräften teil, wobei die Kommunikation teilweise auf Englisch erfolgt. Varvikko sagt, dass die Teilnahme an denselben Übungen beiden Seiten einen Lerneffekt ermöglicht.

"Die Truppen aus den Partnerländern sind sehr interessiert, und beeindruckt von den Fähigkeiten unserer Wehrpflichtigen und Reservisten. Zugleich lernen wir voneinander", sagt Varvikko.
https://www.hs.fi/kotimaa/art-2000008879300.html


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11.06.2022 um 09:10
Kultur|Filme

Aki Kaurismäki dreht diesen Sommer einen neuen Film in Helsinki - mit Alma Pöysti und Jussi Vatanen in den Hauptrollen
Der Film, der Kaurismäkis Arbeiterserie fortsetzt, wird 2023 in die Kinos kommen.

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Filmregisseur Aki Kaurismäki 2017 in Berlin. FOTO: CHRISTIAN T JØRGENSEN


Janne Jussila HS
14:01

Der Regisseur Aki Kaurismäki arbeitet an einem neuen Film, dessen Dreharbeiten Ende August in Helsinki beginnen werden.

Der Film mit dem Titel 'Dead Leaves' wird der vierte in Kaurismäkis gefeierter Serie über Arbeiter sein. Die vorherigen Teile der Serie sind Schatten im Paradies, Ariel und Das Mädchen aus der Streichholzfabrik. Sie wurden vor etwas mehr als 30 Jahren veröffentlicht.

"Jeder Regisseur hat seine eigenen Themen. Die Tragikomödie scheint mein eigenes Genre zu sein, und ich kehre gerne zu den Themen meiner Jugend zurück, zum Kampf des kleinen Mannes gegen die gesichtslose Maschine. Und sich selbst. Nicht zu vergessen ist der Humor", sagt Kaurismäki in einer Pressemitteilung.

Im neuen Teil der Serie spielen Alma Pöysti eine Verkäuferin, und Jussi Vatanen, der einen Sandstrahler verkörpert, die Hauptrollen.

Produziert wird der Film von Kaurismäkis Produktionsfirma Sputnik. Der Film soll 2023 Premiere haben und wird in Finnland von B-Plan Distribution vertrieben.

Aki Kaurismäki ist einer der angesehensten finnischen Filmregisseure. Er wurde unter anderem mit zahlreichen Jussi-Preisen ausgezeichnet.
https://www.hs.fi/kulttuuri/art-2000008877717.html


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11.06.2022 um 17:19
HS Turku|HS Turku

Frau verliebte sich in einen Online-Betrüger und schickte ihm ihr gesamtes Geld - Sie wurde selbst verurteilt
Die Frau schickte dem Betrüger ihr gesamtes Geld und nahm auch einen Dispo und Kredite auf.

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Das Berufungsgericht in Turku hat die Verurteilung einer Frau, die Opfer eines Liebesbetrugs geworden war, wegen Geldwäsche bestätigt. FOTO: VILLE-VEIKKO KAAKINEN / HS

Toni Lehtinen HS
16:16 | Aktualisiert 16:46

Eine 64 Jahre alte Frau in Finnland verliebte sich in einen Online-Betrüger, verlor ihr Vermögen und machte sich der Geldwäsche schuldig. Das Berufungsgericht Turku bestätigte eine Verurteilung wegen fahrlässiger Geldwäsche, die das Bezirksgericht Südwestfinnland im März ausgesprochen hatte. Die Frau wurde zu einer Bewährungsstrafe von 60 Tagen verurteilt.

Die außergewöhnliche Reihe von Ereignissen begann im Jahr 2016. Eine Frau in einer schwierigen Lebenssituation erhielt eine Facebook-Freundschaftsanfrage von einer Person namens Steve Allen. Der Mann trat auf den Seiten in einer Militäruniform auf. Sie überwies ihm über mehrere Monate hinweg Geld, bis sie erkannte, dass er ein Betrüger war.

Im JUNI 2017 lernte die Frau online einen anderen ausländischen Mann kennen. Sie akzeptierte eine Freundschaftsanfrage eines Mannes namens Nick Anderson, nachdem sie drei Wochen lang überlegt hatte.

Als sie herausfand, dass er in einer anderen App den Namen Jeff verwendete, sagte er ihr, dass Nick nur sein Spitzname sei. Auch Jeff erschien auf den Fotos in einer Militäruniform.

Der Einsatz von Personen in Militäruniformen ist bei so genannten Romantikbetrügereien üblich.

Daraufhin schickte sie ihm unter anderem Geld für Reisen, Unterkunft und Verpflegung. Sie sagte dem Gericht, sie habe ihm ihr gesamtes Geld geschickt und auch Kredite und einen Dispo aufgenommen, deren Erlös sie ins Ausland geschickt habe.

Die Geschichten des Mannes führten ihn von Syrien nach Nigeria, in die Türkei und schließlich in die Vereinigten Staaten, wo er vor ein Kriegsgericht gestellt wurde. Er wurde wegen Fahnenflucht angeklagt, weil er aus Syrien zu seiner Freundin nach Finnland fliehen wollte.

Die verliebte Frau stellte die Geschichten ihres Freundes in Frage, aber er hatte immer eine Erklärung parat, die sie glaubte. Sie fand sein Bild sogar auf einer Website, die vor Betrügern warnte, aber er sagte ihr, die Betrüger hätten sein Bild gestohlen.

