Schöner Garten: auch ohne Chemie?

@tom.1st

naja - der punkt ist aber doch, dass "garten" per definitionem etwas anderes bedeutet als pure natur. ein garten, den ich nicht betrete (n kann) nutzt mir ehrlich gesagt auch nicht wirklich was - dann kann ich gleich draußen spazieren gehen.

ich will meinen garten ja schon benutzen, d.h. zum einen gemüse anpflanzen können (bei dem ich dann sicher sein kann dass es nicht chemisch behandelt wurde etc.), zum anderen ein paar hübsche blümchen dort zu haben die mir freude machen aber eben auch so sachen wie: mich reinfläzen (ob auf liege oder decke, völlig egal), grillen, tisch reinstellen und drumrum hocken bzw. gleich gartenfestle feiern usw.

dafür muss man dummerweise aber auch ein bisschen was tun, wiese/rasen mähen z.b., sich ums gemüse kümmern, unkraut jäten usw. wer das nicht möchte, der sollte sich entweder keinen garten zulegen oder sich einen gärtner leisten.

ich nehme mal an du wolltest garkeinen garten und lässt deinen deshalb verwildern?

aber zugegeben: 1.500qm wären mir auch zuviel um sie richtig zu pflegen - ich bin mit meinen rund 500qm soweit ganz glücklich, das ist noch klein genug dass es von der arbeit her nicht zuviel ist und gross genug für gartenfestle mit 20, 30 leuten (wenn das gartenfestle grösser werden soll muss ich dann halt auf den elterngarten zurückgreifen - ist dann eh besser, der liegt ausserhalb der stadt und da gibt's keinen ärger mit nachbars wegen der lautstärke etc.).

@wobel

wobel schrieb:ich nehme mal an du wolltest garkeinen garten und lässt deinen deshalb verwildern?

....ist halt nen altes Anwesen mit einigem an Grund aussenrum.

Naja, und für mich hat der "Garten" an sich schon einen Nutzen. Mir dient dieser als Gehege für die Hunde.
Die fühlen sich da pudelwohl :)

Aber stimmt schon ..... das was hier in der Diskussion mit Garten gemeint ist , ist schon was anderes als mein "Hundegehege" ;)

@tom.1st

tom.1st schrieb:Aber stimmt schon ..... das was hier in der Diskussion mit Garten gemeint ist , ist schon was anderes als mein "Hundegehege" ;)

nicht nur in dieser diskussion - "garten" ist ja deutlich anders definiert als "natur" und unterscheidet sich ziemlich davon.
wikipedia schreibt z.b.:
"Ein Garten ist ein abgegrenztes Stück Land, in dem Pflanzen unter mehr oder minder intensiver Pflege mit Hilfe von Gartengeräten angebaut werden (Gartenwirtschaft/Gartenbau).
Gärten werden nicht nur angelegt, um einen direkten Ertrag zu ernten (Nutzgarten), sondern auch um einem künstlerischen, spirituellen, religiösen, therapeutischen Zweck bzw. der Freizeitgestaltung und Erholung zu dienen (Ziergarten), (Kleingarten)."

hast du innerhalb deines "hundegeheges" auch was für menschen oder lässt du das anwesen komplett verwildern? fänd ich dann schon ein bisschen schade... sitzt ihr nie draußen im freien?

@wobel

wobel schrieb:therapeutischen Zweck bzw. der Freizeitgestaltung und Erholung zu dienen

....ok , diesen Teil nehm ich dann für meinen Hundegarten ;)

wobel schrieb:hast du innerhalb deines "hundegeheges" auch was für menschen oder lässt du das anwesen komplett verwildern? fänd ich dann schon ein bisschen schade... sitzt ihr nie draußen im freien?

Auf der Vorderseite des Grundstücks haben wir schon noch nen Stück das wir auch für uns nutzen und welches in die Definition Garten fällt ;)

Im ehemaligen Garten welcher jetzt als Hundegehege dient steht auch ne Bank und nen Tisch auf der ich manchmal bei den Hunden sitze.....ansonsten machen sich die Hunde da schon ihre Pfade und Wege.Auch muss ich schon immer mal mit ner Schaufel durchlaufen weil sonst würden sich die Hunde bald nur noch im eigenen Kot bewegen.
So gesehen findet also irgendwie trotzdem ne gewisse Pflege statt.

