@Optimist, ich nehm mal dieses Zitat als Beispiel:
MoltoBene schrieb:Wenn du jetzt beispielsweise einen Artikel zu einem vollkommen anderen Thema teilst, z.B. Umweltschutz oder Klimawandel und der Autor ist Antisemit, dann solltest du zukünftig besser deine Quellen prüfen. Aber dir dann Antisemitismus vorzuwerfen, entbehrt halt jeglicher Grundlage, logischerweise.
(aus obigem link)
Das "Logischerweise" teile ich in dem Fall nicht, wenn derjenige, der es versäumt hat, seine Quellen zu checken, mal Oberboss vom Verfassungsschutz war.
Wenn ich einen der drei Apfelkuchen anbrennen lasse, die ich im Leben gebacken habe, ist das "logischerweise" was anderes,
wie wenn das Tante Liesel passiert, die in einer Bäckerei aufgewachsen ist und diese seit über 30 Jahren betreibt.
Die würde den Kuchen vielleicht selber essen, aber auf keinen Fall in die Auslage stellen, bzw. jemandem zum Geburtstag andrehen.
Ich will aber auch nicht verschweigen, dass der Volksverpetzer selber Dinge tut, die nicht ganz so sauberes Handwerk darstellen.
(Da ist mir der Name etwas zu sehr "Programm".)
Tante Liesel würde sich nicht darüber mokieren, wenn mein Kuchen leicht angebrannt ist, bzw. deutliche Spuren des Messers aufweist, mit dem ich da Verbranntes entfernt habe.
Sie hätte die "Expertise" zwar, würde aber keinen Gebrauch davon machen.
Der "Volksverpetzer" liefert keine "verbrannte Kuchen" ab, aber er ist mit seinen Richtlinien stellenweise sehr rigide;
lästert über schlecht produzierte Kuchen, egal, von wem sie kommen,
so als müssten sie die alle selber essen - und nicht, als müssten sie mit den Bäckern später noch mal auskommen,
im selben Dorf weiter zusammen leben.
Die erinnern mich immer an den Spruch von Nietzsche:
"Wenn du lange genug in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein."
Verstandesmässig ist denen zu trauen, noch, denk ich. Aber deren Herzen scheinen mir zu erstarren, das gefällt mir weniger.
Die haben zwar meist wirklich Grund, sich aufzuregen, versäumen es aber, genügend zu "Objektivieren",
wodurch der "Eigenanteil" dem Lesenden in Punkto "Verstand" ein wenig zu sehr abgenommen
und in Punkto "Herz" ein wenig zu viel zugemutet wird.
Und das entspricht nicht der "Konstellation", die wirklich "heilsam" wäre in diesen unseren verwirrten Zeiten.
Da bräuchte man genau das Gegenteil: Objektivierung, damit man selber
fühlen kann, wie schnell das Denken sich einfärben lässt
- finde ich zumindest.
(Da sehe ich auch den großen Vorteil von Satire, (wenn denn die Pointe sitzt!), dass man den eigenen Verdrehungen auf die Spur kommen kann. Das man merkt, "was man gerne geglaubt hätte".)
(Es gibt aber auch so Gestalten wie "Gunnar Kaiser", die eigentlich nur "Hundekuchen" abliefern, mit ihrer "Schein-Objektivität";
das find ich noch schräger als drei Volksverpetzer zusammen.)