Das Vertrauen der Frau in ihren Geliebten war so unerschütterlich, dass sie nicht einmal den Warnungen der ihr Nahestehenden Glauben schenkte. Ein Angehöriger der Frau wandte sich an die Polizei, doch die Frau weigerte sich, Anzeige zu erstatten, obwohl die Polizei ihr sagte, dass es sich bei dem Mann wahrscheinlich um einen Betrüger handelt.

Im Jahr 2019 machte sich die Frau eines Geldwäschedelikt schuldig. Auf ihren Konto tauchten Ende 2018 mehr als 16 000 Euro auf. Ihr Freund Jeff sagte ihr, das Geld stamme von seinen Freunden vom Militär, und bat sie, das Geld auf sein Konto zu überweisen. Die Frau wurde für ihre Mühe mit einem kleinen Geldbetrag entschädigt.

In Wirklichkeit stammte das Geld von einer senegalesischen Firma, und die Frau überwies es auf ein deutsches Konto des Betrügers, der sich hinter dem Namen Jeff verbirgt.

Die Frau überwies auf ihrem Konto eingegangenes Geld fünf weitere Male von ihrem Konto. Diese Überweisungen standen im Zusammenhang mit einem Wechselbetrug in Rumänien. Ein rumänisches Unternehmen wurde mit nicht existierenden Rechnungen dazu verleitet, Tausende von Euro auf das Konto der Frau einzuzahlen. Der Betrug wurde von dem Betrüger durchgeführt, der den Namen Jeff Anderson verwendete.

Obwohl die Frau Opfer eines Online-Betrugs wurde, entschied das Gericht, dass sie die Rechtswidrigkeit ihres Handelns hätte erkennen müssen, da sie lange im Bankensektor tätig gewesen war. Sie hatte auch über ähnliche Online-Betrügereien gelesen.

Im Jahr 2017 berichtete HS über einen ähnlichen Fall, bei dem sich eine finnische Frau in eine von einem Betrüger erfundene Figur verliebte, und 170 000 Euro verlor. Liebesbetrügereien führen oft zu erheblichen finanziellen Verlusten.
https://www.hs.fi/kotimaa/turku/art-2000008877087.html


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11.06.2022 um 20:21
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... am Wasser ... nice music und ein, zwei Tequila 😎✨ ... oder drei 🥳 ... weil man morgen ausschlafen kann ✌️


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12.06.2022 um 00:22
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:... am Wasser ... nice music und ein, zwei Tequila 😎✨ ... oder drei 🥳 ... weil man morgen ausschlafen kann ✌️
Auf drei Beinen kann man nicht stehen und ausschlafen wird überbewertet ☝😎

Ich muss ja gestehen, da würde mir noch mehr einfallen als nur nice music und Tequila 😇😅


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12.06.2022 um 00:30
Omg ... du solltest mich besser schlafen lassen gehen .... 😎😇😅

Soll ich dir etwa, nach mehreren Tequilas, als Gute-Nacht-Geschichte erzählen wie Leben entstanden ist ... 👻


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12.06.2022 um 00:31
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Obwohl die Frau Opfer eines Online-Betrugs wurde, entschied das Gericht, dass sie die Rechtswidrigkeit ihres Handelns hätte erkennen müssen, da sie lange im Bankensektor tätig gewesen war. Sie hatte auch über ähnliche Online-Betrügereien gelesen.
Dieselbe Frau, die einem, ihr völlig unbekanntem, Mann immer und immer wieder Geld zukommen liess. Die diesem, ihr völlig unbekanntem Mann, mehr glaubte, als einer Seite die vor Betrügern warnt und der Polizei. Genau diese Frau soll dann die Rechtswidrigkeit ihres Handelns erkennen ?
Da ist das Gericht, meiner Meinung nach, etwas über das Ziel hinausgeschossen.


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12.06.2022 um 00:32
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Soll ich dir etwa, nach mehreren Tequilas, als Gute-Nacht-Geschichte erzählen wie Leben entstanden ist ...
Ja bitte 😁


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12.06.2022 um 00:35
... du forderst mich schon heraus ... irgendwie ist das etwas lästig ... 😎 ... oder? Ich würde gerne weiter meine music hören und Tequila trinken 🥷🏻


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12.06.2022 um 00:37
Ich bin zwar eine Spinne und keine Fliege, der ja bekannterweise nachgesagt wird lästig zu sein, aber ... auch Spinnen können lästig sein 😅


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12.06.2022 um 00:37
Zitat von wagnerwagner schrieb:Genau diese Frau soll dann die Rechtswidrigkeit ihres Handelns erkennen ?
Wer hat denn gesagt, dass sie irgenwas erkennt? Wie gut, dass das Berufungsgericht irgendwas erkannt hat 🐰


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12.06.2022 um 00:38
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Wer hat denn gesagt, dass sie irgenwas erkennt?
Natürlich hat sie nichts erkannt, aber das Gericht ist davon ausgegangen, dass sie es hätte erkennen müssen.


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12.06.2022 um 00:42
Stelle bitte einen finnischen Song ein 😈, der mich überzeugt, die These über den Beginn des Lebens -dem ich mich anschliessen kann- hier einzustellen 👻


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