ProjectSerpo schrieb am 21.05.2014:Wenn so etwas ist, sind es dann keine Angstgefühle? Angst vor etwas zu haben und dann die anderen Pflanzen vor etwas warnen?
da mir bisher nicht bekannt ist, dass pflanzen so etwas wie ein bewusstsein haben (also mit zentralem nervensystem und sowas in die richtung )
kann man wohl nicht von angst reden.
aber anscheinend, passiert zumindest bei tabakpflanzen etwas, wenn fressfeinde auftauchen:
Längst erforscht ist die Kommunikation unter Pflanzen, wie Dieter Volkmann sagt: "Tabakpflanzen zum Beispiel warnen sich gegenseitig via Duftstoffe vor Fressfeinden. Sie produzieren vermehrt Nikotin, um ihre Feinde zu töten." Die Kommunikation laufe unterirdisch ab, also im Wurzelbereich. Dort soll auch, wie Pflanzenneurobiologen vermuten, ein koordinierendes System existieren. Immerhin empfangen Pflanzen ein gutes Dutzend Umweltsignale, unter anderem Licht, Wind, Temperatur, Bodenstruktur und Feuchtigkeit - und reagieren darauf. "Wir behaupten natürlich nicht, die Pflanze habe ein Gehirn", wendet Volkmann ein. "Aber es muss ein System geben, dass es der Pflanze ermöglicht, alle Signale in Überblick zu bekommen und darauf zu antworten." Die Idee eines Wurzelwerks mit Grips ist nicht neu. Charles Darwin mutmaßte bereits im Jahr 1882: "Die Spitze der Wurzel agiert wie das Gehirn eines der niedrigen Tiere."
quelle:
http://www.stern.de/wissen/natur/pflanzenneurobiologe-pflanzen-koennen-sehen-hoeren-fuehlen-602051.htmlWenn man mal Wein betrachtet, so gibt uns diese Pflanze doch nach Ihrem Ableben etwas, das unser Leben bereichert!
und im selben artikel:
Weintrauben mögen klassische Musik
In ihren jüngsten Forschungen konnten Pflanzenneurobiologen laut Volkmann zeigen, dass Weintrauben, die regelmäßig mit klassischer Musik beschallt wurden, größere und süßere Früchte trugen. Der italienische Kollege Stefano Mancuso habe weiter nachgewiesen, dass sich die Pflanzenwurzeln von Maiskeimlingen zu einer Tonquelle hinwenden und bei höheren Frequenzen schneller wachsen. "Die Pflanze hat natürlich keine Ohren, aber auf der molekularen Ebene vermutlich eine sehr ähnliche Ausstattung, die es ihr erlaubt, unterschiedliche Frequenzen wahrzunehmen", erklärt Volkmann. Bei tieferen Frequenzen beispielsweise, etwa bei Popmusik, würden sich Pflanzen sogar abwenden. Natürlich ist auch das ein gefundenes Fressen für die Kritiker. "Mit diesen Thesen wird der Esoterik Tür und Tor geöffnet", schimpft Elmar Hartmann, Pflanzenphysiologe an der FU Berlin. Es gebe keinen Grund, warum Pflanzen ein Gehör entwickeln sollten. "Was nützt es Pflanzen, wenn ein Rudel Wölfe vor ihnen steht und sie anheult? Sollen sie dann samt Wurzelwerk weglaufen?" Elmar Hartmann plädiert dafür "eine Pflanze eine Pflanze sein zu lassen": "Ist denn die Welt der Flora nicht faszinierend genug?"
quelle:
http://www.stern.de/wissen/natur/pflanzenneurobiologe-pflanzen-koennen-sehen-hoeren-fuehlen-602051.htmlhier sieht man allerdings auch, wie das thema noch bis vor kurzem behandelt worden ist.
ob man nun sagen kann ob pflanzen etwas fühlen, wie z.b. schmerz fühlen ist so eine sache...
klar ist: wenn man z.b. einen baum schneidet reagiert der baum darauf.
allerdings ist das nicht unbedingt mit dem schmerzempfinden bei menschen vergleichbar.
auch eventuell ein interessanter artikel:
http://www.n-tv.de/wissen/frageantwort/Haben-Pflanzen-Schmerzen-article10541716.htmlalles in allem, lässt sich wohl sagen: die frage ob pflanzen etwas fühlen wird sehr voreingenommen betrachtet.
allerdings habe ich, in den medien, von mehreren experimenten mit pflanzen im weltraum bzw. in mikrogravitation gehört.
naja, also mal in dies richtung recherche betrieben:
wie es mir im moment scheint, haben pflanzen so etwas wie eine wahrnemungsfähigkeit in etwa (entfernt) vergleichbar dem gleichgewichtssinn, also pflanzen können schwerkraft "warnehmen".