@tom.1st

tom.1st schrieb:Auch muss ich schon immer mal mit ner Schaufel durchlaufen weil sonst würden sich die Hunde bald nur noch im eigenen Kot bewegen.
So gesehen findet also irgendwie trotzdem ne gewisse Pflege statt.

*g* - hört sich aber mehr nach stallpflege bzw. weidenpflege an...

aber wie gesagt, ich kann das schon nachvollziehen - 1.500qm wärn mir auch zuviel arbeit wenn man 'n richtigen garten draus machen will. arbeite ja auch noch über 40 stunden die woche für geld, von daher bliebe mir dann wohl kaum noch freizeit (wie gesagt, ich gehör ja nicht zu denen die gartenarbeit als "meditativ" oder gar "entspannend" empfinden).
obwohl... "meditativ" vielleicht schon - stundenlanges unkrautjäten kann in gewisser weise auch meditativ sein, wenn man erstmal aufgehört hat sich über das mistige zeugs zu ärgern...

ich habe nur 3500 qm Nutzgarten :-(,,aber der reicht um uns zu ernaehren...

@farkas1
ich weiss ja nicht zu wievielen leuten ihr seid, aber mir reicht DEUTLICH weniger *g*.
wie schaffst du das den zu pflegen bzw. zu bewirtschaften? vollzeit-landwirt?
ich bin ja froh wenn ich meine 500qm nebenher schaffe ohne dass es in stress ausartet...

@wobel
wir sind nur 2 ...den rest verkaufe ich auf dem markt..oder tausche gegen dinge die ich nicht habe...

@farkas1
ah ok, du lebst also davon...
klar, dann ist das machbar. ich verdien meinen lebensunterhalt halt indem ich für andere arbeite - hat auch seine vorteile...

@wobel
da ich in einem alter bin ,wo man schwer arbeit findet,ist das eine gute therapie und
ausserdem lebe ich hier relativ autark,,,,

@farkas1
autark bzw. autonom leben können find ich toll.
strebe ich in so einigen bereichen auch an und hab da schon so einiges erreicht, wird mir aber wohl nie ganz gelingen - dazu hab ich dann doch zu viel freude an gewissen konsumgütern, die ich autark/autonom leider nicht herstellen kann (bzw. auch garnicht will).
find ich aber bewundernswert.

aber du hast doch sicher die ultimativen dünger-tipps, oder nicht?
grad heut stand ich im supermarkt beim 2-wöchentlichen grosseinkauf in der dortigen, eigentlich recht bescheidenen, gartenabteilung vor zig metern düngemitteln und konnte mal wieder nur den kopf schütteln...

eins hab ich gesehen, das mich interessieren würde: da gibt's rinderdung in sowas wie pellets-form bzw. granulat der angeblich nicht stinkt, ich hab's leider nicht durchgelesen was da tatsächlich drin ist, aber vielleicht weiss ja jemand ob das wirklich taugt?

@wobel
im herbst: pferde oder kuhmist,,Kompost
Gründünger und über die saison ,mulch und saemtliche arten von Jauchen wie brennessel,ackerschachtelhalm etc..
baüme streiche ich mit kalkfarbe
und es stehen dort auch genug brennesseln,,ansonsten ,fruchtwechsel,und gute nachbarn...dann klappt das auch mit der ernte...nicht soviel hokuspokus machen,die natur kann das besser.da ich die meisten samen selber habe ,keine hybrid usw..klappt das auch ganz gut,desweiteren bin ich noch in einem anderem forum,wo wir untereinander samen tauschen...,im letzten jahr hat ich ca: 25 verschiedene tomatenarten..

