@Lilith Es gibt ja eine Theorie, nach der man im Traum immer nur in veränderter Gestalt Aspekten seiner Gefühle und Gedanken begegnet.
Eigentlich nicht ganz unlogisch, denn wo sollte in einem Traum jemand anders herkommen, es gibt ja nur den Träumenden und sonst niemand.
Dieser Mann (wobei ich nicht glaube, dass es sehr wichtig ist, dass er ein Mann ist) scheint mir, so wie du ihn beschreibst, von seinem Outfit her eine Gestalt der 70er/80er Jahre zu sein, ein bischen halbseiden vielleicht, auf jeden Fall jemand den man "neureich" nennen würde, worauf auch die verschiedenen Accessoires hindeuten, die einerseits gediegen sind, andererseits aber für den Alltagsgebrauch entschieden zu wertvoll sind - also "overdressed" wie man so sagt. Er scheint aber trotzdem sympathisch zu sein und Interesse zu erwecken, sogar den Wunsch nach Kontakt hervor zu rufen. Man weiss, dass er in Wirklichkeit arm ist, also ist das gediegene Äussere nur Fassade, dahinter gibt es Armut und Depression. Er ist, wenn ich mit den 70er/80er Jahren richtig liege, eine Gestalt aus der Vergangenheit, die jetzt in der Gegenwart nur noch den äusserlichen Schein wahren kann. Er ist umgeben von Dingen (die Spieluhren und das Porzellan mit Goldrand) die einerseits nicht ohne Wert sind, andererseits nur einen geringen praktischen Nutzen haben, wie es ja auch bei seinem Outfit der Fall ist.
Inmitten dieser wertvollen Äusserlichkeiten, von denen er sich auf Grund seiner Armut eigentlich trennen müsste, gibt es ein Gefühl, ein Wissen, von Leere, Armut und Traurigkeit, während der Reichtum in der Vergangenheit liegt und in der Gegenwart verschwunden ist.
Es gibt also einen Widerspruch zwischen äusserem Anschein und innerer Realität und Wahrheit.
Dein Bestreben ist es, dieser Wahrheit zu begegnen und sie zu ergründen.
Ich weiss nicht, ob du an meiner Interpretation irgend etwas von Bedeutung findest, alles Weitere, was mir noch einfallen könnte, wäre nur Spekulation und damit nicht mehr sinnvoll.
Das wären so meine Gedanken zu diesem Traum.