Nachdem was wir soeben erfahren haben, müssen Pflanzen also Sensoren für Schwerkraft besitzen. Pflanzen reagieren aber auch auf Licht, Verwundung, Berührung, chemische Stoffe und viele andere Reize. Sie haben demnach auch die entsprechenden Sinne, genauer gesagt Rezeptoren, für diese Reize aus der Umwelt. Im Gegensatz zu Tieren sind bei Pflanzen allerdings keine komplexen Organe an der Reizwahrnehmung beteiligt, sondern es sind immer Leistungen einzelner und weniger spezialisierter Zellen. Bei Reizung ihrer spezifischen Rezeptoren kommt es über komplexe Signalkaskaden zu einer Zellantwort, einer Protein- oder Genaktivierung oder aber zur Ausbildung eines physiologischen Signals, das zu anderen, reagierenden Targetzellen weitergeleitet wird.
quelle:
http://www.spacebio.uni-bonn.de/ahp/Gravitropismus/Gravi2.htm (Archiv-Version vom 16.08.2017)im gesamten gesehen der ganze artikel über gravitationsbiologie sehr interessant.
allerdings übersteigt die quelle bei weitem meine fähigkeiten zum thema pflanzen. ich kann mit botanik so wenig anfangen
:D :) aber vielleicht kann damit ja jemand etwas anfangen:
Merke: Die auf Schwerkraft-Wahrnehmung spezialisierten Zellen prägen auch ohne Schwerkraft ihre typische polare Zellorganisation aus. Sie folgen demnach einem genetisch festgelegten Programm für Entwicklung und Morphogenese, das selbst nicht durch Schwerkraft beeinflußt wird.
Der einzige Unterschied zwischen 1g- und Mikrogravitations-Rhizoiden besteht in der Position ihrer Statolithen, die wir uns im nächsten Bild etwas genauer ansehen.
Vergleichen wir die Statolithenpositionen nach 6-min Mikrogravitationsphase von TEXUS-Flügen mit denen von Rhizoiden, die mehr als 30 h in Mikrogravitation waren (während der IML-2 Space Shuttle-Mission), so stellen wir fest, daß sie erstaunlich ähnlich sind. Die Statolithenkomplexe sind nach 30 h durch die Eigenbewegungen der Statolithen lediglich stärker aufgelockert. Das kann nur bedeuten, daß die Statolithen recht schnell eine neue dynamisch stabile Position eingenommen haben. Den Beweis dafür lieferte uns ein MAXUS-Flug mit 13 min Mikrogravitation. Die beiden mit Sternchen gekennzeichneten Kinetiken zeigen die Statolithenverlagerung im Verlauf von TEXUS-Flügen. Wir erkennen eine recht schnelle basipetale Verlagerung während der 6 min Mikrogravitationsphase. Der 13-min MAXUS-Flug ergab nun ebenfalls eine schnelle Verlagerung während der ersten 6 min, danach aber wurden die Statolithen kaum noch verlagert. Die Statolithen sind also tatsächlich bereits nach ca. 6 min in einer neuen dynamisch stabilen Position. Das Wichtige ist, daß sie hier noch durch Beschleunigungen verlagerbar sind. Lägen sie noch weiter von der Zellspitze entfernt, könnten sie bei eventuell auftretenden Beschleunigungen nicht mehr sedimentieren. Rhizoide würden also ihre Fähigkeit zur Wahrnehmung von Beschleunigungen verlieren. Das ist nicht der Fall.
quelle:
http://www.spacebio.uni-bonn.de/ahp/Gravitropismus/Gravi4.htm (Archiv-Version vom 26.04.2017)soviel ich auf wikipedia herausgefunden habe sind rhizoide irgendwelche wurzeln von moosen.
Wikipedia: Rhizoidallerdings hört es da dann auch schon auf mit meinem wissen, ich kann ja noch nicht einmal moose von "höheren Pflanzen" differenzieren.
ein sehr sehr interessantes thema ist es aufjedenfall. obwohl ich nur sooo wenig mit den ganzen fachbegriffen anfangen kann. im moment bin ich noch am gucken / suchen / lernen / verstehen....
um nochmal auf das topic zurück zu kommen:
Haben Pflanzen Gefühle?da kann man mit einem definitiven jein antworten
:D es bleibt ab zu warten, was sich so alles in dieser hinsicht noch tut.
allerdings wird das wohl alles eher sehr schleppen voran gehen (siehe oben <-- also eingangs im post)