@farkas1
an pferdemist komm ich leider nicht ran, kuhmist nimmt der nachbar für seine rosen, stinkt wochenlang - zudem ist der auch reichlich scharf, also nix für blumenbeete sondern eben nur für beete, die übern winter leer bleiben (gemüsebeete).
schachtelhalm hab ich (zum glück) nicht - muss ja als unkraut wirklich übel sein, brennnesseln auch nicht, die kann ich mir aber in der nähe besorgen um sud zu machen.

hokuspokus mach ich auch nicht, im gegenteil, ich lass den dingen eigentlich ihren lauf, wo gemüse wachsen soll und edle blümchen muss ich den boden aber aufbereiten, sonst geht da garnichts, das ist nun mal mörderharter lehmiger trockener weinbergboden, das ganze liegt ja auf 'nem steinbruch, da ist der humusanteil gleich null wenn ich nichts dazugebe.

mit saatgut hab ich auch kein problem, ich sammel immer schön zusammen um was zum tauschen zu haben (meine nachtviolen-samen z.b. warn der renner - hätt ich nicht gedacht dass die so selten geworden sind dass sich soviel leute dafür interessieren) und in den alten blumenbeeten lass ich die pflanzen sich einfach selbst um den nachwuchs kümmern (sprich: selbst aussähen).
ausserdem sammel ich auch auf wildwiesen samen ein - was ich irgendwo sehe und was mir gut gefällt wird beobachtet und wenn die saat reif ist hol ich's mir.
mal ganz abgesehen davon dass ich dem rat meiner mutter folge und bei nachbars gucke was bei denen gut wächst - die haben ja immerhin den gleichen boden wie ich. und da dann nach samen zu fragen oder gar nach ablegern ist ja glücklicherweise überhaupt kein problem, im gegenteil - ich weiss nicht wie oft ich da gefragt werd ob ich gern dieses oder jenes hätte, genauso wie ich umgekehrt ja auch, wenn ich z.b. stauden teilen muss weil sie zu gross werden, das den nachbarn anbiete. tut ja auch weh pflanzen wegzuwerfen irgendwie.

fruchtwechsel ist immer gut, wobei sich das bei mir eigentlich von selbst ergibt, weil ich einfach gerne experimentiere.

25 tomatensorten? wow.
wüsst ich aber garnicht wo ich damit hin soll - wir haben letztes jahr auf lächerliche 3 tomatenpflanzen (unterschiedlicher sorten) reduziert, weil wir in allen jahren davor viel zu viele tomaten hatten, zuzüglich meiner schnaken-abwehr-cocktail-tomaten im kübel wurden wir echt nicht fertig damit, und da der rest der familie durch den gemüseanbau der olds versorgt wird haben wir auch kaum was davon verschenkt gekriegt... ich hab schon eingekocht, aber wenn ich mir meinen vorratskeller so angucke weiss ich jetzt schon, dass das wieder länger reicht als bis zur diesjährigen ernte...
aber klar, wenn du's auf dem markt verkaufst ist das 'ne feine sache, da freuen sich die leute auch bestimmt drüber wenn sie mal ein paar alte sorten oder exoten bekommen können anstatt der ewig gleichen langweiligen standard-tomaten. ich fand letztes jahr die ochsenherzen meiner mutter so toll - optisch zwar nicht der bringer und man musste doch so einiges wegschneiden, aber geschmacklich sagenhaft, wirklich.

ja,das stimmt,die ochsenherz sind klasse,ich hatte auch schwarze plaumen und zebras,sowie ein paar ukrainische sorten..
ich lebe ja hier in ungarn ,,und wollte den menschen hier mal mangold oder auch krauskohl geben,aber das kannte die nicht -also selber essen ...

@wobel
ja,das stimmt,die ochsenherz sind klasse,ich hatte auch schwarze plaumen und zebras,sowie ein paar ukrainische sorten..
ich lebe ja hier in ungarn ,,und wollte den menschen hier mal mangold oder auch krauskohl geben,aber das kannte die nicht -also selber essen ...

