@MisanMisan schrieb:Ich vermenschliche Tiere nicht, ich sehe sie als gleichwertig an.
Nicht zu verwechseln ist gleichwertig aber mit "gleich". Tier bleibt Tier, Mensch bleibt Mensch.
Auch wenn man Tieren einen ähnlichen Wert wie Menschen zuschreibt, kann man nicht Maßstäbe wie sie zwischen Menschen gelten einfach 1:1 auf Tiere übertragen. Und genau das tust Du mit Begriffen wie "Missbrauch" und "Vergewaltigung".
Misan schrieb:Meinetwegen, dann beurteilen wir jetzt Lehren nach Modebegriffen. Vergessen wir die Lehren von antiken Philosophen, denn die sind out. Wenn jemand andere Vorstellungen von Recht hat ist er einfach unmodern.
Es sinnvoll, sich heute noch mit verschiedenen, überholten Denkschulen auseinanderzusetzen. Es ist aber nicht sinnvoll, heute noch seine Gesetzgebung auf überholte Denkschulen - wie die Naturrechtslehre - zu gründen.
Misan schrieb:Heißt übersetzt: jeder der ein bisschen was für Umwelt und Natur machen will, muss im Mittelalter leben, denn wenn er eine Waschmaschine benutzt, die mit Strom läuft, darf er sich nicht über AKWs aufregen.
Lass Dir das mit der Heuchelei mal von jemand anderem erklären:
"Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht? Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Lass mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen! - und dabei steckt in deinem Auge ein Balken? Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du versuchen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen."
Interpretationshilfe: Pelz = Splitter, Balken = Fleischkonsum (vorausgesetzt, man kauft einen Pelz als langlebiges Gebrauchsgut nur alle, sagen wir, 3 Jahre neu VS. Fleischkonsum täglich).
Deswegen ist der AKW-Vergleich falsch. Denn AKWs verursachen mehr Schaden als Waschmaschinen.
Oder, um zum Thema Zoophilie zurückzukommen: Zoophilie = Splitter (unbewiesen), Balken = Fleischkonsum
Was aber der grundsätzliche Unterschied ist: Bei Homosexuellen handelt es sich um 2 gleichgeschlechtliche Menschen, das heißt, sie haben eigene Entscheidungsfreiheit, sind vor dem Gesetz gleich und haben keine Probleme sich zu verständigen. Beide haben sich für ihre Beziehung entschieden.
Merkst Du eigentlich, wie Dein Argument gerade mutiert? Erst war Sex furchtbar schrecklich, wenn - ich zitiere - die "Natur bestimmte Dinge nicht 'vorgesehen_ hat" und "es absolut krank ist, weil der 'Ursinn' von Sex die Fortpflanzung und nicht die 'Erheiterung' ist." - und jetzt sind wir auf einmal bei der "Entscheidungsfreiheit"?
Hunde werden nicht gefragt, ob sie bei irgendwem in der Wohnung leben oder als "Gebrauchshund" abgerichtet werden wollen. Aber wenn man sie als Wachhund, Blindenhund oder Spielzeug für die Kinder benutzt: Warum soll man sie dann nicht auch Herrchen poppen lassen? Im Gegensatz zu anderen, für völlig normal gehaltenen Tätigkeiten, muss man sie dazu nicht mal erziehen, weder muss man zwangsläufig Alphatier sein.
Nota bene, ich bin durchaus der Meinung, dass man Hunde halten kann, ohne dass es in Tierquälerei ausartet. Aber mich überraschen tatsächlich diese unterschiedlichen Anforderungen. Hunde werden praktisch nie gefragt, was sie wollen, aber beim Thema Sex soll man plötzlich penibel auf den "freien Willen" achten müssen?