@Narrenschiffer, Danke für den link, da werden ein paar gute Punkte angesprochen.
Auch zum Thema "Instrumentalisierung", ich zitier mal:
"Diese Aktion, die hier abgeliefert worden ist, ist ja nichts anderes als eine Zementierung des Klischees,
dass Schauspielerinnen und Schauspieler anscheinend halt doch leider ein bissl dumm sind
und deshalb besser nicht Sachen sagen sollten, die sie sich selbst ausdenken,
sondern lieber Sachen aufsagen, die sich Menschen ausgedacht haben, die ein bissl mehr in der Marille haben
und sich überlegen - und überlegen können -
wie man etwas formuliert
und wie man etwas kritisiert und wie man etwas herleitet
und auch die nötige Empathie dafür besitzen, dass das auch wirklich treffend ist."
Dann wird es nämlich zum Einen nicht so leicht "instrumentalisiert"
und zum Anderen beleidigt es nicht die, die konkret unter der Situation leiden.
Die Damen und Herren hatten es in der Hand - sie sprachen für sich - und sie haben es verkackt.
Es ist doch einer der "Roten Fäden" dieses Geschehens, dass die zum Teil ja völlig berechtigte Kritik
von Rechts vereinnahmt wird, wo dies möglich ist.
Da kann doch wirklich keiner mehr behaupten, es nicht bemerkt zu haben.
Und diese affigen Videos, die sich darüber amüsieren, dass Links ja wie Rechts "wirkt", wenn man gegenüber steht -
ja geht´s noch?
Von einem 7jährigen kann ich das als "Denkleistung" akzeptieren; von einem, der sein Geld damit verdient,
auf der Bühne zu stehen und zu
kommunizieren kann ich eine solch unterkomplexe Darstellung nicht ab.
Dieses "Phänomen" ist ja nichts anderes als eine "Spiegelung" der Tatsache, dass ich zwar bestimmen kann, was ich sage,
nicht aber, wie der andere es aufnimmt. (Axiom der Kommunikation, Watzlawik)
Da verdienen die ihr Brot mit und wollen sich jetzt so dumm stellen dürfen?
Noch kurz zu Spahn, bzw. der Androhung von Berufsverbot:
Ich hätt das gern differenzierter.
Der Typ vom WDR soll sich mit "seinen" (also: diesen) SchauspielerInnen zusammen setzen und reden,
denn es ist "seine Baustelle". Eine "Autorität" sein, nicht autoritär.
Und Spahn sollte sich, in meinen Augen, zwar dringend mal mit Angehörigen benachteiligter Berufsgruppen hinsetzen
und "Dialog" machen - aber nicht diese Kindsköppe damit ehren, die hatten jetzt genug Aufmerksamkeit.
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Was mich persönlich am meisten ärgert, ist die Notwendigkeit, mal langsam an´s Aufräumen zu denken.
Schon jetzt, vor der Wahl damit anzufangen, sich konkretere Gedanken darüber zu machen,
wie ein "Leben nach der Pandemie" aussehen könnte - oder sollte.
Und was immer dann konkret auf der Agenda landet, es zeichnet sich ab, dass eine
differenziertere Herangehensweise nötig ist.
Und allen etwas weniger kindische Forderungen (auf dem Niveau von Wahlversprechungen) gut tun würden.