@farkas1
oh das ist aber schade wenn die ungarn da nicht experimentierfreudig sind.
es stirbt doch eh soviel aus, weil's keiner mehr pflanzt - schon die ochsenherzen sind ja beinah schon exoten, der null-acht-fuffzehn aldi-käufer kennt's nicht und lässt dann lieber die finger davon. sehr schade, die leute wollen wohl nur noch was sie kennen, und viele kennen eben nur noch standardisierte, in nährlösung wachsende supermarkt-tomaten :-(((

ich hab da eher die experimentierfreude meiner mutter geerbt - die baut ja auch nicht nur alte sorten an sondern pflanzt durchaus auch mal physalis etc.
hokaido-kürbisse sind wir ja mittlerweile gewohnt, aber ich glaub meine mutter war die erste die sie hier selbst angebaut hat.
naja, liegt wohl an den superguten erfahrungen mit unseren gastarbeitern (jaja, ich weiss, das wort darf man heute nicht mehr benutzen, aber DAMALS in den 50ern hat man sie so genannt). als meine mutter jung war, kamen zu uns in die firma die ersten italienischen gastarbeiter, und wir hatten ja 'nen firmengarten, da haben sie dann auch anbauflächen zur verfügung gestellt gekriegt. die einheimischen leute müssen damals ziemlich wohl ziemlich gestaunt haben, was da dann alles angebaut wurde, zumindest erzählt das meine mutter (jahrgang 36). auf jeden fall gab's da dann in den 50ern die ersten zucchinis und ähnliches in unserem kleinstädtchen, was bis dato in deutschland eher nicht angebaut wurde. und weil unsere gastarbeiter so glücklich waren darüber dass wir ihnen anbaufläche zur verfügung gestellt haben, haben natürlich alle was abgekriegt. zum glück war meine familie da immer aufgeschlossen, von daher gab's in meiner familie zumindest schon in den 50ern zucchinis & co.

mein gemüseanbau hier im garten hält sich allerdings in grenzen - ich werd von meinen olds mit biologisch-dynamisch angebautem gemüse zugeschmissen und bin von daher eher überversorgt.
ich hab mich ein bisschen auf kräuter kapriziert, da isses sogar so dass meine mutter ab und an bei mir was holt weil sie's selbst nicht hat, und dann freu ich mich immer, wenn ich wenigstens ein ganz klein wenig zurück geben kann.
trotzdem will ich das ausbauen mit dem gemüse - meine olds sind nimmer die jüngsten und ewig kann ich mich auf die sprudelnde gemüse-quelle dann auch nicht verlassen...

@wobel
Hab gestern meine Kapuzienerkresse eingepflanzt. Da wir hier im Breisgau sehr warmes Klima haben, ging es auch in diesem Jahr schon wieder früh im Garten los.

Mein Estragon, hab ich daraußen gelassen. Und war bereits Mitte März schon sehr gut hochgeschossen ( im wahrsten Sinn des Wortes).

Die Wiese, kann ich jede Woche mindestens zweimal mähen. Das ist der reinste Wahnsinn. Die ersten Kletterrosen sind auch seit gestern offen.

Einen Teil meiner Kräuter und Blumen, ziehe ich zu Hause vor und lasse die Kräuter auch über Winter draußen (die mehrjährigen) draußen.

Ziehst du die Tomatenpflanzen in Torfscheiben oder in Anzuchterde vor? Falls du Tomaten anpflanzt.
Ich muß sagen, die Torfscheiben sind super, aber da gibts echt heftige Qualitätsunterschiede.

Ach ja, bei uns waren es heute 35 Grad im Schatten.

vielleicht für den einen oder anderen interessant zu lesen

kostet so um 20€


Brett Markham

Mini-Farming

oder auch sehr empfehlenswert

Marie Luise Kreuter

der Bio Garten

@farkas1
Kannst du mir einen Rat geben? Ich habe derzeit mindestens 10 Ameisenvölker im Garten. Eigentlich ja nicht schlimm, da das Grundstück 150 qm hat. Aber die züchten die Blattläuse und inzwischen auch an meinen Kräutern, wie ich heute mit Entsetzen feststellen mußte.

Wie kann ich der Lage Herr werden? Ich hasse es Chemie einzusetzen. Die Rosen sind frei, weil ringsherum Lavendel gepflanzt ist.....

Danke für deine Hilfe im Vorraus..